Rekorde purzeln in schnellem Wasser

Mit mehreren Aktiven aus seinen erfolgreichen Bundes- und Oberligateams beherrschte der Schwimmverein Würzburg 05 die unterfränkischen Hallenmeisterschaften, die am Wochenende im Aschaffenburger Hallenbad ausgetragen wurden. Sämtliche Einzeltitel der offenen Klasse, wie auch die vier Staffelentscheidungen gingen erwartungsgemäß an das Team von Cheftrainer Stefan Lurz, aus dem Karoline Degenhardt, Stephanie Guht (beide je vier Meisterschaften) und der fünffache Titelträger Armin Greß herausragten. Ihre gegenwärtige Stärke demonstrierten die Würzburger Asse darüber hinaus, indem sie die bisherigen Bahnrekorde gleich dutzendweise purzeln ließen und damit dem Aschaffenburger Becken das beste Zeugnis ausstellten.

Rang zwei für Poseidon Das "schnelle Wasser" im neuen Bad wurde jedoch jedoch nicht nur vom SVW 05 genutzt. Auch die Trainer und Übungsleiter der anderen Vereine hatten ihre liebe Mühe, die zahlreichen Zeitverbesserungen zu registrieren. Erfreulich stark schnitten erneut die Schwimmer vom Untermain ab: In der Medaillenwertung nahm Gastgeber SSKC Poseidon Aschaffenburg mit 53 ersten, 77 zweiten und 65 dritten Plätzen Rang zwei, die SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt (28/33/9) Rang vier und die TSG Kleinostheim (16/17/22) Rang sechs ein.

Aus den Reihen der TSG taten sich zwei Akteure besonders hervor: Alina Hennl (Jahrgang 1996) sicherte sich in bestechender Form zehn (!) Jahrgangstitel, stellte mit 2:34,02 Minuten einen neuen Kreisrekord über 200 m Lagen auf und war im Brustschwimmen über 100 und 200 Meter jeweils mit Abstand beste Nicht-Würzburgerin. Im männlichen Bereich kam ihr Teamgefährte Moritz-Pascal Weis den Nullfünfern auf allen Bruststrecken am nächsten, wie auch mit einer tollen Steigerung im Lagenschwimmen über 200 Meter (2:29,10 Minuten).

Bei der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt liefen diesmal die flotten Mädels der männlichen Jugend den Rang ab. Eileen Popp (zehn) und Valentina Lazarov (vier) beherrschten die Rennen im Jahrgang 1998 souverän, während Johanna Göller im Jahrgang 1997 mit sieben Jahrgangsmeisterschaften und neuen, überregional beachtenswerten Hausmarken den Ton angab. Ruwen Straub (drei) und Tim Bräutigam (zwei) konnten da wegen der Würzburger Übermacht nicht ganz mithalten.

Im Gegensatz zur SG sorgten bei den Poseidonen die männlichen Teilnehmer für die meisten Medaillen. Mit je sieben Titeln am erfolgreichsten waren Justin Arapaj (Jg. 1999) und Adrian Baum (Jg. 1998), gefolgt von Luis Neumann-Perez (fünf), der zusammen mit seinen gleichaltrigen Teamgefährten Dominic Baum (drei), Julian Richter (zwei) und Patrick Horst das Geschehen im Jahrgang 1996 beherrschte. Noch etwas stärker war die Dominanz der Gastgeber im Jahrgang 1998, wo Noah Wolf (drei) Niklas Reibenspieß (zwei) und Daniel Stamm zusammen mit Adrian Baum fast der totale Erfolg glückte. Einen Leistungsaufschwung in breiter Front verzeichnete SSKC-Coach Stefan Uhrig in den Jahrgängen 1993 bis 1995, wo sich nicht weniger als elf Schwimmer Podestplätze sicherten und dabei Dutzende neuer Hausmarken aufstellten. Neben Christoph Kustra (vier Jahrgangssiege), Pascal Mangold, Erik Kaiser und Andreas Borst (je zwei) präsentierten sich auch Alican Bal, Lukas Kaiser, Stanislav Meisner, Dominik Feser, Eugen Hoffmann und Tim Wolf in hervorragender Form. Mit vier Titeln im Jahrgang 1993 erwies sich Annika Borrmann als erfolgreichste Schwimmerin der Poseidonen, wurde im Brustschwimmen aber klar übertroffen von Syna Michaelis (Jg. 1996), die ihrerseits in der überragenden Alina Hennl ihre Meisterin fand.

Knapp an Gold vorbei schrammten die Teilnehmer aus Großostheim und Wörth. Vivien Fischer, Johannes Höfling (beide TVG), Johannes Hörst und Daniel Philipps (beide TVW) schwammen jedoch alle vier mehrmals in die Medaillenränge.  

Hochbetrieb im Aschaffenburger Hallenbad

Nach dem kirchlichen Segen bei der Wiedereröffnung des Aschaffenburger Hallenbades folgt am Wochenende die Feuertaufe der umgestalteten Anlage. Auf dem Plan stehen die Kurzbahnmeisterschaften der Schwimmer im Bezirk Unterfranken, die vom SSKC Poseidon Aschaffenburg ausgerichtet werden. Und diese Titelkämpfe haben es wirklich in sich. Die Gastgeber, die selbst 75 Akteure in die insgesamt 30 Einzel- und vier Staffelentscheidungen schicken, erwarten weitere 225 Teilnehmer aus 16 Vereinen, so dass mit insgesamt 1708 Einzel- und 54 Staffelmeldungen ein Rekordergebnis erreicht wurde.

Auch die Qualität der Leistungen sollte nicht zu kurz kommen, zumal der Sportverein 05 Würzburg mit einer erlesenen Truppe am Untermain aufkreuzt. Da wackeln sogar die hochwertigen Bahnrekorde. Erste Garanten für ein solches Unternehmen sind wohl Karoline Degenhardt und Franzisca Scheiner, beide Mitglieder der Würzburger Lagenstaffel, die im vorigen Jahr in Berlin den deutschen Meistertitel errang. Degenhardt im Brust- und Lagenschwimmen, Scheiner auf den kurzen Freistil- und Rückenstrecken droht im Wettbewerb um die Titel ernsthafte Gefahr vor allem aus den eigenen Reihen

Mit der erfahrenen Stephanie Guht (früher SG Frankfurt) und der aus Oberbayern an den Main gewechselten Ramona Sulzmann befinden sich zwei kampfstarke Spitzenschwimmerinnen in Lauerstellung.

Nicht viel anders sieht die Prognose bei den Männern aus. Die Frage lautet: Wer kann dem SVW 05 einen Titel entreißen? Im vergangenen Jahr war es Tim Bräutigam (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt) zweimal gelungen, eine Lücke zu reißen. Heuer wird dies ungleich schwerer sein, zumal in jedem Wettbewerb mindestens ein Schwimmer der Würzburger Startruppe am Start sein wird, allen voran Felix Neubauer, Armin Greß, Georg Lippai und Sebastian Greß. Letzterer machte im Dezember 2008 auf sich aufmerksam, als er einen Rekordversuch über 50 m Schmetterling anmelden ließ und im heimischen Wolfgang-Adami-Bad mit 24,71 Sekunden auch Erfolg hatte: Deutscher Altersklassen-Rekord für 16-Jährige!

Die Schwimmer vom Untermain sehen ihre Chancen vor allem in den einzelnen Jahrgängen, denn dort sind sie hervorragend besetzt. Das zeigten in den zurückliegenden Wochen die vielen guten Ergebnisse bei diversen nichtamtlichen Veranstaltungen und Meisterschaften und nicht zuletzt die Qualifikation zweier D-Jugend-Teams für das bayerische DMS-J-Mannschaftsfinale.

Wettkampf-Beginn ist am heutigen Samstag um 10 Uhr und am Sonntag bereits um 9.30 Uhr. An beiden Tagen ist kein öffentlicher Badebetrieb möglich.