Akteure vom Untermain gut gerüstet

Beim Großen Preis von Stockstadt überzeugen die jungen Schwimmer mit enormen Leistungssprüngen

Sehenswerte Finalläufe in den Sprints und eine stattliche Zahl hoch motivierter Nachwuchsschwimmer beeindruckten die Zuschauer beim 30. Großen Preis der Stockstadter Gastgeber von Delphin 90 auf der 50m-Bahn des Waldschwimmbades. Glanzpunkte des ersten Tages waren zweifellos die acht Endläufe auf der Kurzstrecke von 50 Meter, für die sich die besten Sprinter der 14 angereisten Vereine zunächst qualifizieren mussten. Bei den Frauen kam es zu den erwarteten Duellen zwischen Kreisrekordhalterin Alina Hennl (TSG Kleinostheim) und der zurzeit besten deutschen Langstreckenschwimmerin Leonie Antonia Beck aus Würzburg, der amtierenden Deutschen Meisterin über 1500 m Freistil und Jugendmeisterin über 400 m Lagen. Bei drei direkten Vergleichen der beiden behielt die Gymnasiastin aus Kleinostheim im Brust- und Delfinsprint die Oberhand, Beck sicherte sich die 50 m Freistil. Im Rückenschwimmen setzte sich mit Alina Jungklaus eine zweite Spitzenschwimmerin aus Würzburg durch.

Ergebnisse der Sprintfinales:
50 m Freistil Frauen: 1. Leonie Antonia Beck 0:27,97; 2. Alina Jungklaus (beide SV Würzburg) 0:28,34; 3. Alina Hennl 0:28,82; Männer: 1. Nils Rötgers (SG Bayer Wuppertal) 0:23,91; 2. Jakob Markowski 0:24,82; 3. Sebastian Greß (beide SV Würzburg) 0:24,72;
50 m Brust Frauen: 1. Alina Hennl 0:35,26; 2. Leonie Antonia Beck 0:35,61; 3. Alina Jungklaus 0:37,12; Männer: 1. Mark Werkmeister 0:29,90; 2. Sebastian Greß 0:31,22; 3. Boris Nazarov (alle SV Würzburg) 0:31,55.
50 m Rücken Frauen: 1. Alina Jungklaus 0:33,12; 2. Leonie Antonia Beck 0:33,39; 3. Enna Corak (SSKC Poseidon) 0:34,28; Männer: 1. Sebastian Greß 0:28,81; 2. Nils Rötgers 0:28,97; 3. Max Werkmeister 0:29,39.
50 m Schmetterling Frauen: 1. Alina Hennl 0:29,43; 2. Leonie Antonia Beck 0:29,84; 3. Alina Jungklaus 0:29,90; Männer: 1. Nils Rötgers 0:25,59; 2. Sebastian Greß 0:25,95; 3. Boris Nazarov 0:26,63.
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In den Männersprints machte der Wuppertaler Nils Rötgers wie schon im letzten Jahr den Würzburger Assen einen Strich durch die Rechnung und holte sich zwei Prämien ab. Je ein Sieg ging an Sebastian Greß und Max Werkmeister (beide SV Würzburg).

Kathi ist nicht zu halten
Auf den Strecken von 100 bis 400m setzten sich die Schwimmer vom Untermain hervorragend in Szene und stellten in 15 der insgesamt 20 Einzelentscheidungen die Tagessieger. Je dreimal Erfolg hatten Enna Corak und Katharina Reibenspiess (beide SSKC Poseidon). Die 15-jährige Enna siegte über 100 und 400m Freistil und ließ über 100 m Rücken in 1:12,84 Minuten auch Alina Hennl (1:15,05 Min.) keine Chance. Für die eigentlichen Überraschungen sorgte in Stockstadt jedoch die zwei Jahre jüngere „Kathi“, die zunächst der Konkurrenz über 200 m Brust enteilte und mit ihrer tollen Siegerzeit von 2:56,79 Minuten fast zehn Sekunden unter ihrer bisherigen Bestmarke blieb. Danach war sie nicht mehr zu halten und holte sich ebenfalls mit neuen Hausmarken von Format die Tagessiege über 100 m Brust (1:23,71 Min.) und 200 m Lagen (2:44,78 Min.). Die Freude im Hause Reibenspiess war perfekt, als sie zusammen mit ihrer Mutter Alexandra und ihrem großen Bruder Niklas mit einem Schnitt von unter 30 Sekunden auch noch die Familienstaffel über 3×50 m Freistil für sich entschied und im direkten Vergleich die Familie Corak auf Platz zwei verwies.

Vor mehreren Wochen von einem Austausch aus Frankreich zurückgekehrt, fand Katharina Biel wieder zu alter Form zurück und sicherte sich ebenfalls mit gesteigerten Bestmarken die Siege über 100 (1:12,15 Min.) und 200 m Schmetterling (2:45,02 Min.). Alina Hennl war im Auftaktrennen über 200 m Freistil (2:16,95 Min.) erfolgreich, Lia Klausner (SSKC Poseidon) schnappte sich als schnellste Rückenschwimmerin den Sieg über 200 Meter (2:53,32 Min.).

Bei den Männern gab es drei Doppelsieger: Tim Dreher (SV Würzburg) erwies sich als schnellster Kraulschwimmer über 100 und 200 m, sein Vereinskamerad Frederik Bär gewann jeweils die 200m-Disziplinen im Brust- und Rückenschwimmen, und Julian Richter (SSKC Poseidon) ließ der Konkurrenz über 100 und 200 m Schmetterling (1:02,42 Min. und 2:24,57 Min.) keine Chance. Niklas Reibenspiess, sein Trainingsgefährte, testete erfolgreich einige Nebenstrecken. Im letzten Einzelrennen sicherte er sich überlegen den Tagessieg über 400 m Freistil (4:31,34 Min.). Eine sehr gute Rolle spielten die Untermainschwimmer im Jahrgang 1997. Tagessiege schafften Samuel Herrmann (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) über 100 m Rücken (1:10,23 Min.) und Steven Herrschaft (SSKC Poseidon) über 200 m Lagen (2:35,30 Min.).

Bei den Zehn- bis Zwölfjährigen wurde sehr erfolgreich um Qualifikationszeiten für die in zwei Wochen anstehenden „Unterfränkischen“ gekämpft, in Einzelfällen mit erstaunlichen Steigerungsraten bereits die Teilnahme an den Bayerischen in Burghausen unter Dach und Fach gebracht. Dass es auch beim jüngsten Nachwuchs am Untermain gut bestellt ist, dafür sorgten vor allem Jule Weindel (Jg. 2004), Leonard Plönissen (beide SSKC Poseidon) und Lenny Breer (beide Jg. 2005) von der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt.

   „Großer Preis“ stark besetzt

Eine Woche vor den Kreismeisterschaften bietet sich den einheimischen Schwimmern die Chance beim „Großen Preis“  im Stockstadter Waldschwimmbad zu einem letzten Test. Dass die Akteure vom Bayerischen Untermain nicht unter sich bleiben, dafür sorgt starke Konkurrenz, vor allem aus Würzburg, Darmstadt und Wuppertal. Insgesamt werden 300 Teilnehmer aus 14 Vereinen erwartet, die 1354 Einzel- und neun Staffelmeldungen abgaben. Hinzu kommt noch die traditionelle Familienstaffel, die am Sonntag um die Mittagszeit ausgetragen wird.

Alle Rennen sind leistungs- und zahlenmäßig sehr gut besetzt, mit Leonie-Antonia Beck vom SV 05 Würzburg gibt sich die frischgebackene Deutsche Meisterin über 400 m Lagen in mehreren Rennen die Ehre. In einigen Sprintrennen, die in Vor- und Endläufen entschieden werden, kommt es dabei zum Aufeinandertreffen mit Alina Hennl (TSG Kleinostheim), die ebenfalls ein stattliches Programm bestreitet.

Besondere Aufmerksamkeit verdienen die Wettkämpfe des Nachwuchses, wo die Kids vom Untermain auf die jungen Asse des DSW 12 Darmstadt treffen.

Beginn der Veranstaltung ist am Samstag um 10 Uhr, am Sonntag wird bereits eine Stunde früher gestartet.