Reicher Medaillensegen für den SSKC Poseidon: Lena Ludwig erreicht im Brustschwimmen souverän das Triple

Recht zu­frie­den zeig­te sich Po­s­ei­don-Coach Tom Ehr­hardt von den in den Herbst ver­leg­ten baye­ri­schen Jahr­gangs­meis­ter­schaf­ten, vor al­lem vom jun­gen Quar­tett, das in Re­gens­burg am Start war. Klei­ne Ein­schrän­kun­gen mach­te er von den Ti­tel­kämp­fen in Bay­reuth:

»Dort gab es auch einige technische Probleme mit der Startanlage, wovon wir leider fast immer richtig betroffen waren.« Mit der stattlichen Anzahl von 26 Podestplätzen – sechs Titel, achtmal Silber und zwölfmal Bronze – fiel die Gesamtbilanz jedoch sehr respektabel aus.

Für einen erfolgreichen Auftakt in Regensburg sorgte David Billert bei seinem ersten von insgesamt sieben Einsätzen. Im Rückensprint über 50 m verbesserte er seine Hausmarke auf 31,32 Sekunden und sicherte sich damit Bronze. Sieg und Jahrgangstitel gingen an Ovidiu Haidau (SG Stadtwerke München) und David Cicero (SC Regensburg), die das Rennen zeitgleich in 30,04 Sekunden beendeten und sich im weiteren Verlauf noch einige Male an der Spitze duellierten. In der ebenfalls knappen Entscheidung über 50S verpasste Billert als Vierter in neuer persönlicher Bestzeit (0:29,23 Min.) das Podest. Dieses Vorhaben gelang dem Sommerkahler jedoch später – und das dreimal: Auf den beiden längeren Rückenstrecken – 100R in 1:07,94; 200R in 2:26,24 (!) – und über 200S (2:29,19) sicherte er sich jeweils Silber.

Dietrichs toller Einstand

Einen tollen Einstand feierte Linus Dietrich (Jg.2010), der bei seinem Debüt auf Landesebene seine fünf Starts jeweils mit neuen Hausmarken beendete. Mit viermal Bronze und einem vierten Rang erfüllte er die in ihn gesetzten Erwartungen voll, zumal er jeweils ganz nahe an die Spitzenpositionen heranschwamm.

Tamina Kessel (2010), die zweite Debütantin, hatte sich für 400 m Freistil qualifiziert, unterbot erstmals die Sechs-Minuten-Marke, verbesserte ihre bisherige Bestmarke um 25 Sekunden (!) auf 5:38,72 Minuten und belegte damit hinter der starken Konkurrenz aus Oberbayern und Mittelfranken den achten Platz.

Für den einzigen Titel der jungen Poseidonen hatte bereits im ersten Abschnitt Leon Finnegan (Jg. 2008) gesorgt. Der junge Haibacher, der erst im Sommer in Tom Ehrhardts L1-Leistungsgruppe gewechselt war, sicherte sich den Sieg über 50B in sehr guten 0:33,87 Minuten. Diese neue Marke musste er bringen, um Linus Wein (SG Mittelfranken – 0:34,15) und Simon Lehmann (TSV Hohenbrunn-Riemerling – 0:34,16) in die Schranken zu verweisen. Die beiden starken Konkurrenten drehten über 100B den Spieß um, Favorit Lehmann sicherte sich Gold, Wein Silber, so dass sich der Poseidone trotz neuer Hausmarke (1:15,65) mit Bronze begnügen musste. Auf der langen Brustdistanz, wo Finnegan zuletzt mit hervorragenden 2:44 ins Rampenlicht getreten war, reichten die in Regensburg erzielten sehr ordentlichen 2:47,48 Minuten im engen Kampf der fünfköpfigen Spitzengruppe nicht zum Podest (4. Rang).

In Bayreuth, wo die Titel der älteren Jahrgänge vergeben wurden, war das Manko – wie in der DSV-Sparte »Schwimmen als Wettkampfsport« überhaupt – deutlich sichtbar, besonders stark im weiblichen Bereich: Ab einem Alter von 16, 17 Jahren sinken die Teilnehmerzahlen rapide ab. Kaum Anreize und mangelnde Unterstützung sind dafür verantwortlich, dass die Bereitschaft, eine Karriere jenseits der Zwanzig nur in Ausnahmefällen angestrebt wird.

Da heuer zudem alle 18 Einzelstrecken zur Durchführung kamen, waren mehrere Disziplinen äußerst dünn besetzt, obwohl sechs Jahrgänge (2002-2007) startberechtigt waren. Immerhin waren die Kaderleute präsent und sorgten für eine Reihe von Topleistungen.

Die Favoritin setzt sich durch

Auf den ersten ihrer insgesamt fünf Titel musste das Ehrhardt-Team bis zum 20. der insgesamt 36 Wettbewerbe ausharren. Dann war es Lena Ludwig, die ihrer Favoritenrolle gerecht wurde und über 100B in 1:14,35 Minuten zu einem klaren Start-Ziel-Sieg kam. Zuvor hatte die 14-Jährige bereits mit guten Platzierungen und persönlichen Bestzeiten auf Nebenstrecken auf sich aufmerksam gemacht.

Auch über 50 und 200B setzte sie klar die Zeichen. Auf der langen Distanz (2:38,47) erreichte sie mit 676 Zählern das punktbeste Ergebnis. Auch Cäcilia Bausback und Alexander Gening, die wie Lena Ludwig siebenmal an den Start gingen, mussten lange auf den großen Erfolg warten. Die Delphinspezialistin holte sich ihren Titel über 200 Meter unangefochten in 2:31,01 Minuten, Gening schaffte dies im Sprint über 50B in glatten 33 Sekunden. Trotz Trainingsrückstand nach Verletzung wartete Maxim Sarkany mit neuen Hausmarken auf, die ihm beim Jahrgang 2007 überraschend drei Podestplätze einbrachten – Silber und Bronze im Lagenschwimmen und noch einmal Bronze über 200S.

Groß auch die Freude bei den beiden 17-Jährigen, Hannah Ludwig und Jule Weindel, über ihre ersten Medaillen auf Landesebene: Hannah Ludwig sicherte sich als Brustspezialistin Silber über 50 und Bronze über 200B, die sprintstarke Nilkheimerin erreichte mit starken 1:01,71 Minuten Rang drei über 100F.

hgr


Bayerische Jahrgangsmeisterschaften in Regensburg und Bayreuth: 13 SSKC-Athleten bei Titelkämpfen

Nach dem er­folg­rei­chen Test in Wetz­lar hält der dicht ge­dräng­te Ter­min­plan für die Ju­gend­li­chen des SSKC Po­s­ei­don Aschaf­fen­burg für die baye­ri­schen Jahr­gangs­meis­ter­schaf­ten zwei Zie­l­or­te pa­rat.

In Regensburg starten die jüngeren Jahrgänge (2008-2011), in Bayreuth treten die Jahrgänge 2002-2007 jeweils von Freitag bis Sonntag zu ihren Titelkämpfen an. Vom SSKC Poseidon haben sich insgesamt 13 Athletinnen und Athleten qualifiziert.

Zwei Elfjährige vor Debüt

In der Oberpfalz fiebern mit Tamina Kessel (ein Start) und Linus Dietrich (fünf) zwei Elfjährige ihrem Debüt auf Landesebene entgegen. Leon Finnegan und David Billert (beide Jg. 2008) machten indes schon Bekanntschaft mit dem Podest, werden es diesmal in Anbetracht der außergewöhnlich starken Konkurrenz nicht leicht haben, in den Medaillenrängen zu landen.

Das größere Aufgebot bestreitet die Titelkämpfe in der Wagnerstadt. Dort haben Cäcilia Bausback, Lena Ludwig und Alexander Gening mit je sieben Starts vielfältige Programme abzuarbeiten – mit guten Chancen aufs Stockerl. Franka Timm (6), Jule Weindel, Maxim Sarkany (je 5), Anika Heinz (4) und Hannah Ludwig (3) sind mehrmals am Start. Debütantin Lea Becker schaffte die Norm über 50 und 100m Rücken.

hgr