Flut von Bestmarken gegen Jahresende

Bei der DVAG Jürgen Fries AB Open nutzt der Nachwuchs ebenso wie die Etablierten das „schnelle Becken“

Scheckübergabe durch die DVAG Jürgen Fries – Bild-Freigabe durch Heiko Geis

Einen Tag nach dem Jugend-Ländervergleich stand das Aschaffenburger Hallenbad bei der von der DVAG Jürgen Fries gesponserten AB Open erneut im Zeichen hervorragender Leistungen. Und das in breiter Front. Nur eine Woche nach den Bayerischen Kurzbahnmeisterschaften in Bayreuth gaben die Gastschwimmer vom SV Bayreuth und das bis auf Niklas Reibenspiess und Nils Haack komplett angetreten A-Team des SSKC Poseidon bei den Etablierten den Ton an. Ebenso erfreulich ist festzustellen, dass der Nachwuchs der Untermainvereine in breiter Front und zum Teil ganz erheblich seine Bestmarken verbesserte.

Für die punktbeste Leistung der auf hohem Niveau stehenden Veranstaltung sorgte Anna Reibenspiess (SSKC Poseidon) bei ihrem Sieg über 200 m Freistil in 2:08,22 Minuten (644 Punkte!). Da kam selbst der Bayreuther Top-Schwimmer Florian Müller
(Jg. 2001), der als Gewinner über 50 m Brust mit 29,58 Sekunden glatt unter der 30-Sekundenmarke blieb, nicht ganz heran. Müller bekam dafür 621 Punkte. Er und sein im Februar nach Oberfranken gewechselte Vereinskamerad Sebastian Feser (zuvor mit Startrecht für den SSKC Poseidon) beendeten ihre je sechs Rennen erfolgreich. Beide nutzten dabei das schnelle Aschaffenburger Becken zu neuen Hausmarken. Müller brachte es auf vier, Feser gar auf fünf, wobei er über 100 m Rücken mit 59,89 Sekunden erstmals die Minutengrenze unterbot.
Das spannendste Rennen des Tages war wohl das über 200 m Rücken, bei dem ein junges Poseidon-Trio nachdrücklich auf sich aufmerksam machte. Jannik Pothorn (Jg. 2002) und Ilyas Mirzoew (Jg. 2000) kamen mit 2:22,75 Minuten gleichzeitig ins Ziel und Liam Tanner (Jg. 2001) blieb als Dritter mit feinen 2:24,47 Minuten erstmals unter 2:30-Minuten. Justin Arapaj (Jg. 1999 – SSKC Poaseidon) musste sich trotz neuer Bestmarken zweimal knapp der Bayreuther Konkurrenz beugen, sicherte sich jedoch den Sieg über 200 m Lagen. Auf zwei Tagesbestzeiten brachte es sein Trainingspartner Philipp Walter. Der 17-Jährige sicherte sich zu Beginn den Sieg über 200 m Schmetterling in 2:20,23 Minuten (persönliche Bestzeit und später auch den über 200 m Freistil (2:02,10 Min.).
Bei den Frauen überragte erwartungsgemäß Anna Reibenspiess. Neben ihrer Klassezeit über 200 m Freistil, wo sie ihren eigenen Kreisrekord nur um wenige Zehntel verfehlte, knackte sie zwei andere Marken erfolgreich. Über 200 m Rücken steigerte sie sich um fast drei Sekunden auf 2:23,06 Minuten und über 200 m Brust wurde sie von ihrer zwei Jahre älteren Schwester Katharina (2:46,73 Min.) nach einem sehenswerten Duell auf 2:43,56 Minuten getrieben. Diese hat im Herbst nach über einjährige Pause das Training wieder aufgenommen und zeigte am Sonntag, dass wieder mit ihr zu rechnen ist. Als spätere Überraschungssiegerin über 100 m Freistil verbesserte sie ihre Hausmarke um drei Sekunden auf klasse 1:01,84 Minuten.
Ähnlich erfolgreich meldete sich die gleichaltrige Hanna Seubert wieder im Wettkampfgeschehen zurück. Nach ihren starken Leistungen in den Staffeln des DMSJ legte sie diesmal noch einiges oben drauf und errang wie Anna Reibenspiess vier Tagessiege. Dabei gelangen ihr über 50 m Rücken (32,68 Sek.) und 100 m Brust (1:18,13 Min.) zwei wertvolle neue Hausmarken. Für die weiteren Tagesbestzeiten sorgten Fabienne Krüger (je 100S und 100R) und Kaderschwimmerin Nika Steigerwald (200S – beide vom SSKC Poseidon) und Adriana Bethke (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) über 50 m Schmetterling.
Weit über hundert neue persönliche Bestzeiten konnten die Übungsleiter der Untermainvereine beim Nachwuchs registrieren. Am stärksten verbessert zeigten sich Crispin Kuhn (TSG Kleinostheim), Amira Kraus (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) und Jonas Piechotta (TV Großostheim). Neben der Kaderschwimmerin Nika Steigerwald schafften mit Julia Ziegler (SG), David Billert, Leon Finnegan und Arthur Geis (alle SSKC Poseidon) einige Schwimmer mit ihren am Sonntag erzielten Zeiten sogar den Sprung unter die Top-Ten im Bayerischen Schwimmverband.

Heinz Grasmann