Noelle Ronalter in Würzburg wie entfesselt

Erlenbacherin wird dreifache Bayerische Jahrgangsmeisterin – Zwei Titel für Alina Hennl – 19 Podestplätze für den Untermain

Abschluss und Höhepunkt der Sommersaison waren für die Schwimmer in Bayern die Jahrgangs- (1998-2004) und Juniorenmeisterschaften (1996/97) in Würzburg, die mit 692 Teilnehmern  wieder hervorragend besetzt waren. Den Löwenanteil der Titel und Medaillen in den 28 Entscheidungen sicherten sich wie gehabt die Großvereine aus den Stützpunktorten, angeführt von der SSG 81 Erlangen (43 Gold-, 34 Silber- und 17 Bronzemedaillen). Mit etwas Abstand folgen dahinter SG Stadtwerke München (29/27/17), SV Würzburg 05 (21/21/20) und SSV Nürnberg (19/16/14).

Trotz der leistungsstarken Konkurrenz aus 87 Vereinen, die ihre Besten an den Main geschickt hatten, verbesserten die Schwimmer vom Untermain die Zahl ihrer Podestplätze gegenüber dem Vorjahr von 17 auf 19: Fünfmal Gold und je siebenmal Silber und Bronze stehen in diesem Jahr in der Erfolgsbilanz

Sechs Bestzeiten
Einen Riesenanteil daran hatte Noelle Ronalter (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt). Die elfjährige Schwimmerin aus Erlenbach war auf den Tag fitt, schwamm ihre sechs Rennen jeweils in neuer persönlicher Bestzeit und holte sich in toller Manier gegen starke Konkurrenz die Titel über 100 und 200 m Freistil (2:28,91 Min.)sowie über 100 m Rücken (1:16,64 Min.). Mit ihrer Siegerzeit von 1:07,99 Minuten über 100 m Freistil schaffte sie die punktbeste Leistung (410 Punkte) des Jahrgangs 2003 und wurde dafür besonders geehrt. Mit der Zeit von 2:46,85 Minuten unterbot sie ihre bisherige Bestmarke über 200 m Rücken um mehr als fünf Sekunden und holte sich in dieser Disziplin auch noch Silber.

Erfolgreich bei ihrer Jagd auf Medaillen war im Adami-Bad auch wieder Alina Hennl (TSG Kleinostheim). Die 18-Jährige Abiturientin schaffte sieben Podestplätze und vergrößerte dabei mit Erfolgen über 50 m Freistil und 100 m Schmetterling ihre ansehnliche Titelsammlung auf Landesebene um zwei weitere. Im Freistilsprint blieb sie mit ihrer Siegerzeit von 28,70 Sekunden als einzige der insgesamt 13 Starterinnen der Juniorinnenklasse unter der für die Teilnahme geforderten Zeit von 29,00 Sekunden.

Ihre Schwester Alena (Jg. 2000) verpasste als Vierte über 100 m Brust in neuer persönlicher Bestzeit (1:19,24 Min.) knapp das Podest und wurde im Sprint über 50 Meter Fünfte in sehr guten 36,01 Sekunden.

Ohne Titel blieben diesmal die Poseidonen aus Aschaffenburg. Nicht ganz glücklich verliefen die Meisterschaften für Cäcilia Bausback (Jg. 2003), die sich im Vorjahr zwei Titel gesichert hatte. Ein trockener Husten begleitete die als Favoritin über 400 m Freistil und 200 m Schmetterling angereiste Schwimmerin während der vollen drei Tage. So fehlte ihr in einigen Entscheidungen am Ende die nötige Luft für ihren gefürchteten Endspurt. Mit Silber über 100 (1:20,78 Min.) und 200 m Schmetterling (2:57,73 Min.) stand sie dennoch zweimal strahlend auf dem Stockerl, während sie sich über die undankbaren vierten Plätze auf den drei Freistilstrecken doch sichtlich ärgerte.

Große Freude dagegen bei Lisa Diener (Jg. 1997), die sich im Delfinstil überraschend zwei Bronzemedaillen erkämpfte. Mit erstklassigen 29,62 Sekunden für die 50 Meter stellte sie zudem einen neuen Vereinsrekord auf, den seit 2003 Helena Kösterke mit 29,64 Sekunden gehalten hatte. Für Rang drei über 100 m reichten ihr 1:09,87 Minuten.

Drei Bronzemedaillen
Neun Starts – dreimal Bronze, so lautete die Bilanz von Niklas Reibenspiess (Jg. 1998), der dieses Ergebnis mit neuen Bestmarken über 50 m Brust (32,59 Sekunden) und 200 m Lagen (2:17,64 Minuten) sowie mit seiner zweitbesten je geschwommenen Zeit über 200 m Brust (2:36,80 Minuten) schaffte. Seine gleichaltrige Vereinskameradin Enna Corak verpasste als Vierte über 100 m Rücken (1:12,80 Min.) zwar knapp das Podest, holte sich dank einer Steigerung auf 4:56,02 Minuten jedoch überraschend Bronze über 400 m Freistil.

Weitere vierte Plätze für die Poseidonen gab es auch zweimal für Hannah Braun (100F – 1:02,45 Min. und 200F – 2:14,03 Min.) und einmal für Julian Richter (200S – 2:15,43 Min.), die beide jeweils ganz dicht an ihre Bestleistungen heran schwammen. Hannah Braun verbesserte darüber hinaus mit 2:33,68 Minuten den von ihr selbst gehaltenen Vereinsrekord, was im sehr starken Jahrgang 1999 jedoch nur zu Rang acht reichte.

Nervenstärke
Bei Landesmeisterschaften erstmals an den Start zu gehen, ist nicht Jedermanns Sache. Doch die Athleten vom Untermain zeigten dank guter Vorbereitung Nervenstärke, allen voran die beiden Brust schwimmenden Youngster.
Adriana Bethke (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt – Jg. 2004) verbesserte ihre Marken über 100 (1:40,19 Min. – 9, Platz) und 200 Meter (3:37,15 Min. – 10. Platz) ebenso deutlich wie der ein Jahr ältere Joshua Jankowski (TSG Kleinostheim) der mit feinen 1:31,89 beziehungsweise 3:17,61 Minuten jeweils einen sehr guten fünften Platz erkämpfte.

Auf vier persönliche Rekorde bei fünf Einsätzen brachte es Anna Reibenspiess (SSKC Poseidon – Jg. 2002). Sie erzielte ihre beste Platzierung über 400 m Freistil, wo sie sich um über sechs Sekunden verbesserte und in 5:06,95 Minuten ebenfalls Fünfte wurde. Ihre gleichaltrige Trainingsgefährtin Magdalena Braun verzeichnete die gleiche Steigerungsrate über 200 m Brust und wurde in 3:07,48 Minuten Zehnte. Gute Zukunftsperspektiven bescheinigte Poseidoncoach Tom Ehrhardt auch den beiden 14-Jährigen, Sophia Diener (Bestmarken über 50 und 100S) und Philip Walter (200F, 400F und 200L), die ebenfalls erstmals die Normen geschafft hatten. Jule Weindel (SSKC Poseidon – Jg. 2004) patzte in ihrem ersten Rennen, 100 m Rücken, bei der Wende, bügelte diesen Fehler jedoch auf der doppelten Distanz wieder aus, als sie sich um 8,6 Sekunden auf sehr gute 3:11,36 Minuten verbesserte.

Weitere Ergebnisse der Sportler vom Untermain, die in Würzburg ihre Bestzeiten unterboten:
SG Elsenfeld/Kleinwallstadt: Noelle Ronalter: 400F – 5:24,91 (7.); 200L – 2:54,04 (6.); Joshua Herrmann (Jg. 1998): 100F – 0:58,19 (10.); 200F – 2:09,59; 400F – 4:38,54; 100R –1:08,47 (9.); 200R – 2:32,30 (9); Samuel Herrmann (Jg. 1997): 50F – 0:25,86 (6.); 200F – 2:06,39 (6.); 400F – 4:29,58 (7.); 50R – 0:29,78 (5.); 200R – 2:22,88 (6.).
SSKC Poseidon Aschaffenburg: Cäcilia Bausback: 100F – 1:10,49 (4.); 200F – 2:30,52 (4.); 200R – 2:57,24; Hannah Braun: 50B – 0:38,10 (8.); Sophia Diener (Jg. 2000): 50S – 0:31,94 (9.); 100S – 1:12,71; Anna Reibenspiess (Jg. 2002): 100F – 1:08,94 (9.); 200R – 2:47,66 (7.); 200L – 2:49,27 (9.); Katharina Reibenspiess (Jg. 2000): 200F – 2:23,35; 400F – 4:53,06; Hanna Seubert (Jg. 2000): 200B – 2:59,59; 100R – 1:15,21 (9.); Justin Arapaj (Jg. 1999): 100R – 1:10,17 (8.); Simon Bosch (Jg. 2003): 200R – 3:03,55; Jonas Braun (Jg. 1997): 200F – 2:08,97; Sebastian Feser (Jg. 1997): 400F – 4:33,08 (9.); 100S – 1:04,51 (10.); 200L – 2:23,37 (9.); Alexander Hebeler (Jg. 2002): 3:03,47 (8.); Niklas Reibenspiess: 400F – 4:26,32 (6.); 100S – 1:03,38 (7.); Julian Richter: 200F – 2:08,76; 200L – 2:25,70; Philipp Walter (Jg. 2000): 200F – 2:18,41; 400F – 4:53,65; 200L – 2:40,55.
TSG Kleinostheim: Alena Hennl (Jg. 2000): 50S – 0:30,76 (6.); Jana Jankowski (Jg. 2001): 100B – 1:26,02.

Chancenreiches Großaufgebot

30 Untermainakteure bei den Bayerischen Jahrgangsmeisterschaften in Würzburg

Erneut Heimrecht genießen die unterfränkischen Schwimmer, wenn es von Freitag bis Sonntag zum Abschluss und Höhepunkt der Sommersaison in Würzburg traditionell um die Bayerischen Titel der Jugend- (Jg. 1997-2003) und Juniorenklasse (Jg. 1995/96) geht, und die Wettkämpfe auf der 50m-Bahn des Wolfgang-Adami-Bades ausgetragen werden. Unter den 692 Teilnehmern  aus 87 Vereinen (2862 Meldungen) nehmen sich die 30 Akteure vom Untermain zwar bescheiden aus, bedeuten aber eine weitere Steigerung gegenüber dem Rekordergebnis des letzten Jahres, als 21 Starter zu den Titelkämpfen nach Burghausen fuhren und an der Salzach 17 Podestplätze erreichten. Und wie sind die Aussichten heuer?

Die TSG Kleinostheim (5 Teilnehmer/21 Starts) vertraut einmal mehr auf Abiturientin Alina Hennl, die in diesem Kalenderjahr in der Juniorenklasse antritt, und bei ihren acht Starts jeweils zum engsten Favoritenkreis zählt. Ihre Schwester Alena steigt ebenfalls achtmal auf den Block. Ihr Ziel wird es sein, in dem in Bayern sehr starken Jahrgang 2000 möglichst nahe an die Podestränge heran zu schwimmen. Eine Medaille wäre schon eine große Überraschung.
Sein Debüt auf Landesebene gibt Joshua Jankowski (Jg. 2003) über 100 und 200 Meter Brust.
Jana Jankowski (50 und 100m Brust) und Alisa Hennl (50 m Schmetterling) komplettieren das TSG-Aufgebot.
Die Medaillenhoffnungen der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt (5/24) ruhen vor allem auf der elfjährigen Noelle Ronalter, die als Titelverteidigerin über 100 m Freistil antritt, einer der spannendsten Entscheidungen der letzten Titelkämpfe bei den Mädels des Jahrgangs 2003. Berechtigte Hoffnungen auf vordere Platzierungen darf sie sich auch wieder im Rückenschwimmen machen. Ebenfalls im Kraul- und Rückenschwimmen greifen die Brüder Samuel (Jg. 1997) und Joshua Herrmann (Jg. 1998) ins Geschehen um die Top-Acht-Plätze ein, während Stefanie Goller (Jg. 2000) und Adriana Bethke (Jg. 2004) ihren ersten Starts bei „Bayerischen“ entgegen fiebern.

Rekordzahlen, was Teilnehmer und Starts betrifft, schaffte der SSKC Poseidon Aschaffenburg (20/91). Aussichtsreichste Bewerber der jugendlichen Poseidonen sind Niklas Reibenspiess (Jg. 1998) und Cäcilia Bausback (Jg. 2003). Beide standen im letzten Jahr ganz oben auf dem „Stockerl“ und zählen dank ihrer Vielseitigkeit auch diesmal in mehreren Rennen zu den aussichtsreichen Bewerbern.

Hier das Aufgebot des SSKC, das sich aus zwölf Akteuren der ersten, sieben Jugendlichen der zweiten und einer Schwimmerin aus der dritten Wettkampfmannschaft zusammensetzt: Justin Arapaj (Jg. 1999 startet in 4 Entscheidungen), Cäcilia Bausback (2003/7), Simon Bosch (2003/2), Hannah Braun (1999/9), Jonas Braun (1997/2), Magdalena Braun (2002/1), Enna Corak (1998/7), Lisa Diener (1997/5), Sophia Diener (2000/2), Sebastian Feser (1997/9), Alexander Hebeler (2002/3), Steven Herrschaft (1997/1), Fabienne Krüger (2002/2), Anna Reibenspiess (2002/5) Katharina Reibenspiess (2000/6), Niklas Reibenspiess (1998/9), Julian Richter (1996/5) Hanna Seubert (2000/7), Philipp Walter (2000/3) und Jule Weindel (2004/2).

Mächtige Konkurrenz
Noch beeindruckender sind die Zahlen der starken Konkurrenz, der Vereine der bayerischen Schwimmzentren, angeführt von der SSG 81 Erlangen (56 Teilnehmer/272 Starts), gefolgt von SG Stadtwerke München (36/208), SSV Nürnberg (27/155), SC Delphin Ingolstadt (28/144), SV 05 Würzburg (24/140) und SG Bamberg (29/138).