Paukenschlag durch Lena Ludwig: 13-jährige Schwimmerin des SSKC Poseidon glänzt mit tollen Zeiten

Über 500 Teil­neh­mer aus 55 Ve­r­ei­nen und Start­ge­mein­schaf­ten be­tei­lig­ten sich am 1. Herbst­schwimm­fest des SV 05 Würz­burg, dem ers­ten Schwimm­wett­kampf auf un­ter­frän­ki­schem Bo­den seit März 2020. Um dem gro­ßen An­s­turm und den st­ren­gen Be­stim­mun­gen ge­recht zu wer­den, wur­de die Ver­an­stal­tung zwei­ge­teilt durch­ge­führt.

Zunächst bestritten die Sportler der Vereine aus der näheren Umgebung Würzburgs (im Umkreis von 200 km) das vorgesehene Programm, einen Tag später traten die Athleten aus weiteren Entfernungen an, um das Gesamtergebnis zu ermitteln.

Alle 24 Wettbewerbe – je zwölf für Frauen und Männer – wurden offen gewertet, eine Jahrgangswertung war in der Ausschreibung nicht vorgesehen. Umso erstaunlicher das Abschneiden der 13-jährigen Lena Ludwig vom SSKC Poseidon Aschaffenburg, die im Brustschwimmen mit glänzenden Zeiten aufwartete und überraschend zwei Siege feierte.

Neuer Kreisrekord

Für den ersten Paukenschlag sorgte die junge Strietwälderin über 100B, als sie ihre bisherige Hausmarke um über vier Sekunden auf überragende 1:15,75 Minuten (606 Punkte!) verbesserte. Es sollte jedoch noch besser kommen. Im zweiten Abschnitt standen 200B für sie auf dem Zettel, wo ihre ausgefeilte Technik voll zum Tragen kam. Ihre Renneinteilung: 37,78 Sekunden (50m) – 40,93 – 41,25 – 41,42 (für die nächsten Abschnitte!) – besser kann man es kaum machen! Das Resultat war die hervorragende Endzeit von 2:41,38 Minuten(640 Punkte!), satte zwölf Sekunden unter ihrer alten Hausmarke und neuer Kreisrekord. Die alte Marke wurde von der Kleinostheimerin Alina Hennl im Mai 2011 als 15-Jährige in Karlsruhe aufgestellt und stand seitdem unangefochten bei 2:41,88 Minuten. Den Clubrekord des SSKC Poseidon, den im April 2019 mit 2:45,59 Nika Steigerwald ebenfalls als Dreizehnjährige aufgestellt hatte, unterbot die Schülerin des FDG mit knapp vier Sekunden! Die auswärtige Konkurrenz des zweiten Tages kam nicht an diese Leistungen heran.

Nach der für ihn aufwändigen Zeit mit seinem Team in der Corona-Krise war Coach Ehrhardt auch mit den Ergebnissen seines 16-köpfigen Aufgebots zufrieden und stellte erleichtert fest, »dass sich der Aufwand nun auch im Wettkampf auszahlt, und wir weiterhin auf einem sehr guten Weg sind. Die Trainingsgruppe hat die Krise mit allen Komplikationen bisher toll gemeistert und sich dadurch als Mannschaft weiterentwickelt.«

Bestnoten verteilte er auch an David Billert (Jg. 2008) und Alexander Gening (2006). Beide absolvierten ihr komplettes Programm mit neuen, hochkarätigen Hausmarken. Der zwölfjährige Kahlgründer schlug vor allem als Delfinschwimmer zu, verbesserte sich über 100S um drei Sekunden auf feine 1:10,53 Minuten und pulverisierte auf der doppelten Distanz seine Zeit, indem er diese von 2:46,79 auf jetzt 2:37,41 Minuten hochschraubte. Die wertvollste Leistung Alexander Genings – bei vier neuen Hausmarken – war wohl seine Zeit über 100R (1:05,11 – bisher 1:09,07), die ihm einmal seine beste Platzierung einbrachte, zum anderen für die Zukunft noch bessere Zeiten im Lagenschwimmen erwarten lässt.

Imponierende Zeitsprünge

Ebenfalls mit vier persönlichen Rekorden setzte sich erneut Maxim Sarkany (2007) in Szene. Imponierend seine Zeitsprünge über 100R (1:19,14! – bisher 1:29,15) und 100S (1:14,53! – bisher 1:18,97). Drei Rennen – drei neue Marken setzte die gleichaltrige Amira Kraus. Ihr gelang dabei der größte Satz über 100S, wo sie sich von bisher 1:32,18 auf feine 1:24,56 Minuten verbesserte. Franka Timm, gesundheitlich wieder fit, überzeugte mit neuen Hausmarken über 100 (6. in1:19,82 und erstmals unter 1:20!) und 200 m Brust (2:53,93).

Durchweg zufrieden zeigte sich Ehrhardt auch zufrieden über die Leistungen seiner älteren Akteure, die alle in die Nähe ihre eigenen persönlichen Rekorde schwammen. Dabei erzielte Justin Arapaj mit jeweils zweiten Rängen über 50 (0:24,92!) und 100F (0:55,78!) die besten Platzierungen. Dreimal unter die ersten Sechs schaffte es Cäcilia Bausback (2003). Über 200S (2:30,50), ihrer Spezialdisziplin, musste sie sich als Zweite lediglich der Eschbornerin Karin Grebe (2:28,99) beugen, der sie lange Paroli bieten konnte. Weiter im Aufwärtstrend befinden sich Lea Becker (2) sowie die Geschwister Maren und Hajo Krauss (je eine Hausmarke), indes Hannah Ludwig nach krankheitsbedingter Pause wieder nahe an ihre Bestzeiten herankam und zwei Topten-Plätze erreichte.

hgr