Im Supersprint super: Kösterke, Ehrhardt

Ein abwechslungsreiches Programm bot der SSKC Poseidon Aschaffenburg seinen Gästen bei den »AB Open 2005« im Aschaffenburger Hallenbad. Dass die komplett angetretenen Gastgeber den Mannschaftspokal mit 558 Punkten überlegen für sich entschieden, war von vornherein klar.

Das Stimmungshoch in der ersten Mannschaft nach den starken Leistungen in der Schwimmer-Bayernliga hielt an und beflügelte auch den Poseidon-Nachwuchs. Den zweiten Platz in der Teamwertung erkämpfte dank seiner starken jungen Damenriege der TV Marktheidenfeld (164 Punkte) vor dem aus acht ausgewählten Akteuren bestehenden Jugendteam des SC Chemnitz (137 Punkte) und dem TV Elsenfeld (135).

Für die Top-Ergebnisse in den Einzeldisziplinen sorgten Helena Kösterke (SSKC Poseidon) und Michael Siegmund (SSF Bonn), die zum Auftakt auch die Qualifikationsrennen für den Supersprint im 100-m-Lagenschwimmen für sich entschieden. Der Bonner übertraf zweimal die 700-Punkte-Marke und hatte sein bestes Ergebnis im Rennen über 50m Brust, das er mit 30,55 Sekunden (738 Punkte) knapp vor Stefan Grasmann (30,80/720) gewann. Kösterke punktete bei den Frauen mit ihren 1:01,26 Minuten über 100m Freistil (676 Punkte) am besten, gefolgt von Stefanie Stenger (TV Marktheidenfeld), die überraschend im Kraulsprint über 50 Meter siegte.

Neben Helena Kösterke, die auch auf den kurzen Schmetterlingsstrecken für die Tagesbestmarken sorgte, setzten noch fünf andere Poseidon-Akteure mit Spitzenzeiten die Akzente: Sandra Janowitz über 100m Brust und jeweils 200m Freistil und Schmetterling, Igor Misovic (50m Rücken, 200m Brust), Felix Sobietzki (200m Freistil, 200m Lagen), Fabienne Godde (200m Brust) und Stefan Grasmann (100m Rücken).

Im Vergleich mit den Etablierten gab es im Bereich der Jugendjahrgänge eine ganze Flut persönlicher Bestmarken. So erzielte der zehnjährige Christoph Kustra (SSKC Poseidon) über 20m Lagen mit 2:52,59 Minuten einen neuen bayerischen Jahrgangsrekord. Kaderschwimmer Tim Bräutigam (TV Elsenfeld) schwamm bei seinen sechs Starts jeweils hochkarätige neue Bestmarken und festigte damit seine Spitzenposition in Bayern im Jahrgang 1992.

Im Supersprint, dem ausgemachten Höhepunkt der AB Open, bezwang im Finale der Frauen Helena Kösterke ihre sprintstarke Teamgefährtin Steffi Konrad knapp mit 2:1 Siegen und wiederholte damit ihren Vorjahreserfolg. Im B-Finale behielt mit dem gleichen Ergebnis Sandra Janowitz die Oberhand über Nicola Hock (TV Marktheidenfeld). Bei den Männern trafen bereits im Viertelfinale Igor Misovic und Thomas Ehrhardt (beide SSKC Poseidon), die beiden Finalisten des Vorjahres, aufeinander. Wegen eines »toten Rennens« im dritten Durchgang fiel die Entscheidung für Ehrhardt erst in der vierten Runde. Weniger Probleme hatte Ehrhardt im Halbfinale gegen den Hanauer Ingmar Zacharias, der anschließend auch im B-Finale dem starken Chemnitzer Tobias Gerber unterlag. Im A-Finale kam es damit zur Neuauflage des Duells von 2003 zwischen Ehrhardt und dem bärenstarken Michael Siegmund. Wie damals stand es nach zwei Rennen 1:1. Diesmal entschied keiner der Akteure, sondern das Los über die Schwimmart im finalen Durchgang. Die Wahl fiel auf Schmetterling und Tom Ehrhardt nahm dank seiner ausgefeilten Unterwassertechnik in einem Wimpernschlag-Finale erfolgreich Revanche.

Dem Wettkampf der Aktiven vorgeschaltet waren die kindgerechten Wettbewerbe der Jahrgänge 1996 – 2000, bei denen es ebenfalls heiße Duelle gab, vor allem bei den Jungs. So hatte im Jahrgang 1996 der siegreiche Max Fischer (WSV Großkrotzenburg) in dem aus vier 50-m-Strecken bestehenden Mehrkampf am Ende nur drei Hundertstelsekunden Vorsprung vor Julian Richter (SSKC Poseidon/Gesamtzeit 3:28,61 Minuten). Noch einen Tick enger ging es beim Jahrgang 1997 zu, wo Mertcan Bal (SSKC Poseidon) mit 3:39,16 Minuten gegenüber dem Offenbacher Pascal Mayer (3:39,18) die Oberhand behielt. Bei den gleichaltrigen Mädchen setzte sich im Jahrgang 1996 die überragende Alina Hennl (TSG Kleinostheim/2:59,47) vor Syna Michaelis (SSKC Poseidon/3:15,01) durch, während im Jahrgang 1997 Nina Grexa (EOSC Offenbach/3:35,79) vor Linda Vorberg (SSKC Poseidon/3:53,63) gewann. Im Jahrgang 1998 siegten Dominik Eisert (SSKC Poseidon) und Melina Göbel (EOSC Offenbach). Bei den Sechsjährigen hießen die Sieger Sercan Bal und Katharina Zölsmann.


Großkampftag im Hallenbad

Nicht ganz an das Rekordergebnis des vergangenen Jahres reichen diesmal die Meldezahlen (1480 Meldungen aus 14 Vereinen) heran, die beim SSKC Poseidon Aschaffenburg für die am Wochenende im Hallenbad stattfindenden »AB Open 2005« eingegangen sind.

Die Gastgeber selbst präsentieren sich mit einer großen Schar an Nachwuchsschwimmern, schicken aber auch die zuletzt im Bayernliga-Finale in Nürnberg so schlagkräftige Truppe fast vollzählig in die Rennen. Neben den Stammgästen aus Unterfranken und Hessen sorgen Schwimmer aus Chemnitz und Bonn für ein buntes Bild und sicher auch für entsprechend spannende Rennen.

Alle Hände voll zu tun gibt es zum Auftakt am Samstagvormittag (Wettkampfbeginn: 10 Uhr) vor allem für die Übungsleiter, die ihre zahlreichen Neulinge in den »Kindgerechten Wettbewerben« an den Wettkampfsport heranführen wollen. Startberechtigt sind hier die Jahrgänge 1996 – 2000. Dass es sich dabei nicht nur um echte Frischlinge handelt, zeigen die teilweise recht flotten Meldezeiten.

Die Wettkämpfe der »Großen« beginnen am Samstagmachmittag um 13.45 Uhr mit dem 100-m-Lagenschwimmen. Diese Disziplin zählt wie alle weiteren Rennen zur Mannschaftswertung, wird aber speziell auch zur Qualifikation für den »Supersprint« herangezogen. Für die jeweils acht Zeitschnellsten dieses Rennens (weiblich/männlich) wird eine Rangliste erstellt, nach der es später im direkten Vergleich zweier Konkurrenten nach dem Verfahren »Best of Three« jeweils nur über die superkurze 25-m-Distanz geht. Das Wahlrecht für die Schwimmart erfolgt dabei im Wechsel.

Während bei den Frauen Vorjahressiegerin Helena Kösterke (SSKC Poseidon) als klare Favoritin gehandelt wird, dürften sich ihre Teamkameradinnen Steffi Konrad und Sandra Janowitz mit Stefanie Stenger und Nicola Hock (beide TV Marktheidenfeld) um die Finalteilnahme streiten. Völlig offen scheint hingegen der Wettbewerb der Männer. Neben den Finalisten des Jahres 2004, als Igor Misovic (SSKC Poseidon) nur knapp dem damals frisch gebackenen bayerischen Kurzbahnmeister Tom Ehrhardt unterlag, wird heuer auch wieder Michael Siegmund (SSF Bonn) ins Geschehen eingreifen. Der sprintstarke Bonner gewann 2003, konnte im vorigen Jahr aber verletzungsbedingt nicht antreten.

Neben diesem Höhepunkt stehen alle Schwimmdisziplinen über 50, 100 und 200m auf dem Programm, so dass allen Teilnehmern noch einmal die Möglichkeit geboten ist, die derzeit gute Form in neue Bestmarken umzusetzen und damit in den nationalen Ranglisten weiter aufzusteigen. Beginn der Wettkämpfe am Sonntag ist um 9.30 Uhr.