Acht Titel gingen an den Untermain

Hervorragend besetzt waren zum Abschluss und Höhepunkt der Sommersaison die bayerischen Jahrgangsmeisterschaften der Schwimmer auf der 50-Meter-Bahn des Regensburger Westbades. 678 Teilnehmer aus 100 Vereinen (2618 Meldungen!) stritten um die begehrten Jahrgangstitel und Podestplätze, darunter auch 18 Akteure vom Untermain, die bestens vorbereitet zahlreiche persönliche Bestmarken aufstellten, acht Titel errangen und 15 weitere Podestplätze eroberten.

Für einen gelungenen Auftakt sorgte einmal mehr Tim Bräutigam (Jg. 1992, TV Elsenfeld) mit seinem nie gefährdeten Start-Ziel-Sieg über 400-Meter-Freistil in 4:38,38 Minuten. Auch Poseidon-Coach Gening durfte mit den Leistungen seiner Schützlinge in dieser Disziplin zufrieden sein, denn Alexandra Scholz (Jg. 1991) blieb mit 4:58,05 Minuten unter der Fünf-Minuten-Grenze und auch Björn Weis (4:38,00 Minuten) und Felix Sobietzki (4:31,42 Minuten) waren in diesem Jahr noch nicht schneller.

Am zweiten Tag war es erneut Tim Bräutigam, der über 100-Meter-Schmetterling für den ersten »Kracher« sorgte. 1:05,73 Minuten lautete seine phantastische Siegerzeit, mit der er seine bisherige Bestmarke von 1:06,39 Minuten erneut unterbot. In seinem Sog steigerte sich Leonhard Jerabek (SSKC Poseidon) als klarer Zweiter auf feine 1:09,66 Minuten. Das Vorhaben des Elsenfelders, der es im vergangenen Jahr auf acht Titel brachte, diese Zahl bei insgesamt elf Starts noch zu übertreffen, war günstig gestartet. Im direkten Vergleich mit Benedikt Butz (Delphin Augsburg), seinem Kameraden aus der BSV-Jugendauswahl, zog er über 100-Meter-Rücken und 50-Meter-Schmetterling jedoch zweimal knapp den Kürzeren und als er sich über 200-Meter-Lagen trotz neuer Bestzeit (2:30,92 Minuten) dem überraschend starken Sebastian Greß (SV 05 Würzburg – 2:30,65 Minuten) beugen musste, galt es neue Ziele zu setzen.

100-Meter-Freistil waren an der Reihe – mit Bräutigam auf der Favoritenbahn, eingerahmt von Frank Sauer (1. FC Nürnberg) und Leonhard Jerabek. Das Trio lieferte sich den heißesten Kampf der Titelkämpfe, der nur auf Grund der vorhandenen elektronischen Zeitmessung korrekt entschieden werden konnte: 1. Jerabek 1:00,33 Minuten, 2. Bräutigam 1:00,34 Minuten, 3. Sauer 1:00,39 Minuten.

Zur Neuauflage dieses Dreikampfes kam es einen Abschnitt später auch im 50-Meter-Sprint, wo sich erneut Jerabek vor Sauer und Bräutigam den Titel sicherte. Nach diesen unerwartet starken Auftritten der Konkurrenz auf den kürzeren Distanzen schwamm Bräutigam drei überlegene Siege über je 200-Meter-Freistil (2:11,45 Minuten – persönliche Bestzeit), Rücken und Schmetterling (2:29,91 Minuten – persönliche Bestzeit) nach Hause. Mit fünf ersten, fünf zweiten und einem dritten Platz war er erneut einer der erfolgreichsten Teilnehmer.

Eine Startbegrenzung nahm Helena Kösterke (SSKC Poseidon) nach bestandenem Abitur auf sich. Das sollte sich auszahlen. Über 100-Meter-Schmetterling holte sie sich den Titel in 1:07,41 Minuten mit einer Körperlänge Vorsprung, gewann jeweils Silber über 100-Meter-Freistil und 50-Meter-Schmetterling sowie Bronze über 50-Meter-Rücken. Überraschend, und das gleich zweimal gelang ihrer Vereinskameradin Isabella Spieler der Sprung aufs Treppchen (200-Meter-Rücken und 200-Meter-Lagen), während Carina Oberle (TV Elsenfeld) mit dem undankbaren vierten Platz über 200-Meter-Schmetterling knapp am »Stockerl« vorbeischrammte.

Mit je drei neuen Vereinsrekorden und Podestplätzen wartete Marcel Selinger (TV Elsenfeld) auf. Über 100- und 200-Meter-Schmetterling (2:03,43 Minuten – Vereinsrekord) belegte er Rang drei, während er die Marke über 100-Meter-Freistil auf prächtige 55,81 Sekunden steigerte und als Vizemeister nur hauchdünn dem Regensburger Lokalmatador Thomas Hechtel (55,77 Sekunden) unterlag. Rekord Nummer drei verbuchte er mit 2:03,34 über 200-Meter-Freistil (4. Platz im Jahrgang 1989).