Schwimmer vom Untermain stark aufgestellt

Bei den unterfränkischen Kurzbahnmeisterschaften gibt der SSKC Poseidon Aschaffenburg den Ton an

Ohne die Teilnehmer an den gleichzeitig stattfindenden Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal kämpften rund 250 Akteure im Lohrer Hallenbad in 34 Einzel- und sechs Staffelrennen um die Titel und Jahrgangstitel (Jg. 1998-2004) des Bezirks Unterfranken.

Dabei gaben die Sportler des SSKC Poseidon Aschaffenburg in vielen, oft sehr spannenden Rennen den Ton an, setzten sich in allen Staffelentscheidungen durch und holten sich auch Rang eins im Medaillenspiegel. Bunt ist dennoch die Namensliste der Meistertafel, in die sich Akteure aus fünf Vereinen eintragen konnten. Acht Schwimmerinnen und gar zehn Schwimmer schafften heuer dieses Ziel. So vielfältig war diese Liste in Unterfranken noch nie!

Corak und Hoffmann spitze
Mit je vier errungenen Titeln avancierten Enna Corak und Eugen Hoffmann (beide SSKC Poseidon) zu den erfolgreichsten Teilnehmern. Die 15-jährige Rückenspezialistin holte sich zunächst den Titel über 200 m Freistil (2:16,31 Min.), ehe sie sich im Duell mit der Topschwimmerin des TSV Lohr, der ein Jahr älteren Katrin Anderlohr, über 100 m Rücken auseinandersetzen musste, das sie in 1:10,53 Minuten (Anderlohr 1:11,14 Min.) knapp für sich entschied, was sich auf der 50m-Distanz wiederholte. Einen weiteren Titel für sie vereitelte über 100 m Freistil die routinierte Karoline Degenhardt (SV Würzburg), die sich diese Meisterschaft in 1:00,50 Minuten mit genau einer Sekunde Vorsprung sicherte. Degenhardt, ehemalige deutsche Meisterin im Brustschwimmen, holte sich über 200 m Brust einen weiteren Titel, wobei sie für ihre Siegerzeit von 2:37,88 Minuten die höchste Punktzahl der Veranstaltung erzielte: 619 Zähler.

Eugen Hoffmann, der zuletzt krankheitsbedingt pausieren musste, bewies am Wochenende einmal mehr seine Vielseitigkeit, denn er brachte das Kunststück fertig, in jeder der vier Schwimmarten einen Titel zu holen. Über 50 m Schmetterling (27,84 Sek.) siegte er vor seinen Trainingsgefährten Julian Richter (28,21 Sek.), Sebastian Feser und Steven Herrschaft (beide 28,71 Sek.), war in 32,13 Sekunden auch schnellster Sprinter im Brustschwimmen und als Favorit über 100 m Rücken holte er sich in 1:03,81 Minuten auch diesen Titel. Eng wurde es für ihn im Finale über 100 m Freistil (56,68 Sekunden), wo er die beiden über sich hinauswachsenden Fabian Anderlohr (TSV Lohr – 56,94 Sek.) und Samuel Herrmann (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt – 57,48 Sek.) bezwingen konnte. Als schnellster Mann im Lohrer 25-Meter-Becken erwies sich überraschend Pascal Mangold (SSKC Poseidon), als er sich den Freistilsprint in 25,87 Sekunden denkbar knapp vor Hoffman (25,97 Sek.) sicherte. Überlegen hingegen sein Sieg über 100 m Brust. Mit der Zeit von 1:12,34 Minuten lag er am Ende mit sieben Sekunden mehr als deutlich vor dem geschlagenen Feld.

Hennl und Richter mit Triple
Mit je drei Titeln und starken Leistungen machten Alena Hennl (TSG Kleinostheim) und Julian Richter (SSKC Poseidon) auf sich aufmerksam. Die junge Kleinostheimerin (Jg. 2000) setzte sich über 100 m Brust (1:20,60 Min.) und über die beiden kurzen Lagendisziplinen durch, wobei sie über 100 m in feinen 1:13,71 Minuten in einem dramatischen Rennen der vierfachen Vizemeisterin Katrin Anderlohr (1:14,09 Min.) und Mariel Robert (TG Kitzingen – 1:14,15 Min.) knapp das Nachsehen gab. Delfinspezialist Julian Richter holte sich sein erstes Gold über 200 m Freistil in persönlicher Bestzeit (2:04,78 Min.!) ab, bevor er über 100 und 200 m Schmetterling klar dominierte. Sein Ziel, über 100 Meter die Minutengrenze zu knacken, wird er nach erzielten 1:00,67 Minuten weiter im Auge behalten.

Neu in die Liste der unterfränkischen Titelträger schwammen sich Hannah Seubert und Sebastian Feser (beide SSKC Poseidon). Die 13-jährige Gymnasiastin aus Hösbach glänzte mit 35,43 Sekunden als Siegerin über 50 m Brust und war mit 29,24 Sekunden überraschend auch Schnellste über 50 m Freistil vor Sarah Koschmieder (TSG Kleinostheim) und Katrin Anderlohr, die beide mit 29,78 Sekunden gestoppt wurden. Sebastian Feser sicherte sich um einen Wimpernschlag den Titel in 30,67 Sekunden über 50 m Rücken vor Samuel Herrmann (30,69 Sek.) und setzte sich auch über 200 m Rücken in neuer Bestzeit (2:23,95 Minuten) vor seinem ebenfalls stark verbesserten Teamkollegen Steven Herrschaft (2:27,59 Min.) durch.

Diener glänzt im Delfinsprint
Als Zweiter über 200 m Brust unterbot Feser mit 2:39,88 Minuten erstmals die 2:40-Minuten-Marke, musste sich da aber seinem Freund Niklas Reibenspiess beugen, der sich als neuer Titelträger auf 2:37,82 Minuten steigerte. Toll in Form zeigte sich wieder Katharina Biel (SSKC Poseidon). Ihre Lieblingsdisziplin ist die von vielen verschmähte Disziplin 200 m Schmetterling. Mit einer Steigerung auf 2:37,00 Minuten holte sie sich den Titel vor Lisa Diener (2:41,56 Min.), die ihrerseits im Delfinsprint für einen Glanzpunkt sorgte: Die 16-Jährige stellte bei ihrem deutlichen Sieg über 50 m Schmetterling mit 30,03 Sekunden einen neuen Vereinsrekord auf, den auf der Kurzbahn seit 2003 Helena Kösterke mit 30,10 Sekunden hielt. Der Titel über 100 m Schmetterling wanderte ebenfalls an den Untermain, denn es siegte Alina Batzilla (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) in 1:10,12 Minuten vor Katharina Biel (1:11,85 Min.), Hannah Braun (1:14,53) und Alena Hennl (1:14,66).

In den schwach besetzten, neu ins Programm aufgenommenen langen Strecken waren die Poseidonen nur durch Lukas Kaiser vertreten, der sich in neuer persönlicher Bestzeit (17:39,76 Minuten) den Titel über 1500 m Freistil sicherte.

Auch der Nachwuchs beachtlich
Auf beachtlichem Niveau wurde wieder beim Nachwuchs um die Jahrgangstitel und das Verbessern der eigenen Hausmarken gekämpft. Auch in diesem Bereich schnitten die Teilnehmer der Untermainvereine hervorragend ab, wie die Liste der Mehrfachsieger beweist:
SG Elsenfeld/Kleinwallstadt: Adriana Bethke, Lucas Höfel, Noelle Ronalter und Roman Woltmann (alle 3 Siege).
SSKC Poseidon: Anis Alem, Jannik Pothorn, Sam Tanner (alle 2), Janina-Maria Schiffmann (3), Cäcilia Bausback, Anna Reibenspiess (je 4), Philipp Walter (6).
TSG Kleinostheim: Jonas Schäffer, Robin Scheuring (je 2) und Joshua Jankovski (4).

Alle Ergebnisse unter www.dsv.de