Untermainasse stechen bei AB-Open

Leistungen im Jugendbereich auf hohem Niveau – Erster Kreisrekord für Enna Corak: 200 m Rücken in 2:29,00 Minuten

Überwiegend jugendliche Akteure aus 15 Vereinen sorgten bei der AB-Open im Aschaffenburger Hallenbad für gute Qualität und mehrere hauchdünne Entscheidungen. Sehr gut in Szene setzten sich dabei die Schwimmer vom Untermain. In 24 der insgesamt 28 Rennen erzielten sie die Tagesbestzeiten und stellten mit Alina Hennl (TSG Kleinostheim – 6 Tagessiege und zwei neue Kreisrekorde) und Eugen Hoffmann (SSKC Poseidon Aschaffenburg – 4 Tagessiege) auch die gefeierten Sieger im Supersprint.

Favoritenstellung angedeutet.
Ihre Favoritenstellung in diesem Wettbewerb deuteten diese beiden Akteure schon in der Qualifikation an, als sie mit ihren Siegerzeiten beim 100m-Lagenschwimmen recht deutlich vor der Konkurrenz anschlugen. Die Kleinostheimerin unterbot mit 1:06,96 Minuten den von ihr selbst gehaltenen Kreisrekord, Hoffmann steigerte seine Hausmarke auf 1:02,84 Minuten.  
   In den Finalläufen bezwang Alina Hennl (Jg. 1996) mit 2:1 Siegen ihre gleichaltrige Kaderkollegin Teresa Kraus (1. FC Nürnberg). Zwei Schwimmerinnen der Gastgeber erreichten das B-Finale, in dem Enna Corak gegen Hannah Braun die Oberhand behielt.

 Bei den Männern schaffte der sprintstarke Dominik Feser den Sprung ins A-Finale, weil er im Halbfinale überraschend Ruwen Straub (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) besiegen konnte. Somit standen zwei Poseidonen aus dem Stadtteil Nilkheim im A-Finale, das Hoffmann bei knappen Zieleinläufen mit 2:0 für sich entschied.
   Das B-Finale bestritten Ruwen Straub und Julian Richter (SSKC Poseidon), zwei Akteure, die sich auch in den drei Schmetterlingsrennen auf den üblichen Strecken nichts schenkten. Richter (Jg. 1996), amtierender Bayerischer Jahrgangsmeister über 200 Meter, sicherte sich die Siege über 50 (28,56Sekunden) und 100 m (1:01,31 Minuten), sein Kontrahent aus Klingenberg hatte auf der langen Distanz die größeren Reserven (Straub 2:19,12 – Richter 2:20,40 Min.) und behielt auch im B-Finale des Supersprints die Oberhand. Straub bewies sein großes Kämpferherz darüber hinaus bei seinen Siegen auf allen Freistilstrecken, wo es ihm gelang, die stürmischen Angriffe der wieder sehr starken Gastgeber abzuwehren. Denkbar knapp wurde es über 50 m Freistil. Er und der als Zweiter platzierte Moritz-Pascal Weis (SSKC Poseidon) stehen beide mit 26,19 Sekunden in der Ergebnisliste. 

   Ein deutliches Zeichen für den Aufwärtstrend der Untermainschwimmer zeigt das Ergebnis über 100 m Freistil. Zehn Akteure blieben mit ihren Zeiten unter der Minutengrenze. Der Jüngste unter ihnen war der 14-jährige Niklas Reibenspiess (SSKC Poseidon – 59,57 Sekunden), der wieder sieben neue persönliche Bestzeiten aufstellte, darunter zwei hochkarätige Marken: 100 m Brust in 1:13,04 Minuten und 200 m Lagen in 2:22,41Minuten.

   Moritz-Pascal Weis beherrschte mit drei Tagesbestzeiten das Brustschwimmen und sorgte mit 31,48 Sekunden (643 Punkte!) über 50 Meter für ein Top-Ergebnis. Übertroffen wurde die von ihm erzielte Punktzahl von seiner Vereinskameradin Enna Corak (Jg. 1998), der dreifachen Siegerin im Rückenschwimmen, die über 50 m Rücken (31,84 Sekunden) 656 Zähler erreichte. Diese Leistung gab der 14-Jährigen enormen Auftrieb, so dass sie danach mit 1:08,53 Minuten über 100 m erstmals und gleich deutlich die 1:10-Minuten-Grenze unterbot und auf der doppelten Distanz mit 2:29,00 Minuten einen neuen Kreisrekord aufstellte.

Gelungenes Comeback
Der dritte Kreisrekord ging auf das Konto von Alina Hennl, die sich als knappe Siegerin über 50 m Schmetterling auf 29,64 Sekunden steigern musste um Teresa Kraus (29,95 Sek.) zu bezwingen. Ein tolles Comeback feierte Hanna Seubert (Jg. 2000 – SSKC Poseidon). Nach einer langen Trainingspause im ersten Halbjahr wegen verschiedener Verletzungen schwamm das vielseitige Mädel am Wochenende in ihren neun Rennen jeweils persönliche Bestzeit und dominierte als Zwölfjährige alle drei Bruststrecken. Dass diese nicht ganz so stark besetzt waren, kann ihren Erfolg nicht schmälern, zumal die Zeiten – 0:38,81 (50 m), 1:23,88 (100 m) und 3:05,55 Min. (200 m) – für sich sprechen.

Was nur ausgesprochenen Insidern auffiel, waren die hervorragenden Leistungen des Nachwuchses, insbesondere beim Jahrgang 2002. Zu beneiden ist da der WSV Großkrotzenburg, der gleich mit fünf Kids im Aschaffenburger Hallenbad erschien, die auf vorderen Plätzen in der DSV-Bestenliste dieses Jahrgangs zu finden sind. Das Mädchen-Trio Hanna Plücker, Dominique-Amelie Kowalczyk und Jil Reisert dominierte alle Rennen. Bei den Jungen spielten ihre Vereinskameraden Niklas Helmich und Leon Prinz eine ähnlich dominante Rolle. Erfolgreich Paroli bieten konnte ihnen allein Alexander Hebeler vom SSKC Poseidon, der sich weiter steigerte und alle drei Bruststrecken für sich entschied.

Einen würdigen Abschluss bildete die Siegerehrung. Auf dem Podest fanden sich die jeweils drei Jahrgangsbesten des ausgeschriebenen Mehrkampfes ein, um sich ihre Pokale abzuholen, die der finanzielle Förderer der Jugendarbeit des SSKC Poseidon, die DVAG Direktion Jürgen Fries, gestiftet hatte. Lukrative Preise für die anwesenden Sportler gab es in einem Preisausschreiben zu gewinnen, unter anderen ein exklusives „Meet and Greet“ für zwei Personen mit Paul Biedermann im Trainingszentrum Halle und eine VIP Einladung zu einem unvergesslichen Tag in der DVAG Erlebniswelt in Marburg mit Schwimmeuropameister Marco Koch.

Leistungsdichte verspricht Spannung

Spitze der Untermainvereine trifft bei der AB-Open 2012 auf gleichwertige Konkurrenz – 1936 Meldungen eingegangen

Abwechslungsreiche und spannende Wettkämpfe in einem vollen Haus – 15 Vereine gaben insgesamt 1936 Meldungen ab – erwarten die Verantwortlichen des SSKC Poseidon am Wochenende im Aschaffenburger Hallenbad anlässlich der AB-Open 2012. Stand dieses Ereignis im vergangenen Jahr ganz im Zeichen des Spitzenschwimmers Marco Koch aus Darmstadt, so profitieren die Wettkämpfe heuer von der größeren Leistungsdichte in der überwiegenden Mehrzahl der jeweils 14 Einzelentscheidungen (weiblich und männlich).

Die vollzählig versammelten Spitzenschwimmer vom Bayerischen Untermain treffen dabei in den entscheidenden Läufen auf Konkurrenz aus Hessen, Baden-Württemberg und weiteren bayerischen Vereinen, mit dem 1. FC Nürnberg an der Spitze. Der eine oder andere Kreisrekord könnte dabei ins Wanken geraten.

Alina Hennl (TSG Kleinostheim), Ruwen Straub, Alina Batzilla (beide SG Elsenfeld/Kleinwallstadt), Julian Rich-ter und Eugen Hoffmann (beide SSKC Poseidon) zählen zum engsten Favoritenkreis und dürften auch dem Supersprint, dem spektakulären Schmankerl der Veranstaltung, ihren Stempel aufdrücken. Diese besondere Wettkampfform beginnt mit einer Qualifikation im 100m-Lagenschwimmen.

Sprintduelle
Die acht Erstplatzierten dieses Wettbewerbes werden gesetzt und treten entsprechend der Setzliste in kurzen Sprints über nur 25 Meter paarweise gegeneinander an. Diese Duelle werden im Verfahren »best of three« entschieden, wobei die Wahl der jeweiligen Schwimmart wechselweise den beiden Kontrahenten obliegt. Viertel-, Halb-, B- und A-Finale haben ihren festen Platz zwischen den sonst üblichen Wettkampfdisziplinen.

Dort schenken die Insider besondere Aufmerksamkeit dem Aufeinandertreffen der zuletzt so erfolgreichen Jugend der Gastgeber mit den starken Jugendlichen des WSV Großkrotzenburg und des WSV Delphin Großauheim, einem reizvollen Vergleich über die nahe Ländergrenze hinweg, den man sich in Zukunft – auch aus Kostengründen – häufiger wünscht.

Die Veranstaltung beginnt am Samstag mit den kindgerechten Wettkämpfen. Die Mädels und Jungs der Jahrgänge 2003 bis 2006 haben die Kurzstrecken über 25 und 50 Meter auf dem Programm, das mit »Mixedstaffeln« seinen Abschluss und Höhepunkt findet. Beginn dieser Wettkämpfe ist um 9.30 Uhr (Einschwimmen ab 8.30 Uhr).

Der erste Start der älteren Jahrgänge ist für 12.15 Uhr vorgesehen. Am Sonntag werden die Wettkämpfe ab 9.15 fortgesetzt (Einschwimmen ab 8.15 Uhr).