Was für eine tolle Ausbeute

Unter ungünstigen Witterungsbedingungen kämpften die bayerischen Jugendschwimmer in Dachau um die Landestitel auf der 50-Meter-Bahn. Die Mehrzahl der zahlreichen Teilnehmer vom Untermain ließ sich davon nicht einschüchtern und sicherte sich neben vielen guten Platzierungen nicht weniger als 19 Medaillen: Viermal Gold, elfmal Silber und viermal Bronze.

Für die Titel sorgten Ruwen Straub (2), Tim Bräutigam (beide SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt) und Alina Hennl (TSG Kleinostheim), die ihren geplanten Saisonhöhepunkt – die deutschen Jahrgangsmeisterschaften – bereits hinter sich hatten, nicht ganz an ihre Spitzenleistungen herankamen, sich aber dennoch durchsetzen konnten.

Den Medaillenreigen eröffnete Alina Hennl (Jg. 1996) mit einem dritten Rang über 400 m Freistil. Mit hervorragenden 4:37,08 Minuten löschte sie den Kreisrekord von Helena Kösterke (SSKC Poseidon Aschaffenburg), den diese seit 2003 mit 4:38,80 Minuten hielt. In der gleichen Disziplin der Männer wurde Ruwen Straub (Jg. 1993) in 4:24,03 Minuten als klarer Sieger seiner Favoritenrolle gerecht. Auf der halben Distanz musste er sich dem starken Tim Büttner (TSV Hohenbrunn-Riemerling – 2:01,06 Min.) beugen, rettete aber in 2:07,13 Minuten Silber äußerst knapp vor dem Germeringer Tobias Wenzel (2:07,14 Minuten).
Zwei weitere Titel für die SG gab es am Sonntagvormittag, als kurz hintereinander Ruwen Straub (2:22,15 Min.) und sein ein Jahr älterer Vereinskamerad Tim Bräutigam (2:14,58 Min.) der Konkurrenz über 200 m Schmetterling klar das Nachsehen gaben. Alina Hennl, die in der Zwischenzeit über 50 m Brust (0:36,04 Min.) und je 200 m Brust (2:46,82 Min.), Schmetterling (2:30,11 Min.) und Lagen (2:29,90 Min.) viermal als Zweite auf dem »Stockerl« gestanden hatte, musste bis auf ihren vorletzten Start warten, ehe ihr der erhoffte Titelgewinn glückte. Über 100 m Brust setzte sie alles auf eine Karte und besiegte in 1:17,06 Minuten ihre Konkurrentinnen Katharina Müller (Nürnberg – 1:18,82 Min.) und Ines Breidbach (Erlangen – 1:18,83 Min.), die ihr zuvor die Titel über 200 beziehungsweise 50 Meter weggeschnappt hatten.

Moritz-Pascal Weis (TSG Kleinostheim), der frisch gebackene Unterfränkische Meister über 50 m Brust, kam in seinen Spezialdisziplinen nicht ganz an die in Ebern gezeigten Leistungen heran und verpasste so die möglichen Medaillenränge. Im Sprint über 50 Meter (0:33,68 Min.) fehlten ihm gerade drei Hundertstelsekunden zur Bronzemedaille. Besser machte es da Eileen Popp (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt). Die kampfstarke Zwölfjährige, die sich zwei sehenswerte Duelle mit Kim Jasmin Lauterbach (SV Bayreuth) lieferte, holte sich über 200 m Brust in persönlicher Bestzeit (3:05,14 Min.) Bronze (Lauterbach: 3:05,07 Min.) und teilte sich über 100 m Brust in 1:25,45 Minuten Silber mit der zeitgleichen Bayreutherin.

Sehr zufrieden kehrten auch die Schwimmer vom SSKC Poseidon Aschaffenburg aus Oberbayern zurück. Für sie waren die »Bayerischen« der geplante Saisonhöhepunkt, was sich in vielen persönlichen Bestzeiten, fünf Vizemeisterschaften und zwei Bronzemedaillen verdeutlichte. Knapp am möglichen Gold vorbei schrammte Niklas Reibenspieß (Jg. 1998). Über 200 m Brust übernahm er vom Start weg das Kommando, steigerte seinen persönlichen Rekord auf 3:09,67 Minuten, doch musste er sich im Ziel Henning Dörries (TV Kempten) beugen, der drei Hundertstelsekunden schneller war.
Gleich zweimal Silber schaffte Christoph Kustra (Jg. 1995), jeweils mit guten Steigerungsraten über 200 m Schmetterling und 200 m Lagen. Als Delfin verbesserte er sich auf 2:24,82 Minuten, in der Vielseitigkeitsdisziplin auf sehr gute 2:23,99 Minuten.

Für zwei dicke Überraschungen sorgten Lisa Diener (Jg. 1997) und Lukas Kaiser (Jg. 1993). Die Leidersbacherin glänzte über 50 m Freistil (0:29,67 Min) und holte sich damit ebenfalls die Vizemeisterschaft wie Kaiser, der sich über 400 m Freistil um über fünf Sekunden auf feine 4:34,82 Minuten steigern konnte. Ein vereinsinternes Duell um den Bronzeplatz lieferten sich über 50 m Brust Patrick Horst und Luis Neumann-Perez (beide Jg. 1996), das der Obernauer Horst mit 35,90 zu 35,92 Sekunden denkbar knapp für sich entschied.

Hinter den beiden Münchner Schwimmern Bürger (34,88 Sek.) und Zeidler (35,10 Sek.) hatten beide ihre persönlichen Marken verbessert. Erstmals unter drei Minuten blieb Noah Wolf über 200 m Schmetterling. Mit 2:59,40 Minuten steigerte sich der zwölfjährige Gymnasiast erneut um vier Sekunden und sicherte sich damit überraschend den Bronzerang.