Geschwisterpaar siegt im Supersprint

Anna und Niklas Reibenspiess sorgen bei der „DVAG Fries Open“ für die Glanzlichter / Starker Nachwuchs vom Untermain

Mehr Zuspruch zu seiner traditionellen Herbstveranstaltung hatte sich der SSKC Poseidon Aschaffenburg erwartet. Kleine Aufgebote hatten TSV Bad Kissingen, TV Gerolzhofen und TSV Stadtallendorf und damit nur drei auswärtige Vereine gemeldet. Dass die „DVAG Fries Open“ dennoch ein ansehnliches Niveau erreichten, dafür sorgten vor allem die Spitzenkräfte der Gastgeber, einige Athleten der TSG Kleinostheim und der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt sowie eine stattliche Anzahl hoffnungsvoller Nachwuchskräfte der drei Kreisvereine, die bereits am Samstag hoch motiviert ihre Kräfte maßen.
Eher ruhig war es dagegen in der geräumigen Halle am Sonntag, als die Aktiven ins Geschehen eingriffen und zum Auftakt über 100 m Lagen die Qualifikation für die Entscheidung im Supersprint bestritten. Bei den Männern eroberte sich mit Niklas Reibenspiess (SSKC Poseidon) erwartungsgemäß der Favorit mit 1:02,11 Minuten Platz eins der Setzliste. Spannender war es bei den Frauen, wo die derzeit besten Schwimmerinnen im Kreis nicht im direkten Vergleich zur Qualifikation antraten. Anna Reibenspiess, am Samstagabend von ihrem erfolgreichen Start in Berlin zurückgekehrt, zeigte, dass sie inzwischen auch den Sprint beherrscht und legte respektable 1:08,98 Minuten vor. Diese Zeit wurde von ihren schärfsten Konkurrentinnen Alena Hennl (TSG Kleinostheim – 1:10,28 Min.) und Stefanie Göller (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt – 1:13,64 Min.) nicht erreicht. Nach Siegen im Viertel- und Halbfinale kam es im A-Finale zu dem mit Spannung erwarteten direkten Vergleich zwischen der Kleinostheimerin und der Schwimmerin des SSKC Poseidon. Diesen entschied Anna Reibenspiess mit 2:1 Siegen für sich. Im A-Finale der Männer setzte sich ebenfalls mit 2:1 ihr Bruder Niklas gegen seinen sprintstarken Trainingspartner Justin Arapaj durch.

Die beiden Geschwister aus Obernau sorgten auch danach mit je vier Tagesbestzeiten für die Glanzlichter. Niklas schaffte mit 546 Punkten für seine Siegerzeit von 2:01,45 Minuten das Topergebnis. Seine vier Jahre jüngere Schwester kam mit 538 Zählern (50 m Freistil in 28,57 Sekunden) knapp an dieses Ergebnis heran. Durch das Fehlen starker auswärtiger Konkurrenz blieben spannende Duelle an der Spitze „Mangelware“. Ausnahmen gab es dennoch. Zum Beispiel über 200 m Freistil der Frauen, wo Stefanie Göller (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) vom Start weg den Ton angab. Nach der Hälfte der Distanz beschleunigte Fabienne Krüger (SSKC Poseidon) das Tempo, schloss zu ihr auf und schwamm in sehr guten 2:16,72 Minuten noch zu einem klaren Sieg. Auf der letzten Bahn kam mit einem gewaltigen Endspurt auch Cäcilia Bausback (SSKC Poseidon) mächtig auf und schlug in 2:19,78 Minuten als Zweite vor Stefanie Göller (2:20,56 Min.) an. Mit den gleichaltrigen Franzis Hartl (TSG Kleinostheim) und Dovlat Mirzoev (SSKC Poseidon Aschaffenburg) lieferten sich zwei 15-Jährige das Männerduell der Veranstaltung, und zwar im 200m-Lagenschwimmen. Der Kleinostheimer spielte seine Stärken als Delfin und in der Rückenlage aus, Mirzoev konterte im Brustschwimmen und hatte im Kraulabschnitt die größeren Reserven. Die erzielten Zeiten 2:27,92 (Mirzoev) und 2:28,66 Minuten (Hartl) bedeuten für beide Athleten neue Hausmarken. In allen weiteren Rennen setzten sich die Tagesschnellsten meist recht souverän durch:

Schwimmen in Zahlen:
Die Tagesschnellsten bei der „DVAG Fries Open“:

SG Elsenfeld/Kleinwallstadt: Stefanie Göller: 50F: 28,57; 100F: 1:02,51; 50S: 32,04;
Noelle Ronalter: 100S: 1:12,82.
SSKC Poseidon Aschaffenburg: Anna Reibenspiess: 100L 1:08,98; 50B: 0:37,92; 200B: 2:52,24; 100R: 1:12,19; Niklas Reibenspiess 100L 1:02,11; 50B:0:32,20; 50S: 27,74; 200F 2:01,54;Cäcilia Bausback: 200R: 2:42,45; Ilyas Mirzoev: 200R 2:33,83; Philipp Walter: 100R: 1:05,68; Anika Heinz 100B: 1:25,29; Justin Arpaj 100F: 0:57,15; Dovlat Mirzoev: 200B 2:42,82 – 200L 2:27,92; Enna Corak: 50R 33,91; Lea Dimo 200L: 2:59,74.
TSG Kleinostheim: Francis Hartl 50R: 0:32,09; Tim Krenz: 100B: 1:16,86; Alisa Hennl: 200S: 3:09,50.
TSV Stadtallendorf: Tobias Nörrenberg: 200S: 2:35,94; 100S: 1:06,93.

Für respektable Leistungen hatte bereits am Samstag der Schwimmernachwuchs gesorgt, als die Mädels und Jungs der Jahrgänge 2006 bis 2008 quasi ihre im Sommer ausgefallenen Kreismeisterschaften nachholten. Nika Steigerwald (2006 – SSKC Poseidon) schwamm neunmal auf Rang eins und verbesserte dabei achtmal, zum Teil erheblich ihre Hausmarken. Mit ihrer Zeit von 39,24 Sekunden (395 Punkte!) über 50 m Brust behauptete sie ihren Spitzenplatz in der DSV-Bestenliste. In ihrem Fahrwasser steigert sich auch Franka Timm, ihre gleichaltrige Teamgefährtin. Diese brachte es bei acht Starts auf sieben neue persönliche Bestzeiten, honoriert mit zweimal Gold, fünfmal Silber und einmal Bronze. Bei den gleichaltrigen Jungs dominierte Alexander Gening (SSKC Poseidon) mit neun Jahrgangssiegen und acht neuen Hausmarken. Seine beste Leistung schaffte er auf seiner Paradestrecke 200 m Brust, für die er 3:17,20 Minuten (228 Punkte) benötigte. Die Zwillingsbrüder Sebastian und Florian Eich (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) boten zwar Paroli, mussten sich jedoch mit den Siegen in den restlichen fünf Disziplinen begnügen.
Auch in den jüngeren Jahrgängen gehen die Talente nicht aus. Das jedenfalls zeigten sie auch am Samstag, als sie ihre prächtigen Leistungen von Elsenfeld bestätigten, allen voran Marlene Aulbach, Maren Krauss, David Billert, Leon Finnegan, Emilia Bausback (alle SSKC Poseidon), Hannah Schäffer und Connor Scheuring (beide TSG Kleinostheim).

Heimspiel der Poseidonen

Bei der „DVAG Fries Open“ steht der Supersprint im Blickpunkt / Eigener Tag für den zahlreichen Nachwuchs

Nach der Vorbereitung auf die Hallensaison geht es für die Schwimmer im Spätherbst Schlag auf Schlag: Bayerische Kurzbahnmeisterschaften in Nürnberg, Pokalschwimmen in Elsenfeld und an diesem Wochenende die „DVAG Fries Open“, das Einladungsschwimmfest des SSKC Poseidon Aschaffenburg auf der 25m-Bahn des Stadtbades.
Am Samstag steht ab 9.45 Uhr der Nachwuchs im Blickpunkt, beginnend mit Youngstern der Jahrgänge 2008-2010, die ihr Können auf den 25- und 50m-Strecken zeigen und um die ersten Medaillen kämpfen. In den Abschnitten zwei und drei messen die Jugendlichen der Jahrgänge 2003 bis 2008 ihre Kräfte. Dabei werden für die Mehrkampfwertung die jeweils fünf Punktbesten ermittelt, die sich nach einer kurzen Pause in den Finalläufen über 100- (Jg. 2006-2008) beziehungsweise 200m Lagen (2003-2005) gegenüberstehen.
Am Sonntag greifen ab 8.45 Uhr schließlich auch die älteren Akteure ins Geschehen ein und bestreiten zum Auftakt ein 100m-Lagenschwimmen, bei dem traditionell die Teilnehmer für den Supersprint ermittelt werden. Dieser reizvolle Wettbewerb sorgt für Abwechslung im sonst üblichen Programmverlauf und steht heuer ganz im Zeichen der Untermainschwimmer. Diese zeigten sich zuletzt in Topform.