AB-Open im Zeichen des Supersprints

Alina Hennl erneut erfolgreich – Mark-André Krischak bei den Männern souverän – Drei  Kreisrekorde in den Staffeln

Angetan vom abwechslungsreichen Programm und der prächtigen Stimmung im Aschaffenburger Hallenbad „FreizeitWelten“ waren nicht nur die Gäste des Neuwieder Schwimmvereins, die erstmals an der vom SSKC Poseidon hervorragend organisierten AB-Open teilnahmen. Geschickt eingefügt in den Ablauf der gängigen Wettkampfdisziplinen erwies sich der vor Jahren kreierte Supersprint-Wettbewerb diesmal wieder als echter „Kracher“.

Noch bevor es im Lagenschwimmen über 100 Meter zur Qualifikation für diesen Wettbewerb über die 25-Meter-Distanz kam, standen zum Auftakt die neu ins Programm aufgenommenen Staffeln über 4 x 50m Freistil an, in denen die Gastgeber zwei neue Kreisrekorde aufstellten. Enna Corak, Lisa Diener, Hannah Braun und Nicole Wiesenberg verbesserten die Marke von 1:58,40 auf 1:55,78 Minuten und damit beträchtlich, während das Quartett Marc-André Krischak, Igor Misovic, Pascal Mangold und Sebastian Feser mit 1:42,43 Minuten recht knapp unter der bisherigen Bestzeit (1:42,99 Min.) blieb. In der Besetzung Enna Corak, Katharina Reibenspiess, Lisa Diener und Hannah Braun verbesserten die SSKC-Frauen zu Beginn des zweiten Abschnittes auch noch den Kreisrekord über 4 x 50m Lagen um 2,20 Sekunden auf 2:10,50 Minuten.

Finals mit Derbystimmung
Da sich nur die acht Zeitschnellsten über 100 m Lagen für das Weiterkommen im Supersprint qualifizieren, geriet dieser Wettbewerb bereits zu einem ersten Höhepunkt, zumal die einzelnen Platzierungen im weiteren Verlauf von Bedeutung sein konnten. Alina Hennl (TSG Kleinostheim), die Siegerin der vergangenen Jahre, führte mit ihrer Zeit von 1:07,33 Minuten die Setzliste vor Lisa Diener (SSKC Poseidon – 1:09,74 Min.) an. Der Gedanke lag nahe, dass diese beiden Schwimmerinnen am Ende der Veranstaltung auch das A-Finale bestreiten werden. Doch bereits im Viertelfinale sorgte die hoch motivierte Kathi Reibenspiess (SSKC Poseidon) mit einem überraschenden 2:1-Erfolg für das Aus ihrer drei Jahre älteren Vereinskameradin. Nicht besser erging es Hannah Braun (SSKC Poseidon), die mit dem gleichen Ergebnis Alena Hennl (TSG Kleinostheim) unterlag, während Enna Corak (SSKC Poseidon) dank ihrer Stärken in den „Schlagdisziplinen“ der südwestdeutschen Spitzenschwimmerin im Brustschwimmen, Laura Hähn (Neuwieder SV), ebenfalls mit 2:1 das Nachsehen gab. Im Halbfinale nutzen Alina Hennl und Enna Corak erwartungsgemäß erfolgreich ihre Stärken und zogen damit ins A-Finale ein. Dort setzte die Kleinostheimerin mit einem 2.1-Erfolg ihre Siegesserie in diesem Wettbewerb fort. Zuvor hatte ihre jüngere Schwester Alena ebenfalls knapp die Oberhand über Kathi Reibenspiess im B-Finale behalten, bei dem das Lager der Gäste stimmgewaltig die Gastgeber herausforderte und damit für echte Derby-Stimmung sorgte.

Nicht ganz so dramatisch verlief dieser Wettbewerb bei den Männern, wo der erkrankte Vorjahressieger Eugen Hoffmann leider passen musste und zu dem sich ausnahmslos Schwimmer der Gastgeber qualifizierten. Niklas Reibenspiess kegelte im Halbfinale seinen Freund Sebastian Feser nach einem äußerst spannenden Dreikampf aus dem Rennen um den Sieg und schaffte damit als Jüngster den Einzug ins A-Finale. Dort gab der 15-Jährige erneut alles, musste sich am Ende jedoch dem aus Ulm stammenden 1,97 Meter großen Athleten Marc-André Krischak mit 2:1 geschlagen geben. Mit dem gleichen Ergebnis hatte Sebastian Feser zuvor bei äußerst knappen Entscheidungen das B-Finale gegen den kampfstarken Julian Richter gewonnen.

„Riese“ Hengel ein Top-Athlet
Für die absoluten Topleistungen der Veranstaltung sorgte der in Heidelberg studierende und für den SV Mannheim startende 22-jährige Simon Hengel, der die Veranstaltung in Aschaffenburg nutzte, um sich mit aktuellen Zeiten noch rechtzeitig einen guten Startplatz bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften zu verschaffen. Bei seinem ersten von insgesamt drei Auftritten sprintete er die 50 m Feistil in 22,77 Sekunden (816 Punkte!) und lag damit im Ziel gut zwei Körperlängen (!) vor dem sicher nicht schlechten, eng beieinander liegenden  Verfolgerfeld. Ähnlich beeindruckend seine Vorstellung über 50 m Schmetterling, wo er mit 24,61 Sekunden (812 Punkte) einen neuen Bahnrekord aufstellte. Mit den erreichten 51,05 Sekunden (781 Punkte) für 100 m Freistil im letzten Rennen der Veranstaltung war der 2,03 Meter große Athlet nicht ganz zufrieden. Jubel dagegen bei Alina Hennl, die mit 58,86 Sekunden über 100 m Freistil erstmals die Minutengrenze unterbot und mit stolzen 689 Punkten ebenso wie die zweiplatzierte Lisa Diener (SSKC Poseidon – 609 Punkte für 1:02,38 Min.) die Marke von 600 Zählern übertraf.
Wie stark und breit angelegt die Leistungsspitze bei den Schwimmern am Untermain derzeit ist, zeigten am besten die überaus spannenden Entscheidungen über 200 m Freistil. Bei den Frauen übernahm im gleichwertigen Spitzenquartett zunächst Hannah Braun (SSKC Poseidon) die Führung, als Schnellste erwies sich am Ende jedoch Alina Batzilla (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) mit 2:16,48 Minuten. Hannah Braun folgte dicht dahinter in 2:16,88 Minuten vor ihren Trainingspartnerinnen Enna Corak (2:17,19) und Lisa Diener (2:18,75). Bei den Männern hatten Samuel Hermann (SG – 2:06,34 Min.) und Jonas Braun (SSKC Poseidon – 2:08,05 Min.) stark vorgelegt, wurden im letzten Zeitlauf allerdings noch von Sebastian Feser (2:04,15 Min.) und Lukas Kaiser (beide SSKC Poseidon – 2:06,22 Min.) übertroffen.

Mehrfachsieger bei den Kids
Fast gesprengt wurde der Zeitplan am Samstagvormittag bei den Kind gerechten Wettkämpfen, wo viele der Sechs- bis Neunjährigen (Jg. 2004-2007) ihren ersten Starts entgegenfieberten. Dem jeweiligen Temperament und Leistungsstand entsprechend gab es hier beträchtliche Unterschiede zu beobachten. Obwohl die Leistungen an der Spitze meist eng beieinander lagen, machten einige der jungen Akteure durch Mehrfachsiege besonders auf sich aufmerksam. Je vier Siege errangen Levi Bringmann (Jg. 2007 – TV Wetzlar), Nika Steigerwald (Jg. 2006 – SSKC Poseidon) und Finia Steeg (Jg. 2005 – WSV Großkrotzenburg), die damit in allen ausgeschriebenen Disziplinen den Ton angaben. Je dreimal erfolgreich waren Lukas Firus (Jg. 2004 – SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) und Mika Bareis (Jg. 2006 – SV Würzburg 05). In den mit großer Begeisterung durchgeführten Mixed-Staffeln siegten bei den Jüngsten über 4×25 m die Kids der Gastgeber in der Besetzung Michel Merten, Amira Kraus, Franka Tim und Nika Steigerwald, über 4x50m der Jahrgänge 2004/2005 behielt das Quartett des WSV Großkrotzenburg mit Finia Steeg, Emely Reisert, Sebastian Simon und Anna Rodowski in 2:48,31 Minuten klar die Oberhand.Alle Ergebnisse unter www.sskc.de

Schwimmen in Zahlen:
Die Erstplatzierten im Mehrkampf, bestehend aus fünf Disziplinen:
Frauen – Jg. 1997 und älter: 1. Alina Hennl (TSG) 3399 Punkte; 2. Lisa Diener (Pos.) 2938; 3. Alina Batzilla (SG) 2620; Jg. 1998: 1. Enna Corak (Pos.) 2984; 2. Alisa Hennl (TSG) 2257; 3. Vanessa Seitz (Pos. 1884; Jg. 1999: 1. Hannah Braun (Pos.) 2809; 2. Laura Hähn (Neuwieder SV) 2795; 3. Lia Klausner (Pos.) 2271; Jg. 2000: 1. Katharina Reibenspiess (Pos.) 2631; 2. Alena Hennl (TSG) 2588; 3. Sophia Diener (Pos.) 2306; Jg. 2001: 1. Jana Jankowski (TSG) 1827; 2. Paula Aulbach 1815; 3. Emily Gayer (beide Pos.) 1388; Jg. 2002: 1. Anna Reibenspiess 1804; 2. Fabienne Krüger 1698; 3. Magdalena Braun (alle Pos.) 1494; Jg. 2003: 1. Noelle Ronalter 1710; 2. Cäcilia Bausback (Pos.) 1669; 3. Lena Roth (SG Haßberge) 1095.
Männer: Jg. 1997 und älter: 1. Marc-André Krischak 2844; 2. Sebastian Feser 2733; 3. Julian Richter 2596; Jg. 1998: 1. Niklas Reibenspiess (alle Pos.) 2569; 2. Christoph Blumoer (TSG) 1496; 3. Marcel Brand (Pos.) 1450; Jg. 1999: 1. Justin Arapaj Pos.) 2031; 2. Ron Wolfart (SV Würzburg 05) 1904; 3. Felix Fuchs (Neuwieder SV) 1755; Jg. 2000: Philipp Walter (Pos.) 1675; 2. Iljas Mirzoev (SG) 1572; 3. Anis Alem (Pos.) 1443; Jg. 2001: 1. Liam Tanner (Pos.) 1202; 2. Dovlat Mirzoev (SG) 1149; 3. Tim Elbert (Pos.) 710; Jg. 2002: 1. Julian Krämer (Neuwieder SV) 1327; 2. Maximilian Dotzel (SV Würzburg  05) 1241; 3. Alexander Hebeler 1192; Jg. 2003: 1. Simon Bosch (beide Pos.) 928; 2. Nico Rupprecht (SV Würzburg 05) 882; 3. Joshua Jankowski (TSG) 868.