Julian Richter springt ins Finale

Deutscher Schwimmernachwuchs überzeugt in Berlin/Zahlreiche Altersklassenrekorde

Von Dienstag bis Samstag kämpften 1551 Jugendliche und Junioren in Berlin um die nationalen Titel und in der Spitze um die Teilnahme an den Jugend-Europameisterschaften, die vom 9. bis 13. Juli in Dordrecht/Niederlande ausgetragen werden. Startberechtigt waren die jeweils 30 Besten der aktuellen Rangliste, die vormittags in Vor- und abends in Endläufen ihre Sieger ermittelten. Diese standen auf hohem Niveau und lieferten täglich mehrere deutsche Altersklassenrekorde.
 

Nach dem Start der beiden Juniorinnen Katharina Biel (SSKC Poseidon Aschaffenburg) und Alina Hennl (TSG Kleinostheim) am Eröffnungstag (wir berichteten), griffen vier weitere Akteure vom Untermain ins Geschehen ein. Sehr gut machte seine Sache der 18-jährige Leidersbacher Julian Richter (SSKC Poseidon Aschaffenburg), der nach 2013 heuer zum zweiten Mal die Qualifikation über 200 m Schmetterling geschafft hatte. Nur wenige Woche nach bestandenem Abitur am Dessauer-Gymnasium steigerte er dank einer sehr guten Renneinteilung seine Bestmarke um drei Sekunden auf feine 2:14,73 Minuten. Damit erreichte er als Neunter überraschend das Finale. Dort ging er das Rennen etwas schneller an, wodurch ihm am Ende „einige Körner fehlten“. Mit 2:16,74 Minuten schwamm er dennoch seine bisher zweitbeste Zeit und wurde Zehnter. Nicht ganz optimal lief es in der gleichen Disziplin bei Alena Hennl (TSG Kleinostheim). Die 14-Jährige kam mit 2:37,51 Minuten nicht ganz an ihre Topleistung vom April dieses Jahres (2:36,34 Min.) heran und belegte Rang 23.

Ein Rennen nach Plan seines Trainers Roland Deffner lieferte über 800 m Freistil Samuel Herrmann (SG Elsenfeld-Kleinwallstadt). Der 17-Jährige verbesserte seine im Mai in Saarbrücken aufgestellte Bestmarke um sage und schreibe 16 Sekunden auf 9:07,46 Minuten und belegte im Jahrgang 1997 den beachtenswerten 13. Platz. Den Titel holte sich der überragende Henning Mühlleitner (SV Schwäbisch-Gmünd) in 8:12,01 Minuten.

Zu zwei Rennen war Niklas Reibenspiess (SSKC Poseidon) in die Bundeshauptstadt angereist. Über 100 m Brust verpasste er mit 1:10,83 Minuten seinen im Mai aufgestellten Clubrekord um eine knappe Sekunde, was ihm Rang 24 einbrachte. Der Sieger seines Jahrgangs 1998, der Potsdamer Dominik Orthen, erreichte im abendlichen Finale sehr gute 1:05,01 Minuten. Auf der doppelten Distanz steigerte der Poseidone seine persönliche Bestmarke um stattliche zwei Sekunden auf nunmehr 2:34,86 Minuten, womit er unter den 31 angetretenen Starten seines Jahrgang den 18. Platz belegte. Der Potsdamer Orthen feierte im Finale in 2:24,78 Minuten seinen zweiten Sieg.    

Sechs Untermainakteure in Berlin

Katharina Biel schwimmt Clubrekord, Alina Hennl schafft Finaleinzug über 400 m Lagen

Fünf Tage lang kämpfen die besten Schwimmerinnen und Schwimmer der Jugend- und Juniorenklasse in Berlin um die bundesdeutschen Meistertitel. Auch sechs Sportler vom Bayerischen Untermain schafften die hohe Hürde der Qualifikation, was schon im Voraus als großer Erfolg zu werten ist. Am Eröffnungstag wurde es für die beiden Juniorinnen Katarina Biel (SSKC Poseidon Aschaffenburg) und Alina Hennl (TSG Kleinostheim – beide Jg. 1996) ernst. Katharina Biel, die in der Hauptstadt ihr Debüt bei einer Meisterschaft auf Bundesebene gab, startete in den Vorläufen über 200 m Schmetterling und belegte unter den 26 Teilnehmerinnen einen ehrenvollen 23. Platz. Dabei schwamm sie ein geschicktes Rennen, bei dem sie ihren vor kurzem aufgestellten Vereinsrekord um eine Sekunde auf 2:33,79 Minuten verbesserte.

Alina Hennl, mit reichlich Berlin Erfahrung ausgestattet, versuchte nach einer Verletzung und nur kurzer Vorbereitung ihr Comeback über 400 m Lagen. Da in dieser schwierigen Disziplin nur zehn Starterinnen antraten, schaffte sie als Neunte der Vorläufe in 5:20,94 Minuten auch das Finale. Dort steigerte sie ihre Zeit auf 5:18,98 Minuten, behauptete ihre Platzierung und näherte sich damit wieder ihrem Leistungsstand vor ihrer Verletzung, als sie im Februar in Würzburg mit 5:13,33 Minuten gestoppt wurde.

In Berlin ebenfalls am Start sind Alinas jüngste Schwester Alena (200 m Schmetterling), Samuel Herrmann (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt – 800m Freistil), Julian Richter (200 m Schmetterling) und Niklas Reibenspiess (beide SSKC Poseidon Aschaffenburg – 100 und 200m Brust).