Helena Kösterke und Igor Misovic die Sprintstars 

Keine Einpeitscher waren am Wochenende bei den »AB open 2004« der Schwimmer im Aschaffenburger Hallenbad nötig, um die meist jugendlichen Akteure zu persönlichen Bestleistungen anzustoßen. Das Zusammentreffen der überwiegend hessischen und bayerischen Akteure führte zu reizvollen Vergleichen und Siegerzeiten, die die Ergebnisse des Vorjahres klar in den Schatten stellten.

Die gastgebenden Poseidonen griffen bei ihrer eigenen Veranstaltung erneut sehr erfolgreich ein.

Für einen Auftakt nach Maß sorgten Helena Kösterke und Igor Misovic mit ihren Siegen über 100 m Lagen, der Qualifikation für den Supersprint. Beide wurden damit Nummer eins der Setzliste mit besten Chancen auf eine Finalteilnahme. dort kam es bei den Frauen zur Neuauflage des Vorjahresduells zwischen Kösterke und Josepha Rüberg (SV 05 Würzburg). Gegen die Lokalmatadorin hatte die Würburgerin keine Chance.

Bei den Männern konnte Vorjahressieger Michael Siegmund (SSF Bonn) wegen einer Verletzung nicht an den Main kommen, so dass alles auf ein rein Aschaffenburger Finale zwischen Igor Misovic und Thomas Ehrhardt hinauslief. Misovic schaltete im Halbfinale den vielseitigen Matthias Lindner (SG Günzburg-Leipheim) aus, während Ehrhardt gegen Ingmar Zacharias (1. Hanauer SV) die Oberhand behielt. Im Finale wählten Misovic (Brust) und Ehrhardt (Schmetterling) mit entsprechendem Erfolg jeweils ihre stärksten »Waffen« und es stand 1:1. Nach Losentscheid mussten die beiden Teamgefährten über 25 m Kraul zur Entscheidung antreten. Ehrhardt lag im Ziel hauchdünn vor Misovic.

Den Sieg in der Mannschaftswertung errangen erneut die »Nullfünfer« aus Würzburg, die mit ihren erstklassigen Jugendschwimmern deutlich über die 16000 Punktemarke sprangen. Bester Punktesammler war der 14-jährige Dimitri Colupaev, der mit ausgezeichneten 1:06,54 Minuten über 100 m Brust (746 Punkte!) und 53,76 Sekunden über 100 m Freistil (704 Punkte) auch die gesamte ältere Konkurrenz klar hinter sich ließ. Rang zwei belegten wiederum die Gastgeber (14660 Punkte) mit ihren zuletzt so erfolgreichen Mannschaftssportlern vor dem Team der SSG Günzburg-Leipheim mit 13169 Zählern. Die meisten Punkte der Poseidonen (1961) sammelte bei drei möglichen Einsätzen Helena Kösterke, die neben dem Erfolg im Supersprint auch die Rekordjagd über 200 m Freistil mit 2:10,90 Minuten erfolgreich gestaltete und in 1:07,22 Minuten den Tagessieg über 100 m Schmetterling schaffte. für weitere Tagessiege der Gastgeber sorgten Stefan Grasmann über 200 m Rücken (2:22,14 Minuten), Misovic (1921 Punkte) im Rückensprint (28,57 Sekunden/669 Punkte) und der 17-jährige Felix Sobietzki mit einer Leistungssteigerung über 200 m Brust auf sehr gute 2:37,66 Minuten.

Hervorragende Ergebnisse gab es im Mehrkampf, der aus je zwei 50-, 100- und 200-Meter-Strecken bestand. Die höchsten Punktzahlen bei der weiblichen Jugend erreichten die Würzburgerinnen Franzisca Scheiner (Siegerin bei der B-Jugend mit 3816 Punkten!), Josepha Rüberg (A-Jugend -3725 Punkte) und Rebecca Kordwig (C-Jugend – 3375 Punkte). Über die Marke 3000 sprang als Vierte im Bunde Fabienne Godde vom SSKC Poseidon, die mit 3109 Zählern den zweiten Platz bei der C-Jugend erkämpfte. Den Silber-Rang schaffte bei der D-Jugend auch ihre Vereinskameradin Helena Niebler (1993 Punkte) und Bronze ging an Natalia Czechura (B-Jugend) – 26508 Punkte).

Als Top im männlichen Bereich erwiesen sich der Würzburger Dimitri Colupacv (B-Jugend), der mit 3986 Zählern das absolute Spitzenergebnis erzielte, und der Hanauer Ingmar Zacharias, der mit 3570 Punkten den Sieg in den »Aktiven«-Klasse davontrug. Zwei Poseidonen standen bei der A-Jugend auf dem Treppchen: Felix Sobietzki (3190 Punkte) sicherte sich Gold, Robin Amrhein (3013 Punkte) Bronze.

Sehr selbstbewusst, teils aber auch recht ängstlich stiegen die Kids der Jahrgänge 1995-99 bei dem eigens für sie eingerichteten Abschnitt über die kurzen Distanzen auf den Startblock. Besonders beeindruckt waren alle vom neunjährigen Christoph Kustra (SSKC Poseidon), der mit hervorragenden 2:41,54 Minuten überlegen den Vierkampf gewann. Die gleichaltrige Lisa Laufenberg (EOSC Offenbach) gewann bei den Mädchen ebenfalls alle vier Disziplinen und erreichte dabei eine Gesamtzeit von 2:57,57 Minuten. In den jüngeren Jahrgängen setzten sich Lena Schmidt (SSG Hochtaunus), Tabita Traxel (SG Mainz), Julian Richter und Sebastian Feser (beide SSKC Poseidon) im Vierkampf durch.


Der SSKC Poseidon meldet ein volles Haus 

Große Resonanz fand die Einladung des SSKC Poseidon zu den »AB-Open 2004«, die am Wochenende im Hallenbad ausgetragen werden und für die 428 Schwimmer aus 22 Vereinen ein reichhaltiges Programmangebot bereithalten. Neben einigen Akteuren aus Bonn, Mainz und Speyer verteilen sich die über 1800 Meldungen zu je einem Drittel auf die Gastgeber, weitere Teilnehmer aus Bayern und Schwimmer aus dem Hessischen Schwimmverband.

Zum Höhepunkt der zweitägigen Veranstaltung verspricht erneut der »Supersprint« zu werden, der 1993 vom damaligen Poseidon-Coach Heinz Hemberger erstmals in Szene gesetzt wurde. Für die Finalrunden dieses vor allem auch für die Zuschauer sehr attraktiven Wettbewerbs müssen sich die Akteure zum Auftakt im 100-Meter-Lagenschwimmen qualifizieren, ehe es für die acht Besten im direkten Vergleich zweier Konkurrenten nach dem Verfahren »Best of Three« jeweils nur über die superkurze 25-Meter-Distanz geht. Das Wahlrecht für die Schwimmart erfolgt im Wechsel. Zum engsten Kreis der Favoriten zählen bei den Frauen Vorjahresfinalistin Josepha Rüberg (SV 05 Würzburg), Sonja Wojt, Carolin Uhrig (beide EOSC Offenbach) und Jana Ligl (WSV Speyer). Wieder ein erstes Wörtchen mitreden will auch das Trumpfass der Gastgeber, Helena Kösterke, die Siegerin des vorigen Jahres.

Bei den Männern deutet ebenso einiges darauf hin, dass die gleichen Sprinter wieder aufeinander treffen, denn mit Michael Siegmund (SSF Bonn), Ingmar Zacharias (SV Hanau), Thomas Ehrhardt und Igor Misovic (beide SSKC Poseidon Aschaffenburg) gehen die Halbfinalisten von 2003 zum Auftakt gemeinsam in die Qualifikation über 100 Meter Lagen.

Für die große Zahl der Jugend- und Nachwuchsschwimmer steht die Cup-Wertung im Blickpunkt des Interesses. Dieser Wettbewerb besteht aus je zwei Rennen über 50, 100 und 200 Meter aus drei verschiedenen Schwimmarten, belohnt also die Vielseitigkeit der Akteure, eine der Grundsäulen der schwimmerischen Ausbildung. Ein eigener Abschnitt wurde für die Kids der Jahrgänge 1995 bis 99 eingerichtet, in dem »Kindgerechte Wettkämpfe« durchgeführt werden. Diese beginnen am Samstag, 45 Minuten nach Beendigung der ersten Abschnittes, voraussichtlich um 17.45 Uhr. Der 1. Abschnitt musste wegen der Vielzahl der Meldungen etwas nach vorne verlegt werden; Wettkampfbeginn: 13 Uhr; Einschwimmen ab 12.45 Uhr. Am Sonntag werden die Wettkämpfe um 9.30 Uhr fortgesetzt.