Sturm auf die Bestenlisten 

Einen Sturm auf die Bestenlisten des Jahres lösten die Aschaffenburg-Open des SSKC Poseidon Aschaffenburg auf der 25-Meter-Bahn des städtischen Hallenbades aus. Parallel zu den deutschen Wintermeisterschaften fehlten diesmal zwar die ganz großen Namen, ein bayerischer Jahrgangsrekord durch Tim Bräutigam (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt) und die Verbesserung des Bahnrekords über 50 Meter Schmetterling durch Nele Hofmann (SC Wiesbaden) ließen dennoch aufhorchen.

Der erste von vier Abschnitten gehörte dem Nachwuchs. Die optimale Ausbeute bei vier erlaubten Starts schafften bei den Mädchen Lisa Diener (Jahrgang 1997 – Poseidon Aschaffenburg) und Melanie Göbel (1998 – EOSC Offenbach). Beide siegten je viermal in neuen persönlichen Bestzeiten. Ihnen am nächsten kam Johanna Göller (1997/TV Großostheim) mit drei ersten Rängen und einem zweiten Platz. Bei den Jungen war Adrian Baum (1998 – Poseidon) bei seinen vier Erfolgen in drei Disziplinen schneller als die ein Jahr ältere Konkurrenz.

Die »Großen« begannen mit dem 100-Meter-Lagenschwimmen, der Qualifikation für das Viertelfinale im »Supersprint«, zu dem die acht Zeitschnellsten zugelassen wurden. Nele Hofmann, souveräne Siegerin bei den Frauen, schlüpfte sofort in die Favoritenrolle, während die Ergebnisse der Männer eine knappe Entscheidung erwarten ließen. Die Wiesbadenerin erreichte das Finale und bezwang dort mit 2:0 Helena Kösterke (Poseidon), die Siegerin der Jahre 2004 und 2005, die im Halbfinale knapp die zweite Wiesbadener Top-Schwimmerin Fenja Enders ausgeschaltet hatte.

Bei den Männern hatte sich Routinier Tom Ehrhardt (Poseidon) in der Qualifikation sehr zurückgehalten und musste im Halbfinale nach einem »toten Rennen« sogar in einen alles entscheidenden vierten Lauf gegen Joel Ax (SC Wiesbaden), den Sieger der Qualifikation. Andreas Spanheimer, der erfolgreiche junge Trainer des TV Marktheidenfeld, kam dagegen mit klaren 2:0-Siegen über Peter Hasenstab und Felix Sobietzki (beide Poseidon) ins Finale. Dort fiel die Entscheidung gegen Vorjahressieger Ehrhardt allerdings erst im dritten Lauf, für den das Los die Schwimmart »Freistil« ermittelte. Und da behielt Spanheimer, von seiner TVM-Truppe stürmisch gefeiert, das bessere Ende für sich.

Grund zum Jubeln hatten die »Hädefelder Wellenkiller« auch als Gewinner des Pokals für die Gast-Teams. Mit 46 ersten sowie je 26 zweiten und dritten Plätzen lagen sie am Ende klar an der Spitze, gefolgt von der SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt (39/20/13) und dem SV Würzburg 05 (20/12/2). Das Großaufgebot der Gastgeber brachte es auf 81 erste, 88 zweite und 86 dritte Plätze.

Für die besten Einzelleistungen sorgten Nele Hofmann und Tim Bräutigam. Die Hessin verbesserte den von Janine Pietsch 2002 aufgestellten Bahnrekord über 50 m Schmetterling von 29,07 Sekunden auf 29,01 und blieb als Siegerin über 100 m Freistil mit 59,66 Sekunden als einzige unter der Minutengrenze. Der 14-jährige Bräutigam unterbot über 200 m Schmetterling den von Martin Fürleger (SV Nördlingen) gehaltenen bayerischen Jahrgangsrekord aus dem Jahr 2000 (2:18,16 Minuten) um neun Hundertstel.

Im Kampf um die Mehrkampfpokale hatten überwiegend die weiblichen Akteure die Nasen vorn. Stefanie Stenger (Jg. 1990), Andrea Rieger (1991) und Luisa Bauer (1994) siegten für den TV Marktheidenfeld, Alina (1995) und Jana Kunkel (1992) für die Gastgeber und Alina Hennl (1996) für die TSG Kleinostheim). Lediglich die beiden Poseidonen Alican Bal (1993) und Felix Sobietzki (1988 und älter) konnten sich gegen die weibliche Konkurrenz durchsetzen.


Der Supersprint gilt als Höhepunkt 

Neun Vereine sind am Wochenende zu Gast beim SSKC Poseidon Aschaffenburg, der im Hallenbad ein weiteres Mal die AB-Open austrägt, eine Schwimm-Veranstaltung mit einigen Sonderwertungen.

Der erste Abschnitt – Beginn ist am Samstagvormittag um 10 Uhr – sieht in kindgerechten Wettkämpfen die Nachwuchsschwimmer der Jahrgänge 1997 – 1999 in großen Scharen am Start. Die Medaillen für die jeweils drei Erstplatzierten sind heiß begehrt.

Ab 13.45 Uhr werden die »Großen« auf die Startblöcke gerufen. Gleich im ersten Rennen – 100 m Lagenschwimmen – geht es um Qualifikation und Rangliste für den »Supersprint«, das alljährliche Highlight der AB-Open. Bei diesem Wettbewerb messen jeweils zwei Kontrahenten ihre Kräfte über die kurze Sprintstrecke von nur 25 m, wobei der bessere Qualifikant beim ersten Vergleich, der schwächere beim zweiten die Schwimmart bestimmen kann. Im Verfahren »Best of Three« geht es über Viertelfinale bis ins A- und B-Finale. Die Akteure mit den besten Chancen sind heuer Nele Hofmann vom SC Wiesbaden und Lokalmatador Tom Ehrhardt, der in Andreas Spanheimer (TV Marktheidenfeld) einen sprintstarken Allrounder zum wohl stärksten Gegner haben dürfte.

Zur Förderung der Vielseitigkeit haben die Gastgeber einen Mehrkampf ins Programm integriert, der aus fünf Disziplinen besteht und sich wie der Supersprint wie ein roter Faden durch die gesamte Veranstaltung zieht. Es sind dies 50 m Rücken, 200 m Freistil, 200 m Lagen, 50 m Schmetterling und 100 m Brust. Für die Plätze eins bis drei dieser Mehrkampfwertung gibt es pro Altersklasse Pokale.

Gewinner des großen Mannschaftspokals wird schließlich die Gastmannschaft mit der besten Platzierung im Medaillenspiegel. Aussichtsreichste Bewerber sind hier die Teams aus Marktheidenfeld, Kleinostheim und die neue SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt. Die Wettkämpfe am Sonntag beginnen um 9.30 Uhr.