Elsenfelder Tim Bräutigam spitze

Erfolgreich wie schon lange nicht mehr beteiligten sich die Schwimmer vom Untermain an den hervorragend besetzten bayerischen Jahrgangsmeisterschaften im oberbayerischen Waldkraiburg. Mit neunmal Gold, je dreimal Silber und Bronze und zahlreiche Platzierungen zwischen vier und sechs stellten sich die jugendlichen Akteure selbst das beste Zeugnis aus. Überragend war Tim Bräutigam (TV Elsenfeld), der mit acht Meisterschaften als fleißigster Titelsammler der Veranstaltung glänzte und darüber hinaus für die punktbeste Leistung des Jahrgangs 1992 (333 Punkte für 2:31,91 Minuten über 200 m Freistil) mit dem Ehrenpreis des Bezirkes Oberbayern ausgezeichnet wurde.

Die ersten Weichen wurden bereits am Freitag in den Entscheidungen über 400 m Freistil gestellt. Kreisrekordlerin Helena Kösterke (Poseidon Aschaffenburg) schaltete nach der Hälfte der Distanz den Turbo ein und ließ die forsch angegangene Favoritin Franziska Steinmetz (SSG 81 Erlangen) förmlich stehen. Den greifbar nahen Titel indes holte sich nach einem furiosen Endspurt in 4:37,09 Minuten Kaderschwimmerin Julia Schmid vom SV Wacker Burghausen. Kösterke, die mit 4:38,80 Minuten ihre Rekordmarke (4:42,44 Minuten) klar unterbot, wurde mit Silber dekoriert. Kurz danach eröffnete Tim Bräutigam seinen Siegeszug, als er die gleiche Distanz in 5:22,25 Minuten zurücklegte und mit acht Sekunden Vorsprung die Konkurrenz klar dominierte. In der dicht gedrängten Verfolgergruppe befand sich mit Leonhard Jerabek (Poseidon Aschaffenburg) ein weiterer Untermainler, der seine persönliche Bestmarke um 23 Sekunden verbesserte und in 5:34,96 Minuten ebenso Fünfter wurde wie sein Vereinskamerad Felix Sobietzki (4:36,04 Minuten) beim Jahrgang 1987.

Am zweiten Tag standen die Schmetterlingrennen im Blickpunkt der West-Unterfranken. Erneut war Tim Bräutigam ungefährdet und holte sich die Titel zwei (100 m in 1:18,48 Minuten) und drei (50 m in 35,51 Sekunden). Helena Kösterke (100 m in 1:07,67 Minuten) schwamm auch hier auf den Silberrang hinter Corinna Gottschalk (SSG 81 Erlangen – 1:06,26 Minuten), die sich auch den Titel im Delfin-Sprint über 50 m in 29,31 Sekunden sicherte. Kösterke erreichte in 30,46 Sekunden Bronze.

Nach fünf klaren Siegen, denen drei weitere folgen sollten, fand Tim Bräutigam über 50 m Freistil seinen Meister – ausgerechnet in Leonhard Jerabek, seinem gleichaltrigen Mitstreiter aus Aschaffenburg. Der junge Poseidone, der schon mit seiner 100-Meter-Zeit (Bronze in 1:11,93 Minuten) hatte aufhorchen lassen, ging vom Start weg in Führung und behauptete diese Position bis ins Ziel. Mit feinen 31,86 Sekunden holte er sich seinen ersten Landestitel vor Bräutigam, der in 32,01 Sekunden Zweiter wurde. Der Großwallstädter in Diensten des TV Elsenfeld hielt sich jedoch im Rückenschwimmen schadlos, wo er der Konkurrenz über 50 m (38,36 Sekunden), 100 m (1:22,50 Minuten) und 200 m (2:55,17 Minuten) keine Chance ließ. Eine mögliche weitere Medaille im Rückenschwimmen ließ Isabella Spieler (Poseidon Aschaffenburg) aus, die sich auf der Wasserrutsche eine Schulterverletzung zuzog und deshalb nicht starten konnte.


Kösterke und Bräutigam greifen nach Bayern-Titeln

706 Teilnehmer aus 110 Vereinen, die insgesamt 2747 Meldungen (Rekordergebnis!) abgaben, kämpfen am Wochenende im oberbayerischen Waldkraiburg um die Schwimm-Landestitel der Junioren (Jg. 1984/85) und der Jahrgänge 1986 bis 1992. Mit von der Partie ist auch ein gutes Dutzend Jugendlicher vom Untermain, mit zum Teil sehr guten Aussichten auf einen Spitzenplatz.

So belegt Tim Bräutigam (TV Elsenfeld) in allen acht Rennen, die er bestreitet, die Favoritenbahn. Dem Elfjährigen gilt das volle Vertrauen, zumal er zuletzt in mehreren Härtetests Können und Konditionsstärke unter Beweis stellte. Zum engsten Favoritenkreis zählt heuer auch wieder Helena Kösterke (SSKC Poseidon Aschaffenburg), vor allem, wenn sie den tollen Lauf der letzten Wochen fortsetzen kann, bei dem sie Kreisrekorde am Band produzierte. Einige Podiumsplätze scheinen ihr sicher, im Kampf um Gold wird sie sich allerdings hart mit den Kaderschwimmerinnen Franziska Steinmetz, Corinna Gottschalk (beide SSG 81 Erlangen), Sandra Nyari und Julia Schmid (beide SV Wacker Burghausen) auseinandersetzen müssen.

Für die übrigen Teilnehmer vom Untermain geht es um gute Platzierungen und vor allem um die Bestätigung der zuletzt gezeigten Leistungen, die es im Kampf mit gleichwertiger Konkurrenz nach Möglichkeit zu verbessern gilt. Durchaus Chancen, in die Entscheidung um die Medaillen einzugreifen, haben Marcel Selinger (TV Elsenfeld) und Robin Amrhein (SSKC Poseidon Aschaffenburg). Der Elsenfelder gehört als Delphinspezialist der Poseidonen als starker Sprinter im Kraul- und Brustschwimmen zum Kreis der Aspiranten.