Medaillensegen auf der langen Bahn

Ruwen Straub (SG) dominiert in Offenbach – Jugendliche des SSKC Poseidon am Kölner Dom und sehr erfolgreich

421 Teilnehmer aus 34 Vereinen (1823 Meldungen) beteiligten sich am 14. Wintermeeting des EOSC Offenbach, das von Freitag bis Sonntag auf der 50m-Bahn ausgetragen wurde. Mit von der Partie ein sehr erfolgreiches Quartett der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt und eine Auswahl des SSKC Poseidon Aschaffenburg, die sich einen Tag nach ihren feinen Leistungen in Koblenz auf der Kurzbahn (wir berichteten) nur im fünften und letzten Abschnitt in Offenbach beteiligte.

Obwohl Ruwen Straub (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) zuletzt wenig in Erscheinung trat, dominierte der 20-jährige Klingenberger erneut die langen Freistilstrecken über 400, 800 und 1500 m Freistil. Auf der 800m-Distanz blieb er mit 8:53,01 Minuten als einziger Schwimmer unter neun Minuten, nachdem er zum Auftakt die 1500 Meter nach einem Start-Ziel-Sieg in 16:41,70 Minuten vor Emanuel Nörrenberg (TSV Stadtallendorf – 17:02,22) klar für sich entschieden hatte. Nörrenberg, der als Nachwuchsschwimmer ebenfalls für die SG Elsenfeld/Kleinwallstadt gestartet war, entpuppte sich über 400 m Freistil als Straubs stärkster Konkurrent. Straub (4:16,89) siegte schließlich auch hier gegen den zwei Jahre jüngeren Hessen (4:18,56). Josua Herrmann (SG) beendete die 1500 m Freistil in 19:40,08 Minuten als Dritter im Jahrgang 1998 und sicherte sich danach in seiner Altersstufe jeweils die Goldmedaille über 200 m Rücken (2:39,77) und 400 m Freistil (persönliche Bestzeit: 4:49,01 Minuten).

Noelle Ronalter in Rekordlaune
In die Medaillenränge der offenen Wertung schwamm in Offenbach auch wieder Alina Batzilla (SG). Die erfahrene Delfinschwimmerin sicherte sich über 100 m Schmetterling (1:11,44) Silber, im Sprint über 50 Meter (31,88 Sek.) Bronze. Erneut sehr gut in Szene setzte sich Noelle Ronalter, die im Jahrgang 2003 jeweils zweite Plätze über 200 m Rücken (3:02,37) und 400 m Freistil (5:39,38) erkämpfte und mit diesen Zeiten Rang drei und eins in der aktuellen Jahrgangs-Bestenliste des Bayerischen Schwimmverbandes einnimmt.

Poseidon-Coach Ehrhardt testete seine Schützlinge zum Jahresabschluss auf einigen „Nebenstrecken“ und registrierte mehrere persönliche Bestmarken für die Langbahn. Am wertvollsten erscheinen ihm die Leistungen von Hannah Braun (5:37,46), Katharina Reibenspiess (5:44,43), und Katharina Biel (5:47,39) über 400 m Lagen. Hannah Braun unterbot als Dritte (offene Wertung) über 200 m Brust erstmals die Drei-Minuten-Grenze, während Enna Corak 29,25 Sekunden zum Gesamtsieg über 50 m Freistil reichten. Bei den Männern imponierten die Poseidonen ebenfalls im 400m-Lagenschwimmen: Niklas Reibenspiess (Jg. 1998 – 5:12,03), Lukas Kaiser (Jg. 1993 – 5:16,46), Sebastian Feser (Jg. 1997 – 5:28,80) und Justin Arapaj (Jg. 1999 – 5:45,95).

Köln war eine Reise wert
Zur Belohnung für regelmäßige, konzentrierte Trainingsleistungen reiste eine stattliche Gruppe von Nachwuchsschwimmern des SSKC Poseidon Aschaffenburg nach Köln und beteiligte sich dort am Jahrgangsabschiedsschwimmen des 1. Kölner Schwimmvereins, das auf der 50m-Bahn des Leistungszentrums durchgeführt wurde und mit fast 2000 Meldungen aus 32 Vereinen sehr gut besetzt war. Dank der guten Vorbereitung gelang vor allem den jüngeren Akteuren die Umstellung auf die Langbahn nahezu ohne Probleme. Für einen gelungenen Auftakt sorgte einmal mehr Cäcilia Bausback (Jg. 2003). Fünf Mädels dieses Jahrgangs blieben im Wettkampf über 50 m Schmetterling unter 40 Sekunden, den die junge Strietwälderin in neuer persönlicher Bestzeit (38,13 Sek,) knapp für sich entschied. Zu Beginn des zweiten Wettkampfabschnittes holte sie sich über 400 m Freistil in sehr guten 5:38,24 Minuten ihre nächste Goldplakette ab.

Pokale für Cäcilia und Alexander
Die 353 Zähler, die diese Leistung einbrachte, blieben bis zum Ende bei den Mädchen dieser Altersstufe unerreicht. So konnte sie neben drei weiteren Medaillen – 1. über 100 m Schmetterling (1:29,42) und jeweils 2. über 100 m Freistil (1:14,31) und 200 m Lagen (3:04,95) – auch noch den Pokal für die punktbeste Leistung mit nach Hause nehmen. Die ein Jahr ältere Anna Reibenspiess steigerte ihre Bestmarke über 400 m Freistil ebenfalls (5:35,64) und holte sich damit Bronze ab. Die gleichaltrige Fabienne Krüger wurde in 5:51,49 Minuten gute Fünfte im sehr stark besetzten Feld des Jahrgangs 2002.
Ein weiterer Ehrenpreis „Jahrgangsbester“ ging an Alexander Hebeler. Der Elfjährige holte sich mit deutlichem Vorsprung den Sieg über 100 m Brust, seiner Spezialdisziplin. Für seine neue Hausmarke von 1:28,06 Minuten erhielt der Dessauer-Gymnasiast 293 Punkte, womit er zwei Zähler mehr erreicht hatte als der Sieger über 400 m Freistil. Knapp vorbei an einem zweiten Sieg schrammte er im Rennen über 100 m Freistil, wo er sich in 1:14,45 Minuten lediglich Alexander Menzel (Bergisch-Gladbach – 1:14,42 Min.) beugen musste.

Über 100 neue Bestmarken
Für den fünften Sieg der Poseidonen sorgte schließlich Vanessa Seitz, die sich im Jahrgang 1998 mit 1:33,00 Minuten über 100 m Brust durchsetzte und sich außerdem Bronze über 100 m Rücken (1:25,11) sicherte. Mit enormen Fortschritten im Delfinstil warteten Magdalena Braun und Jannik Pothorn (beide Jg. 2002) auf. Beide belohnten sich mit Silber über 100 m Schmetterling. Magdalena steigerte sich um fast neun Sekunden auf 1:34,88 Minuten, Jannik um 4,7 Sekunden auf 1:33,05 Minuten. Pascal Mangold (33,43 Sek.) in der Männerklasse und Kaan Üccesmeler (41,11 Sek.) im Jahrgang 2000 holten jeweils Bronze über 50 m Brust, Lilith Babilon (Jg. 1999) mit 1:38,77 Minuten auf der doppelten Distanz.  Knapp an den Medaillenrängen vorbei schwammen jeweils als Vierte Annika Lotz (Jg. 1999 – 1:25,47) und Simon Bosch (Jg. 2003 – 1:30,13) über 100 m Rücken, Sercan Bal (Jg. 1999 – 5:12,44) über 400 m Freistil und Liam Tanner (Jg. 2001), der dieses „Kunststück“ gleich zweimal fertigbrachte (100F – 1:16,19 Min. und 100B – 1:37,85). über 100 m Brust und– alle jedoch mit neuen persönlichen Rekorden. Auch die nicht im obigen Text erwähnten Poseidonakteure befanden sich in Köln auf Rekordkurs, allen voran Dominik Bosch, Julia und Lucas Dimo, Jasmin Seitz, Selina Glebe und Philipp Schüßler, die alle ihre sechs bestrittenen Rennen mit ebenso vielen neuen Hausmarken beendeten. Fazit: Köln war eine Reise wert.