Schwimmer von Marco Koch begeistert

Vor der EM in Polen in Bestform/Festival der Rekorde bei den AB-Open/„Schnelles Aschaffenburger Wasser“

Die AB-Open 2011, zu denen die Schwimmabteilung des SSKC Poseidon Aschaffenburg geladen hatte, stand am Samstagnachmittag ganz im Zeichen Marco Kochs (DSW 1912 Darmstadt), der in diesem Jahr im Brustschwimmen bereits fünf Weltcupsiege erringen konnte und bei seinen fünf Starts im Aschaffenburger Hallenbad seine Vielseitigkeit und Extraklasse nachdrücklich unter Beweis stellte.
 

 

Koch in EM-Form: 4 Bahnrekorde
Als frischgebackener zweifacher Deutscher Meister im Brustschwimmen zeigte Koch im Auftaktrennen als klarer Sieger über 100 m Lagen, dass er nicht nur das Brustschwimmen perfekt beherrscht, sonder auch in den drei anderen Schwimmarten hervorragend unterwegs ist. Mit 56,93 Sekunden unterbot er den Bahnrekord von Kai Reimer (SV 05 Würzburg – 58,41 Sek.) aus dem Jahr 2009 deutlich und ließ sich dafür die kleine Prämie von 20 Euro gutschreiben. Drei weitere Hausmarken folgten: Über 50 m Rücken löste er mit 25,79 Sekunden (persönliche Bestzeit!) Sebastian Halgasch (2000 – 25,96) ab und mit 55,18 Sekunden über 100 m Schmetterling seinen Teamgefährten aus der Nationalmannschaft, Stefan Herbst (2002 – 56,06), ehe er seine Paradedisziplin, die 200 m Brust in Angriff nahm. Seinen eigenen Deutschen Kurzbahnrekord zu brechen, dieses Vorhaben hebt er sich für die EM am kommenden Wochenende in Polen auf. Dennoch war seine Vorstellung am Samstag in Aschaffenburg eine Augenweide. Beeindruckend vor allem seine stilistische Fertigkeiten, die es ihm möglich machen, mit nur fünf Zügen das 25-Meter-Becken von einem Ende zum anderen zu durchgleiten. Die Uhren blieben schließlich bei 2:15,85 Minuten stehen. Die Marke des Leipzigers Peter Lehmann (2:20,83 Min.) aus dem Jahr 1998 war gelöscht. Weiter bestehen bleibt dagegen der Bahnrekord des Würzburgers Armin Greß über 200 m Freistil (2009 – 1:50,08 Min.), denn daran schrammte der sympathische Darmstädter trotz sehr guten 1:51,84 Minuten knapp vorbei. Auch diese Zeit hatte er bisher noch nie erreicht, ein Zeichen für das „schnelle Aschaffenburger Wasser“, aber auch dafür, dass sich Koch in Topform befindet.

Am zweiten Veranstaltungstag setzten sich die Schwimmer aus Kaiserslautern sehr gut in Szene, allen voran Mattis Eisfeld, der überlegen zu vier Tagessiegen schwamm. Mit 53,47 Sekunden über 100 m und 23,85 Sekunden über 50 m Freistil war er auch als Schnellster Akteur im Becken unterwegs, jeweils vor den Poseidonschwimmern Sebastian Reinhard (56,74 Sekunden – persönliche Bestleistung) und Christoph Kustra (25,76 Sekunden). Für den einzigen Tagessieg der in breiter Front angetretenen SSKC-Männer sorgte Eugen Hoffmann (Jg. 1995). In der Entscheidung über 200 m Lagen lieferte er sich mit Christoph Kustra ein Duell auf Augenhöhe, das er mit einem energischen Schlussspurt in 2:21,06 Minuten (Kustra 2:22,12 Minuten) für sich entschied. Brustschwimmer Moritz-Pascal Weis (TSG Kleinostheim) schwamm in seiner Spezialschwimmart drei persönliche Rekorde: Dem zweiten Rang hinter Marco Koch über 200 m (2:34,70 Min.) ließ er jeweils als Tagessieger 31,56 Sekunden (50 Meter) und 1:09,10 Minuten (100 Meter) folgen.

Elf Starts – elf Siege
Bei den Frauen hatte Alina Hennl (TSG Kleinostheim) die Konkurrenz fest im Griff: elf Starts – elf Siege, ein neuer Bahnrekord (50 m Brust in 33,73 Sekunden) und sechs neue persönliche Bestmarken, mit denen sie vier neue Kreisrekorde aufstellte und den über 50 m Schmetterling (29,76 Sek.) egalisierte: 200 m Freistil: 2:10,50 Minuten, 200 m Rücken 2:29,81 Minuten, 100 m Schmetterling: 1:04,90 Minuten und 100 m Lagen: 1:08,02 Minuten. Erneut ins Blickfeld rückte auch Enna Corak (SSKC Poseidon). Die 13-Jährige sicherte sich in 33,06 Sekunden (Persönliche Bestzeit!) mit zwei Längen Vorsprung den Sieg im Rückensprint über 50 Meter. Für die doppelte Distanz benötigte sie 1:10,92 Minuten, unterstrich damit ihre sehr gute Form und lag damit als Erste um über acht Sekunden vor ihrer auf Platz zwei ankommenden Vereinskameradin Lisa Schirado. Das Prädikat „schnellste Freistilsprinterin“ verdiente sich Lisa Diener (SSKC Poseidon – 29,17 Sekunden) in einem „Fotofinish“ vor Eileen Popp (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt – 29,20 Sek.). Für Eileen bedeutete dies persönliche Bestzeit, der sie sechs weitere anfügte und in der Gesamtwertung hinter der überragenden Alina Hennl fünfmal Rang zwei belegte. Ihre Trainingsgefährtin Alina Batzilla tat dies im Schmetterlingsschwimmen zweimal, wobei sie sich über 100 Meter auf glatte 1:10,00 Minuten steigerte.
 

Untermainakteure unter sich
Im Vergleich zu früheren Jahren wurde der Supersprint heuer nicht zum großen Renner und das hatte einen Grund. Während die Topleute aus Wetzlar nur für Samstag gemeldet hatten und deshalb auf mögliche weitere Starts in diesem über beide Tage laufenden Wettbewerb verzichteten, beteiligte sich das starke Männerquartett aus Kaiserslautern erst am Sonntag an den Wettkämpfen und hatte damit die Qualifikation im Auftaktrennen über 100 m Lagen verpasst. So waren die Akteure vom Untermain schon im Viertelfinale unter sich. Da diese ihre Stärken und Schwächen recht genau kennen, kam nur in wenigen Fällen echte Spannung auf. Interessant zwei Halbfinales: Bei den Frauen bezwang Lisa Diener (SSKC Poseidon – Jg. 1997)  Eileen Popp (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) erst im Stechen, und bei den Männern zog Moritz-Pascal Weis (TSG Kleinostheim) ebenfalls mit 1:2 den Kürzeren gegenüber Eugen Hoffmann (SSKC Poseidon). In den beiden anderen Halbfinales setzten sich  Alina Hennl (TSG Kleinostheim) gegen Enna Corak (SSKC Poseidon) und Christoph Kustra (SSKC Poseidon) gegen seinen Clubkameraden Dominik Feser jeweils klar mit 2:0 durch. Hennl mit 2:0 gegen Diener und Kustra mit 2:1 gegen Hoffmann lauten die Finalergebnisse. Die Deutsche Vermögensberatung als großzügiger Sponsor der Veranstaltung bedachte die Teilnehmer am A- und B-Finale wie auch die Klassensieger im Mehrkampf jeweils mit Pokalen.

Mehrfachsieger bei den Kids
Fast gesprengt wurde der Zeitplan bei den Kind gerechten Wettkämpfen, wo viele der Sechs- bis Neunjährigen (Jg. 2002-2005) ihren ersten Starts entgegenfieberten. Hier gab der zahlreiche Nachwuchs der Gastgeber den Ton an, allen voran die Mehrfachsieger Cäcilia Bausback (Jg. 2003 – 4 Siege), Jule Weindel (Jg. 2004), Jannik Pothorn (Jg. 2002 – je 3 Siege), Anna Reibenspiess (Jg. 2002), Leonhard Plönissen und Marie Mungel (beide Jg. 2005 – je 2 Siege). Vom Nachwuchs der Gastvereine trugen sich mit je drei Jahrgangssiegen Nils Zimmer und Ben Beißel (TSG Kleinostheim) in die Siegerliste ein, je zweimal in Front lagen Sebastian Simon (WSV Großkrotzenburg) und Lif-Stine Eckhardt (TV Großostheim). Die abschließenden Mixed-Staffeln gingen unter großem Beifall an die Mädels und Jungs der Gastgeber.

Die Erstplatzierten im Mehrkampf, bestehend aus fünf Disziplinen:
Frauen – Jg. 1995 und älter: 1. Alina Batzilla 2582 Punkte; 2. Lisa Schirado 2168; 3. Elena Peppler (TV Wetzlar 2165; Jg. 1996: 1. Alina Hennl 3442; 2. Tamina Englert 2331; 3. Katharina Biele (beide Poseidon) 2303; Jg. 1997: 1. Lisa Diener 2735; 2. Svenja Berger 1986; 3. Hanna Witzorkiwitz (alle Poseidon) 1950; Jg. 1998: 1. Eileen Popp 2908; 2. Enna Corak 2825; 3. Alisa Hennl (TSG Kleinostheim 2160; Jg. 1999: 1. Hannah Braun 2092; 2. Lia Klausner 1943; 3. Anika Kutschera (alle Poseidon) 1678; Jg. 2000: 1. Hanna Seubert (Poseidon) 1921; 2. Alena Hennl (TSG Kleinostheim) 1844; 3. Samira Englert (Poseidon) 1778; Jg. 2001: 1. Paula Aulbach (Poseidon) 1201; 2. Lena Eckhardt (TV Großostheim) 1014; 3. Lea Brand (Poseidon) 991.
Männer – Jg. 1995 und älter: 1. Marco Koch 3946; 2. Mattis Eisfeld 3295; 3. Moritz-Pascal Weis 2821; Jg. 1996: Julian Richter 2361; 2. Patrick Horst (beide Poseidon) 2139; 3. Lukas Weis (TSG Kleinostheim) 1298; Jg. 1997: 1. Steven Herrschaft (Poseidon) 2113; 2. Stefan Göde (SK Kaiserslautern) 2043; 3. Fabian Bauer (Poseidon) 2033; Jg. 1998: 1. Niklas Reibenspiess 1961; 2. Dominik Eisert (beide Poseidon) 1436; 3. Josua Herrmann (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) 1236; Jg. 1999: 1. Justin Arapaj 1440; 2. Marcel Hochstein (beide Poseidon) 1309; 3. Daniel Heil (TSG Kleinostheim) 1243; Jg. 2000: 1. Philipp Walter (Poseidon) 1107; 2. Iljas Mirzoev (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) 1069; 3. Moritz Merten (Poseidon) 989; Jg. 2001: 1. Silas Schmitt 755; 2. Liam Tanner (beide Poseidon) 720; 3. David Schwarz (TSG Kleinostheim) 683 Punkte.
Alle Einzelergebnisse unter www.sskc.de
 

Europarekordler Marco Koch Bei AB-Open 2011

 

Vor der Hallen-EM  in Polen ist der Spitzenschwimmer bei Poseidon zu Gast/Alina Hennl mit elf Starts plus Supersprint

 

Zum Höhepunkt im ersten Abschnitt der laufenden Hallensaison kommt es für die Schwimmer vom bayerischen Untermain, wenn der SSKC Poseidon Aschaffenburg an diesem Wochenende auf der 25-Meter-Bahn des Hallenbades die AB-Open 2011 ausrichtet.

Fünf Weltcupsiege in dieser Saison

Einen besonderen Akzent erhält die Veranstaltung durch die Teilnahme von Marco Koch (DSW 12 Darmstadt), der heuer bereits fünf Weltcuprennen im Brustschwimmen für sich entschied – alleine drei in Dubai und einen weiteren erst vor kurzem in Peking über 200 m Brust. Auf dieser seiner Spezialstrecke ließ er am letzten Wochenende bei den Deutschen Kurzbahnmeisterschaften in Wuppertal die nationale Konkurrenz weit hinter sich, nachdem er sich zuvor bereits den Titel über 100 Meter gesichert hatte. Dem Sponsor der Veranstaltung, die Direktion für Deutsche Vermögensberatung, Jürgen Fries, ist es gelungen, den 21-jährigen Darmstädter vor seinem Flug zu den Europameisterschaften in Polen zu einer Zwischenstation in Aschaffenburg zu gewinnen, wo der vielseitige Athlet am Samstagnachmittag alle fünf Einzelrennen bestreitet, darunter auch die 200 m Brust.

Neben diesem Schmankerl müssen wohl alle anderen etwas zurückstecken. Dennoch ist für ausreichend Spannung gesorgt, zumal die Spitzenschwimmer des Kreises erstmals in dieser Hallensaison aufeinandertreffen. Starke Konkurrenten aus der Pfalz und Hessen, vor allem die Schwimmerinnen vom TV Wetzlar (35 Meldungen), wollen vorne mitmischen. Die TSG Kleinostheim (148 Meldungen) wird sich mit Alina Hennl (elf Starts plus Supersprint!) an der Spitze ebenso zahlreich beteiligen wie die SG Elsenfeld/Kleinwallstadt (116) und die komplette Wettkampfmannschaft der Gastgeber.  Zwischen den Disziplinen auf den 50-, 100- und 200-Meter-Strecken hat der publikumswirksame Supersprint wieder seine Plätze fürs Viertel- und Halbfinale, ehe zum Abschluss der Veranstaltung die Finalläufe A und B ausgetragen werden.

Autogrammstunde am Samstag

Den Wettkämpfen der Aktiven (Beginn: Samstag 13.45 Uhr) vorgeschaltet ist wieder ein Abschnitt mit Kind gerechten Wettkämpfen (Jg. 2002-2005), die ab 10 Uhr gestartet werden. Die Siegerehrung für den Nachwuchs wird Marco Koch vornehmen, der auch auf eine Autogrammstunde vorbereitet ist.

Am Sonntag beginnt das erste Rennen um 9 Uhr.