»Goldener Herbst« im Hallenbad

Der deutsche Meister Stefan Herbst gewann Aschaffenburg Open und Supersprint

Am vergangenen Wochenende wurde im Aschaffenburger Hallenbad bei den vom SSKC veranstalteten Aschaffenburg Open sehr gute Leistungen erzielt. Im Kampf gegen die Uhr und Mann gegen Mann (Frau gegen Frau) wurde um hochwertige Preise geschwommen und dabei zum Teil überragende Leistungen abgeliefert.

So schwamm die erst 13-jährige Franziska Gröppel vom SSV Leutzsch einen inoffiziellen deutschen Jahrgangsrekord über 50 Meter Rücken in 31,83 Sekunden, was ihr 1008 Punkte einbrachte. Maßstab für den aktuellen deutschen Rekord sind 1000 Punkte. Diese Punkteleistung war auch gleichzeitig die beste der gesamten Veranstaltung.

Mit 974 Punkten nur knapp hinter dieser Leistung lag der Leipziger Schwimmer Stefan Kriegel (Jahrgang 1986) auf der 50-Meter-Schmetterlingsstrecke (27,58 Sekunden). 916 Punkte erschwamm der Star der Veranstaltung, der amtierende deutsche Meister Stefan Herbst, der über 100 Meter Freistil als erster Schwimmer überhaupt im Aschaffenburger Hallenbad unter 50 Sekunden blieb und in 49,63 Sekunden anschlug.

In allen Wettkämpfen, in denen die Schwimmer aus Leutzsch und Leipzig an den Start gingen, bestanden für die Gegner kaum Siegchancen. Die Bundesligaakteure aus dem Osten der Republik ließen sofort erkennen, dass sich ihre zehn- bis zwölfwöchentlichen Trainingseinheiten auch in entsprechenden Leistungen niederschlugen. So gingen in der Aschaffenburg-Open-Gesamtwertung auch alle drei Podiumsplätze an diese Schwimmer.

Im Supersprint konnte lediglich der Würzburger Sven Grosse in diese Phalanx eindringen und nur durch ein persönliches Missgeschick in Form eines Frühstarts im dritten und entscheidenden Lauf der Best-of-three-Wertung vom Einzug ins Finale abgehalten werden.

Den ersten Lauf entschied Grosse gegen den Leipziger Helmeke über 25 Meter Kraul für sich. Im zweiten Durchgang wählte Helmeke seine Hauptlage Rücken und gewann deutlich. Der dritte Lauf sollte dann für Grosse in seiner Speziallage Brust eine klare Sache werden, aber durch seine »Ungeduld« am Start zog der Leipziger ­ dank der Einstartregel ­ kampflos ins Finale ein, das er in zwei Läufen gegen den in topform agierenden Herbst verlor.

In den Cupwertungen glänzten dann auch die einheimischen Schwimmer und fischten so manchen Preis aus dem Becken. So erschwamm sich bei den Mädchen im jüngsten Jahrgang 1991 die SSKC-Schwimmerin Kathrin Krebs gleich einen Doppelsieg über Rücken und Kraul. Die ein Jahr ältere Christina Scholz (SSKC) gewann den Brust-Cup. Zweite Plätze erkämpften sich Carolin Schreck (TSG Kleinostheim/Jahrgang1991) im RückenCup, Helena Kösterke (TV Elsenfeld/Jahrgang 1986) im Schmetterlings- und Kraul-Cup, Nadine Klein (SSKC/Jahrg.1990) und Tina Köhler (TV Kleinwallstadt/Jahrgang 1989) im Kraul-Cup.

Bei den männlichen Teilnehmern überzeugten: Kraul-Cup: 2. Johannes Dyck (SSKC/Jahrgang 1991), Marcel Selinger (TV Elsenfeld/Jahrgang 1989) und Nichola Troche (TV Elsenfeld/Jahrgang1987); Schmetterlings-Cup: 1. Marcel Selinger; Rücken-Cup: 1. Sebastian Dobslaw (SSKC/Jahrgang 1988), 2. Philipp Schreck (TSG Kleinostheim/Jahrgang 1987); Brust-Cup: 1. Robin Amrhein (Jahrgang 1988) und Stefan Modert (beide SSKC/Jahrgang 1985).

Auf den gezeigten Leistungen der einheimischen Schwimmer lässt sich aufbauen. Die Trainer haben nun noch knapp 14 Tage Zeit, um an der Form zu feilen und an dem am 20. Oktober stattfindenden DMSJ-Bezirksfinale in Zeil am Main eine schlagkräftige Truppe in den einzelnen Jahrgängen ins Rennen zu schicken.

Aschaffenburg Open, punktbeste Leistungen, männliche Jugend, Jahrgang 1991: 1. Lukas Rether (SV Gelnhausen) 446 Punkte, 2. Johannes Dyck (SSKC Poseidon Aschaffenburg) 401, 3. Alexander Hoffmann (TSG Kleinostheim) 313. ­ÊJahrgang 1990: 1. Daniel Wern (SV Gelnhausen) 598, 2. Markus Strey 581, 3. Hans Wolfgang Hermann (beide SK Kaiserslautern) 506. ­ Jahrgang 1989: 1. Robin Rausche (SV Gelnhausen) 617, 2. Marcel Selinger (TV Elsenfeld) 612, 3. Olaf Pospiezsynski (SV Gelnhausen) 497. ­ÊJahrgang 1988: 1. Sebastian Rether (SV Gelnhausen) 631, 2. Robin Amrhein (SSKC Poseidon Aschaffenburg) 610, 3. Nikolai Anikuschkin (SV Gelnhausen) 605. ­ Jahrgang 1987: 1. Marc Ruby 894, 2. Tobias Fromlowitz (beide Kaiserslautern) 752, 3. Nichola Troche (TV Elsenfeld) 743. ­ÊJahrgang 1986: 1. Stefan (SC DHfK Leipzig) 974, 2. Stefan Müller 883, 3. Maik Hanisch (beide SSV Leutzsch) 819. ­ÊJahrgang 1985: 1. Hans-Michael Weiß (Wasserflöhe Olpe) 805, 2. Marius Rauschel (SSV Leutzsch) 754, 3. Thomas Groß (SV Gelnhausen) 735. ­ Jahrgang 1984: 1. Alexander Helmeke (SC DHfK Leipzig) 784, 2. Lutz Kramer (TuS Griesheim) 468.

Aktive: 1. Stefan Herbst (SSV Leutzsch) 916), 2. Sven Grosse (SV Würzburg) 774, 3. Toni Franz (SC DHfK Leipzig) 761.

Weibliche Jugend, Jahrgang 1991: 1. Kathrin Krebs (SSKC Poseidon Aschaffenburg) 477, 2. Johanna Koch (TSV Bad Kissingen) 380, 3. Carolin Schreck (TSG Kleinostheim) 353. ­ÊJahrgang 1990: 1. Lisa Felske (SK Kaiserslautern) 614, 2. Nadine Klein (SSKC Poseidon Aschaffenburg) 543, 3. Laura Ruppel (SV Gelnhausen) 534. ­ Jahrgang 1989: 1. Stefanie Anders (SV Gelnhausen) 568, 2. Susanne Jüngst 516, 3. Barbara Pichler (beide TSV Bad Kissingen) 515. ­ Jahrgang 1988: 1. Franziska Gröppel 1008, 2. Ricarda Schellenberg (beide SSV Leutzsch) 879, 3. Melanie Keller (SK Kaiserslautern) 844. ­ Jahrgang 1987: 1. Juliane Maiwald 856, 2. Nicole Riedel (beide SV Lok Leipzig) 802, 3. Maria Hohnstädter (SSV Leutzsch) 677. ­ Jahrgang 1986: 1. Jenny Menz 778, 2. Tanja Starke (beide SSV Leutzsch) 757, 3. Theresia Witzel (SSKC Poseidon Aschaffenburg) 724. ­ Jahrgang 1985: 1. Nadine Mielke (TSG Darmstadt) 639, 2. Claudia Grzesik 622, 3. Lucille Lipp (beide SV Gelnhausen) 619. ­ Jahrgang 1984: 1. Nadine Rollert (SSV Leutzsch) 763, 2. Sarah Lorenz (SG Siegen) 726, 3. Grit Heeger (SV Gelnhausen) 615.

Aktive: 1. Daniela Schimmel (SGN Lampertheim) 658, 2. Steffi Heim 587, 3. Kirsten Thayer (beide SSKC Aschaffenburg) 518.


Stefan Herbst ist der prominenteste Teilnehmer

Schwimmer kommen zu den Aschaffenburg Open

Am 6. und 7. Oktober ist es wieder soweit: Schwimmer aus der ganzen Republik treffen sich im Aschaffenburger Hallenbad, um ihre Form zu testen. So haben sich bereits 20 Vereine mit 175 Schwimmern gemeldet, die zusammen über 900 Starts absolvieren werden. Die Stadt Leipzig schickt mit dem DHFK, Lokomotive und Post SV sowie den benachbarten SV Lindenheim uns SSV Leutzsch gleich fünf Teams ins Rennen. Des Weiteren sind bei den Aschaffenburg Open Kaiserslautern, Mainz, Siegen und Darmstadt vertreten.

Der Austragungsmodus in Aschaffenburg ist auch nicht alltäglich, so werden in dem gesamten Wettkampf drei verschiedene Wertungen ausgeschwommen. Die AB-Open-Gesamtwertung fordert die Allrounder unter den Schwimmern. Hier müssen alle vier Schwimmarten geschwommen werden, wovon zweimal 50 Meter und zweimal 100 Meter absolviert werden müssen. Der Schwimmer kann allerdings selber entscheiden, wie er die Lagen auf die geforderten Strecken verteilt. Keine Wahl hat er allerdings bei der 200-Lagen-Strecke, diese ist in der AB-Open-Wertung Pflicht.

Spannung verspricht auch der Supersprint über 25 Meter. Hier geht es nach zwei Vorläufen, bei denen die zu schwimmende Lage ausgelost wird, über die Zeit direkt ins Halbfinale. Im Modus »Best of Three« wird dort ausgeschwommen, wer dann der schnellste Sprinter der Veranstaltung wird.

Die letzte Wertung ist die Cupwertung in den einzelnen Schwimmlagen. Hier müssen die Athleten jeweils die 50-, 100- und 200-m-Strecken belegen. Es wird jeder Jahrgang für sich gewertet.

Prominentester Teilnehmer in diesem Jahr wird der aktuelle deutsche Meister Stefan Herbst vom SSV Leutzsch sein. Herbst gewann im Mai in Braunschweig die 200 Meter Freistil in 1:49,65 Minuten und wurde Sechster über die halbe Distanz in 50,86 Sekunden. Er wird wohl erster Anwärter auf die Reise auf die Balearen sein, die es in der AB-Open-Gesamtwertung zu gewinnen gibt. Wettkampf-Beginn ist Samstag um 10 Uhr und Sonntag um 9 Uhr.