Untermainathleten dominieren in Lohr

Bei Bezirksmeisterschaft in breiter Front auf Spitzenplätzen – Alena Hennl achtmal erfolgreich

Bei der Bezirksmeisterschaft der Schwimmer haben die Sportler vom Untermain etliche Spitzenplätze für sich verbucht.

Oh­ne Ak­ti­ve des am­tie­ren­den deut­schen Mann­schafts­meis­ters SV 05 Würz­burg sorg­ten die Sport­ler der Re­gi­on Un­ter­main für die her­aus­ra­gen­den Leis­tun­gen bei den un­ter­frän­ki­schen Meis­ter­schaf­ten am Wo­che­n­en­de im Loh­rer Frei­bad. Mit 23 der ins­ge­s­amt 28 ver­ge­be­nen Ein­zel­ti­tel wie­sen sie die Kon­kur­renz deut­lich in die Schran­ken und ga­ben auch in den Sprint­staf­feln klar den Ton an.

SSKC erfolgreichster Verein

Erfolgreichster Verein war mit elf Titeln der SSKC Poseidon Aschaffenburg, dicht gefolgt von der TSG Kleinostheim (10). Je zwei Einzelsiege verbuchten SG Elsenfeld/Kleinwallstadt, VfL Bad Neustadt und SC 13 Schweinfurt und ein Titel ging an den SV 05 Würzburg.
Bei kühlen Außentemperaturen, begleitet von Wind und Nieselregen, stand zum Auftakt die Kräfte zehrende 200 m-Distanz im Schmetterlingsschwimmen auf dem Plan. Alena Hennl (TSG Kleinostheim) schwamm ohne ernsthafte Konkurrenz ein flottes Rennen und holte sich in 2:32,28 Minuten ihre erste von insgesamt acht (!) Meisterschaften. Damit avancierte die Gymnasiastin zur erfolgreichsten Athletin der Titelkämpfe. Spannender verlief die Entscheidung bei den Männern. Michael Blum, aus der zweiten Reihe der Poseidonen, ging das Rennen mutig an und verschaffte sich bis zur 150 m-Wende einen respektablen Vorsprung. Auf der letzten Bahn konnte er sein Tempo nicht halten, während Francis Hartl (TSG Kleinostheim) noch genügend Körner hatte und sich in 2:50,78 Minuten den Titel holte. Blum wurde als Zweiter mit 2:51,56 Minuten gestoppt.
Keine 20 Minuten später stand Alena Hennl erneut im Blickpunkt. Im Sprint über 50 m Brust sorgte sie mit 37,20 Sekunden zusammen mit Jana Jankowski (38,24 Sek.) für einen Kleinostheimer Doppelerfolg. Danach schlug die Stunde für Stefanie Göller, die junge Großostheimerin in Diensten der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt. Im Duell mit Chantal Münch (TSG Kleinostheim) holte sie sich den Sieg über 100 m Rücken und war wenig später auch über 200 m Freistil nicht zu schlagen. Im Rückensprint drehte die Kleinostheimerin den Spieß um und holte sich Gold vor Göller.

Überraschung durch Pothorn

Bei den Männern sorgte Jannik Pothorn für eine kleine Überraschung, als er über 100 m Rücken der Konkurrenz das Nachsehen gab und den ersten der insgesamt elf Titel für den SSKC Poseidon Aschaffenburg errang. Meister über 200 m Freistil wurde Sebastian Rasch (VfL Bad Neustadt), der nach der Mittagspause über 400 m Freistil auch das Duell mit dem starken Liam Tanner (SSKC Poseidon) knapp für sich entschied.
Titel und Vizemeisterschaft der Frauen gingen in dieser Disziplin an Alena Hennl und Stefanie
Göller und damit erneut an den Untermain. Die Kleinostheimerin dominierte im weiteren Verlauf auch die restlichen Rennen im Delfin- und Brustschwimmen sowie über 200 m Lagen.

Nika Steigerwald überrascht

Ein Ausrufezeichen setzte die erst elfjährige Nika Steigerwald (SSKC Poseidon) mit ihrem zweiten Platz über 100 m Brust, wo sie sich mit 1:26,80 Minuten überraschend zwischen das Kleinostheimer Duo Hennl (1:23,44 Minuten)/Jankowski (1:27,01) schieben konnte.

Noch mehr Übergewicht bekamen die Untermainschwimmer am Sonntag, als mehrere Sportler aus der ersten Wettkampfmannschaft des SSKC Poseidon ins Geschehen eingriffen.

So erwies sich Lisa Diener als schnellste Frau im Lohrer Wasser. Die 20-Jährige holte sich nicht nur den Titel über 50 m Freistil, sondern egalisierte mit 28,26 Sekunden auch den von Helena Kösterke gehaltenen Kreisrekord.
Noch stärker trat sie über 100 m Freistil auf, die sie mit einem fulminanten Endspurt in prächtigen 1:01,22 Minuten für sich entschied. Diese Zeit wird mit 614 Leistungspunkten bewertet und war bei den Damen der Spitzenwert der Titelkämpfe.
Auch in Kraulstrecken vorne

Auch bei den Männern gingen beide Titel auf den kurzen Kraulstrecken an die Poseidonen. Justin Arapaj sicherte sich den Sprint in 25,34 Sekunden (821 Punkte!), Niklas Reibenspiess die 100 Meter in 55,61 Sekunden (820). Mit je drei errungenen Titeln waren sie die erfolgreichsten männlichen Teilnehmer. Über 50 m Schmetterling unterboten sechs Schwimmer knapp die 30-Sekunden-Marke. Der Titel ging überraschend an Ilyas Mirzoew (SSKC Poseidon) in 29,52 Sekunden.

Auch im Nachwuchsbereich mischten die jungen Akteure vom Untermain erfolgreich mit, was die zahlreich errungenen Jahrgangssiege deutlich zeigen. Neue Wege scheint der SV 05 Würzburg zu gehen, der die idealen Trainingsbedingungen im vereinseigenen Bad wiederentdeckt hat und mit sichtbarem Erfolg den (eigenen) Nachwuchs forciert fördert.

Heinz Grasmann