Ehrhardt auf der Erfolgsspur 

Nationalen Spitzensport bot die bayerische Schwimmerelite bei ihren Kurzbahnmeisterschaften in Ingolstadt, bei denen sämtliche Einzeldisziplinen auf dem Programm standen und mit Helena Kösterke und Thomas Ehrhardt auch die beiden Top-Schwimmer des SSKC Poseidon Aschaffenburg an den Start gingen.

Pro Abschnitt konzentrierten sie sich auf jeweils ein Rennen und das zahlte sich aus, vor allem für Tom Ehrhardt, der als Titelverteidiger auf den kurzen Schmetterling-Strecken seine ganze Routine ausspielte und beide Titel erfolgreich verteidigte.

Quasi als Prüfung der Bahn und seiner eigenen Tagesform bestritt er zum Auftakt die 200 m Schmetterling. Mit 2:09,70 Minuten fiel dieser Test im Vergleich zu den zuletzt 2:10,54 Minuten positiv aus und brachten ihm den Bronzeplatz hinter Alexander Haß (EMSC München – 2:06.15 Minuten) und Alexander Boeck (SV 05 Würzburg – 2:08,28 Minuten), Weniger Aufschlüsse über seine Sprintfähigkeit ergab sein Rennen über 50 m Freistil, wo er beim Start Schwimmbrille und beide Kontaktlinsen verlor.

Dieses Missgeschick sollte ihm am zweiten Tag nicht passieren. Bei seiner ersten Titelverteidigung schockte er die Konkurrenz über 100 m Schmetterling (56,26 Sekunden) mit einem enormen Anfangstempo (25 m in 11.5 Sekunden; 50 m in 25,6 Sekunden) und behauptete die Führung mit fast einer Körperlänge bis ins Ziel. Zweiter wurde Haß in 56,68 Sekunden vor dem Würzburger Sven Grosse (57,42 Sekunden). Auf der mit Spannung erwarteten Entscheidung im Sprint über 50 Meter profitierte Ehrhardt von seiner unglaublich starken Unterwasserphase und siegte in sehr guten 25,29 Sekunden deutlicher als erwartet vor den beiden Würzburger Top-Schwimmern Alibek Käsler und Sven Grosse, die in 25,76 Sekunden zeitgleich gemeinsam Rang zwei belegten.

Helena Kösterke, die sich zuletzt mit mehreren neuen Kreisrekorden weiter an die bayerische Spitze herangeschwommen hatte, trat bei ihrem ersten Start in Ingolstadt über 50 m Rücken an. Im direkten Vergleich mit den Besten des Freistaates blieb sie mit 32.12 Sekunden knapp über ihrer in Bayreuth aufgestellten Rekordmarke und wurde Sechste, ihre bisher beste Platzierung bei offenen bayerischen Meisterschaften auf den Kurzstrecken. Der Titel ging in 30.12 Sekunden mit Annika Liebs (SV 05 Würzburg), die sich zwei weitere Titel sicherte und mit ihren Siegerzeiten über 200 m Freistil (2:00,82 Minuten) und 200 m Rücken (2:10,72 Minuten) für die wertvollsten Leistungen der enorm stark besetzten Frauenkonkurrenzen sorgte. Einen weiteren sechsten Rang belegte Kösterke über 100 m Freistil in 59,68 Sekunden. Nicht ganz zufrieden war die 18-jährige Gymnasiastin mit ihrer Leistung über 100 m Lagen (21. in 1:11,55), während sie über 100 m Rücken (Elfte in 1:09.85 Minuten) erneut unter der angepeilten 1:10-Minuten-Grenze blieb.


»Delfin« Thomas Ehrhardt als Titelverteidiger gefordert 

Hervorragend besetzt sind die bayerischen Kurzbahnmeisterschaften in Ingolstadt, wo mit Ausnahme von Hannah Stockbauer und den Würzburger Olympiateilnehmern Thomas Lurz und Christian Hein die Schwimmerelite des Freistaates komplett vertreten ist. zu diesem Kreis zählt neben Thomas Ehrardt (SSKC Poseidon Aschaffenburg), dem Titelverteidiger über 50 und 100 m Schmetterling, auch dessen Vereinskameradin Helena Kösterke.

Die 18-Jährige präsentierte sich zuletzt beim Mannschaftswettbewerb DMS innerhalb der Landesliga in bestechender Form und beendete ihre fünf Rennen jeweils in neuen Kreisrekordzeiten.

Diese Leistungen gilt es nun im direkten Vergleich mit den deutschen Top-Schwimmerinnen Daniela Götz, die vom TV Katzwang zur SSG Erlangen wechselte, Nicole Hetzer (SV Wacker Burghausen), Annika Liebs (SV Würzburg) und Janine Pietsch (Delphin Ingolstadt) zu bestätigen. Platzierungen in der Nähe der Medaillenränge wären dann durchaus möglich.

Nach seinem überraschenden Doppelsieg im letzten Jahr gilt »Delfin« Tom Ehrhadt heuer als erklärter Favorit; um so mehr, als er auch mit den schnellsten Meldezeiten zu Buche steht.

Ganz eng, wird es auf der Sprintstrecke über 50 Meter zugehen, wo der Poseidone auf seinen Vorgänger auf dem bayerischen »Delfin-Thron«, Alexander Haß (EMS München/früher Kaufbeuren) und das starke Würzburger Bundesliga-Quartett Alibek Käsler, Sven Grosse, Brian Krahmer und Alexenader Boeck trifft.