Erfolgreiches Saisonende der Poseidonen

22 Medaillen bei den »Bayerischen« in Regensburg – Titel für Bausback, Steigerwald sowie Anna und Niklas Reibenspiess

Mit 22 Me­dail­len im Ge­päck – sechs­mal Gold und je acht­mal Sil­ber und Bron­ze – kehr­ten die Schwim­mer des SSKC Po­s­ei­don Aschaf­fen­burg von den baye­ri­schen Ju­gend- und Ju­nio­ren­meis­ter­schaf­ten aus Re­gens­burg zu­rück und krön­ten da­mit ih­re übe­r­aus er­folg­rei­che Sai­son.

Wie schwer ihre Aufgabe in Anbetracht der Konkurrenz aus 89 Vereinen werden würde, das zeigte sich bereits am Freitag, als einzig die Rennen über 400 m Freistil anstanden und knappste Zeitabstände über Sieg und Platzierungen entschieden.

Erstes Edelmetall erkämpften sich die Geschwister Reibenspiess. Anna (Jahrgang 2002) kam an ihre im Frühsommer erzielten Spitzenleistungen nicht ganz heran und musste sich mit dem Bronzerang begnügen. Ihr Bruder Niklas verbesserte mit 4:15,64 Minuten seinen eigenen Clubrekord um zwei Sekunden, was ihm ebenfalls Bronze einbrachte. Mit einem Satz auf 5:15,03 Minuten überraschte der elfjährige Alexander Gening, der damit im Jahrgang 2006 einen fünften Platz ergatterte.

Grund zur Freude

Gleich mehrfach Grund zum Jubeln hatten die Ehrhardt-Schützlinge am Samstag. Cäcilia Bausback (Jg. 2003) wurde ihrer Favoritenrolle über 200 m Schmetterling (2:29,46 Min.) mehr als gerecht, während Anna Reibenspiess in lockeren 2:35,57 Minuten zum Titel schwamm und sich dabei einige Körner aufhob für die Entscheidung über 200 m Lagen.
Dort traf sie auf die Lokalmatadorin Nele Weinfurtner (2:29,35 Min.), der sie sich als Zweite in 2:31,54 Minuten beugen musste, aber bereits die dritte ihrer insgesamt acht Medaillen abholte. Das Programm ihres Bruders war ähnlich gestrickt. Er erreichte als Zweitplatzierter der Junioren in beiden Rennen – 200S: 2:12,60 Minuten und 200L: 2:12,49 Minuten – fast identische Zeiten.

Die eigentlichen Highlights der Poseidonen sollten aber noch folgen: Nach ihrem Sieg über die doppelte Distanz zündete Cäcilia Bausback über 100 m Schmetterling den Turbo und machte sich mit tollen 1:07,80 Minuten und ihrem zweiten Titel nachträglich ihr schönstes Geschenk zum 14. Geburtstag. Anika Heinz, ebenfalls Jg. 2003 und Strietwälderin, steigerte sich über 100F sensationell auf 1:02,71 Minuten und Bronze. In der gleichen Disziplin fehlte Niklas Reibenspiess wenig später eine Hundertstelsekunde zum Sieg, den ihm Andreas Rein (SG Mittelfranken) in 53,49 Sekunden vor der Nase wegschnappte. Einzig diesem Konkurrenten (24,61 Sek.) musste er sich danach auch im Sprint beugen, obwohl er mit 25,01 Sekunden einen neuen Kreisrekord aufstellte.

Revanche gelungen

Dazwischen fand auch Brustschwimmen statt. Nika Steigerwald (Jg. 2006) trat zweimal als Titelverteidigerin an. Über 200 Meter steigert sie ihre Bestmarke auf 3:06,97 Minuten, hatte als Zweite jedoch keine Chance gegen die Bambergerin Anna Barth (3:01,76 Min.). Auf der halben Distanz gelang der jungen Haibacherin klar die Revanche. »Souverän und technisch top«, so Ehrhardt, holte sie sich wieder mit neuer Hausmarke (1:24,18 Min.) den angestrebten Titel.

Bei den gleichaltrigen Jungs verpassten Alexander Gening (1:29,77 Min.) und Florian Eich (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt – 1:31,61 Min.) als Vierter und Fünfter knapp das Podest. Der junge Poseidone hielt sich mit Bronze über 200B in 3:11,99 Minuten schadlos.

Ihr Debüt auf Landesebene durfte Lena Ludwig (Jg. 2007 – SSKC Poseidon) geben, die sich als unterfränkische Jahrgangsmeisterin auf den letzten Drücker für 200 m Brust qualifiziert hatte. An ihre Topzeit von 3:30,62 Minuten kam sie nahe heran und freute sich über ihren siebten Platz zum Einstand. Ebenfalls mit Rang sieben erreichte Jana Jankowski (Jg. 2001) über 100B (1:24,72 Min.) das beste Resultat der TSG Kleinostheim, für die Tim Krenz (Jg. 2002) mit zwei neuen Hausmarken punktete.

Kämpferqualitäten

Im abschließenden Wettbewerb über 200 m Freistil zeigte Anna Reibenspiess noch einmal ihre großen Kämpferqualitäten. In einem vom Start weg verbissen geführten Duell mit der Münchnerin Sarah Vidic (2:12,72 Min.) holte sie sich in 2:12,55 Minuten ihr zweites Gold. Gleichzeitig erreichte sie mit dieser Zeit 619 Leistungspunkte, für die sie als Punktbeste ihres Jahrgangs ausgezeichnet wurde. Nach viermal Silber und zweimal Bronze legte sich auch Bruder Niklas noch einmal mächtig ins Zeug. Mit 1:57,79 Minuten blieb der Spitzenathlet der Poseidonen erneut glatt unter zwei Minuten und belohnte sich mit dem anvisierten Titel.

Beim Staffelrennen über 8×50 m Lagen griffen die Poseidonen unbeschwert ins Geschehen ein und belegten in der Besetzung Justin Arapaj (Bronzemedaille über 50R!), Niklas Reibenspiess, Ilyas Dovlat, Philipp Walter, Cäcilia Bausback, Nika Steigerwald, Anna Reibenspiess und Fabienne Krüger in 4:09,20 Minuten den siebten Platz. Sieger wurde die SG Mittelfranken (3:50,02 Min.) vor der SG Stadtwerke München (3:52,73 Min.).

Heinz Grasmann

Mit Großaufgebot nach Regensburg

Auf Bun­des­e­be­ne und in al­len an­de­ren Bun­des­län­dern sind die Jahr­gangs- und Ju­nio­ren­meis­ter im Schwim­men längst er­mit­telt. Nicht so in Bay­ern. Die Ti­tel­kämp­fe im Frei­staat wer­den am Wo­che­n­en­de in Re­gens­burg aus­ge­tra­gen und sind mit 719 Teil­neh­mern aus 89 Ve­r­ei­nen (2591 Ein­zel- und 13 Staf­fel­mel­dun­gen) her­vor­ra­gend be­setzt.

Mit einem Großaufgebot reisen die Schwimmer vom Untermain an die Donau. Vom SSKC Poseidon Aschaffenburg haben sich 15 Akteure – zwei Junioren und 13 Jugendliche – qualifiziert, die 90 Einzelrennen bestreiten und auch beim Finale der Veranstaltung in der gemischten Staffel über 8 x 50 m Lagen gegen die Teams der großen Schwimmzentren antreten. Die TSG Kleinostheim tritt mit fünf Jugendlichen zu elf Entscheidungen an, die SG Elsenfeld/ Kleinwallstadt ist in der Oberpfalz durch Noelle Ronalter (5 Rennen) und Florian Eich (2) vertreten.

Erklärtes Ziel der Untermainschwimmer ist alljährlich, den Großvereinen möglichst viele Podestplätze abzujagen. Vor Jahresfrist gelang dies in Würzburg mit dem Gewinn von 26 Medaillen recht eindrucksvoll. An diesem Ergebnis werden sich Reibenspiess, Bausback, Arapaj und Co. wohl messen lassen müssen.

TSG Kleinostheim tritt mit folgendem Aufgebot an: Jana Jankowski, Tim Krenz (je 3), Charlotte Münch, Francis Hartl (je 2) und Joshua Jankowski (1); SSKC Poseidon Aschaffenburg startet mit: Cäcilia Bausback, Anna und Niklas Reibenspiess, Philipp Walter (je 9!), Justin Arapaj, Anika Heinz, Fabienne Krüger, Nika Steigerwald (je 8), Alexander Gening (6), Dovlat Mirzoev (5), Jule Weindel (4), Ilyas Mirzoev (3), Jannik Pothorn (2), Lena Ludwig und Leonard Plönissen (je 1).

Heinz Grasmann