Bilanz in Erlangen: 14 Medaillen

Mehr als man erwarten durfte, erreichte das 18-köpfige Aufgebot der Untermain-Schwimmer bei den bayerischen Jahrgangsmeisterschaften in Erlangen. Gegen starke Konkurrenz aus insgesamt 94 Vereinen schafften die jungen Akteure heuer zwar keinen Titel, doch mit zehnmal Bronze und viermal Silber kann sich die Bilanz durchaus sehen lassen und hält auch den Vergleich zum vergangenen Jahr aus, als es am Ende 13 Podestplätze waren. Erfreulich auch, dass sich der Medaillensegen auf sieben Köpfe verteilte.

Zweimal Bronze zu Beginn Für einen gelungenen Auftakt sorgten die Teilnehmer über 400 m Freistil. Johanna Göller (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt – Jg. 1997) eroberte sich nach der Hälfte der Strecke Rang drei und gab diese Position bis ins Ziel nicht mehr ab. Mit 5:10,13 Minuten blieb sie zwar knapp über ihrer persönlichen Bestmarke, mit dem Bronzeplatz hinter der überragenden Emily Siebrecht (München – 4:57,02 Min.) und Jana Grießhammer (Bayreuth – 5:02,33 Min.) erfüllte sie jedoch voll die Erwartungen. Alina Hennl (TSG Kleinostheim – Jg. 1996) kam mit 5:07,12 Minuten ebenfalls nahe an ihre Hausmarke heran, was Rang fünf bedeutete.

Als erster Debütant musste Dominic Baum (SSKC Poseidon – Jg. 1996) ins Wasser. Mit einem sehenswerten Endspurt überholte er noch einige Konkurrenten und steigerte sich als Zwölfter auf 5:23,29 Minuten. Ebenfalls auf der letzten Bahn schloss sein Vereinskamerad Christoph Kustra (Jg. 1995) zur führenden Konkurrenz auf und sicherte sich in 4:50,20 Minuten Bronze. Zu Silber – Jan Fankhänl (SSG Erlangen – 4:50,08 Minuten) fehlten nur zwölf Hundertstel. Für die schnellste Zeit der Untermain-Schwimmer sorgte schließlich Ruwen Straub (SG TVE/TVK – Jg. 1993), der in 4:38,06 Minuten Siebter wurde.

Göller gegen Diener Mit großem Interesse wurde das Rennen über 100 m Schmetterling des Jahrgangs 1997 erwartet, wo rechts und links der klar favorisierten Emily Siebrecht mit Johanna Göller und Lisa Diener (SSKC Poseidon) zwei Untermain-Schwimmerinnen um Silber und Bronze kämpften. Die beiden Elfjährigen gaben alles und steigerten sich auf neue, beachtliche Bestmarken – Göller als Zweite auf 1:16,78 Minuten, Diener als Dritte auf 1:17,32 Minuten.

In der deutschen Bestenliste nehmen sie damit die Plätze drei und sechs ein! Eine gute Stunde später standen beide über 200 m Lagen erneut auf den Blöcken, auf den Bahnen eins und zwei. Nun drehte Lisa Diener den Spieß um, verbesserte sich dank einer famosen Leistung auf der Bruststrecke um vier Sekunden auf 2:53,05 Minuten und durfte sich noch eine Bronzemedaille abholen, da die schnellere Emily Siebrecht wegen eines Wendefehlers disqualifiziert wurde.

Syna Michaelis kämpferisch Gute Chancen hatten sich auch die Brustspezialisten vom Untermain ausgerechnet. Lisa Diener überraschte auch hier mit einem Bronzeplatz (200 m in 3:09,67 Minuten), ehe Syna Michaelis (SSKC Poseidon – Jg. 1996), die Titelverteidigerin, und Alina Hennl gegen die überragende Katharina Müller (SSV Nürnberg) ins Rennen gingen.

Die Favoritin aus Nürnberg gab vom Start weg klar den Ton an, siegte in erstklassigen 2:49,25 Minuten, doch ebenso klar schwamm Syna Michaelis auf Rang zwei, verbesserte im Durchgang ihre 100-Meter-Bestmarke um fast eine Sekunde (1:24,76 Minuten) und sicherte sich in sehr guten 2:57,60 Minuten Silber.

Hennl, die in 3:04,42 Rang fünf belegte, wollte am nächsten Tag auf der halben Distanz den Spieß umdrehen. Tatsächlich steigerte sich die vielseitige Kleinostheimerin auf 1:24,11 Minuten, Syna Michaelis (1:24,03 Minuten) hatte die Hände jedoch einen Wimpernschlag eher an der Anschlagmatte. Wieder siegte Katharina Müller, die beiden Konkurrentinnen vom Untermain standen jedoch ebenfalls auf dem Podest. Knapp daran vorbei schrammte Annika Borrmann (SSKC Poseidon – Jg. 1993) als Vierte über 200 m Brust in 2:55,29 Minuten (Persönliche Bestzeit!). Mit tollen Steigerungsraten setzten sich die beiden zwölfjährigen Neulinge Patrick Horst und Luis Neumann-Perez (beide SSKC Poseidon) im Brustschwimmen in Szene. Horst verpasste über 200 Meter in 3:09,91 Minuten als Vierter knapp das Stockerl, was am nächsten Tag seinem Trainingsgefährten Luis über 100 m in 1:27,91 Minuten und dem Bronzerang überraschend gelang.

Schwächen im Rückenschwimmen glichen die Schwimmer vom Untermain durch ihre Stärken im Freistil- und Schmetterlingsschwimmen aus. Erneut war es Johanna Göller, die über 100 (1:08,66 Min.) und 200 m Freistil (2:27,77 Min.) ihre Hausmarken verbessernd jeweils Bronze kassierte. Carina Oberle (Jg. 1992 – SG TVE/TVK) sicherte sich über 200 m Schmetterling Bronze (2:39,93 Min.), Christoph Kustra in der gleichen Disziplin mit einer tollen Schlussphase Silber in 2:49,52 Minuten (persönliche Bestzeit!). Für Alina Hennl reichte es trotz beachtlicher 2:53,46 Minuten "nur" zum undankbaren vierten Platz.