17 Medaillen gehen an den Untermain

Bayerische Jahrgangsmeisterschaften in Regensburg auf hohem Niveau – 14 neue Altersklassenrekorde

14 neue Altersklassenrekorde hat es am Wochenende bei den bayerischen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften in Regensburg gegeben und dazu insgesamt eine Steigerung auf breiter Front, vor allem in den jüngeren Jahrgängen. Hierzu trugen auch Schwimmer vom Untermain bei: Sie holten acht Titel und nahmen weitere neun Medaillen mit nach Hause.

Der Löwenanteil der Medaillenerfolge ging auf das Konto von Alina Hennl (TSG Kleinostheim), die neun Rennen bestritt und mit sechs Titeln und drei Vizemeisterschaften ihrer Favoritenrolle im Jahrgang 1996 gerecht wurde. Dass dies nicht immer leicht war, zeigte sich gleich im ersten Wettkampf. Mit 4:34,79 Minuten über 400 m Freistil musste sie ihren eigenen Kreisrekord unterbieten, um Vanessa Breunig (Hohenbrunn/Riemerling) zu bezwingen, die sich um zwanzig Sekunden auf 4:34,97 Minuten verbesserte.

Auf den drei Bruststrecken siegte Hennl unangefochten, und in über 200 m Lagen (2:25,98 Min.) legte sie fünf Sekunden zwischen sich und die Konkurrenz. Komplett war die Freude im Hause Hennl, als auch Alinas jüngere Schwestern an der Spitze mitmischten. Dies taten sie vor allem über 200 m Schmetterling. Alena (Jg. 2000) holte sich in 3:08,63 Minuten Bronze, Alisa (Jg. 1998) schwamm mit neuer persönlicher Bestzeit (2:45,49 Minuten) als Vierte ans Podest heran. Nach Silber über 50 m (32,68 Sekunden) musste auch Brustspezialist Moritz-Pascal Weis (Jg. 1994 – TSG Kleinostheim) zweimal mit dem vierten Platz vorlieb nehmen. Mit 1:12,26 Minuten (100 m) und 2:42,06 (200 m) verfehlte er seine bisherigen Bestmarken knapp.
Auf Christoph Kustra (Jg. 1995) ruhten die Hoffnungen der Aschaffenburger Poseidonen. Nach einem vierten Rang über 400 m Freistil (4:25,65 Min.) steigerte er über 100 m Schmetterling (1:01,64 Min.) und 200 m Lagen (2:19,21 Min.) seine Bestmarken und holte sich zweimal Bronze. Sein Meisterstück lieferte er über 200 m Schmetterling ab. Wieder unterbot er seine Hausmarke und sicherte sich in 2:19,18 Minuten den Titel.

Dass es für den SSKC Poseidon noch einen weiteren Titel gab, dafür sorgte Niklas Reibenspiess (Jg. 1998). Der Gymnasiast hatte sich in acht Rennen für die Titelkämpfe qualifiziert und bestritt diese auch. Nachdem er über 200 m Brust als Vierter mit neuer Bestzeit (3:00,48 Min.) angeschlagen hatte, wuchs er auf der halben Distanz über sich hinaus. Obwohl nicht der beste Sprinter, rollte er auf den letzten 20 Metern das Feld von hinten auf und siegte in 1:21,88 Minuten vor Marc Schmitt (Kaufering, 1:22,04 Min.) und Lucas Willinsky (TV Kempten, 1:22,90).

Mit 2:13,52 Minuten schwamm Tim Bräutigam (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) über 200 m Schmetterling die zweitbeste Zeit aller Teilnehmer, musste jedoch den Sieg in der zwei Jahrgänge umfassenden Juniorenklasse dem ein Jahr jüngeren Florian Straubinger (SG Stadtwerke München – 2:11,39 Min.) überlassen und sich mit Silber begnügen. Bronze holte sich seine Vereinskameradin Alina Batzilla (Jg. 1995) überraschend über 100 m Schmetterling (1:10,69 Minuten – neue persönliche Bestzeit). Ihre Paradedisziplin, die 200 m Schmetterling, beendete sie in 2:37,97 Minuten als Vierte.

35 persönliche Bestmarken
Im stattlichen Aufgebot des SSKC Poseidon gab es weitere Lichtblicke, was 35 neue persönliche Bestmarken zeigen. Großen Anteil daran hatten die Neuzugänge vom TV Marktheidenfeld, Leonie Bratge und die Schwestern Tamina und Samira Englert. Bratge (Jg. 1994) schrammte über 200 (2:18,11 Min.) und 400 m Freistil (4:59,04 Min.) sowie über 200 m Lagen (2:40,12 Min.) als Vierte an den Medaillenrängen vorbei, während die Geschwister Englert zusammen sieben Kraulbestzeiten unterboten. Tamina (Jg. 1996) übersprang dabei viermal Grenzen, an denen sie bisher gescheitert war. 50 m legte sie in 29,93 Sekunden zurück, 100 m in 1:04,83, 200 m in 2:18,64 und 400 m in 4:56,05 Minuten. Samira (Jg. 2000) brachte ihre Topleistungen mit 1:11,25 Minuten über 100, mit 2:33,26 über 200 und mit 5:20,66 über 400 m Freistil.

Hanna Seubert tat sich in anderen Disziplinen hervor. Neue Bestmarken über 100 (1:32,64 Min.) und 200 m Brust (3:18,54 Min.) brachten die Debütantin auf Landesebene unter die Top Ten, ein Ziel, das auch Delfin Julian Richter (Jg. 1996) erfolgreich in den Blick nahm. Über 100 Meter wurde er in 1:06,74 Minuten Fünfter, auf der doppelten Distanz in 2:29,95 Vierter.
Licht und Schatten gab es bei Lisa Diener und Enna Corak. Lisa (Jg. 1997) gefiel als Delfinschwimmerin (5. über 50 m in 0:30,92 Minuten und 7. über 100 m in 1:10,18), leistete sich über 100 m Freistil jedoch einen Frühstart,. Enna (Jg. 1998) steigerte ihre Marken über 200 m Freistil (2:25,49 Min.) sowie in den Sprints – 50 m Rücken in 34,65 Sekunden und 50 m Schmetterling in 33,38, während ihr beim Start über 50 m Freistil die Schwimmbrille verrutschte und sie das Rennen aufgab.

Pechvögel Popp und Hoffmann
Pechvögel waren Eileen Popp (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) und Eugen Hoffmann (SSKC Poseidon). Hoffmann erkrankte kurz vor den Titelkämpfen, bestritt einige Rennen mit wenig Erfolg. Schließlich wollte er aber wenigstens die Mixed-Staffel des SSKC Poseidon über 8×50 m Lagen als Startschwimmer unterstützen. Dieses Team, zu dem noch Tamina Englert, Lisa Diener, Leonie Bratge, Enna Corak, Christoph Kustra, Julian Richter und Leon Sperber gehörten, schwamm in 4:17,01 Minuten einen 6. Platz heraus. Der Sieg ging in 3:57,26 Minuten an die SSG 81 Erlangen, Nummer eins in der Medaillenwertung (34 mal Gold, je 26 mal Silber und Bronze). Auch Eileen Popp war nicht gesund angereist, bestritt einige Rennen und schaffte über 50 m Brust in 37,31 Sekunden als Vierte noch eine Platzierung in der Spitzengruppe.

Großaufgebot vom Untermain

Bayerische Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften mit 663 Teilnehmern hervorragend besetzt

Ein stattliches Aufgebot vom Untermain hat sich trotz strenger Pflichtzeiten für die bayerischen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften im Schwimmen qualifiziert, die zum Abschluss der Sommersaison von Freitag bis Sonntag in Regensburg ausgetragen werden. Leistungsmäßig und mit 663 Teilnehmern aus 83 Vereinen (2680 Meldungen!

Für die vielseitige Alina Hennl (Jahrgang 1996/TSG Kleinostheim), die bei den deutschen Jahrgangsmeisterschaften in Berlin mit einer Klassezeit über 400 m Lagen (5:02,15 Minuten!) Vizemeisterin 2011 wurde, könnte Regensburg zu einem Medaillenfestival werden. Da einige ihrer Kolleginnen aus dem Landeskader die Saison bereits abgeschlossen haben, geht sie in den meisten ihrer Rennen als Topfavoritin an den Start. Moritz-Pascal Weis, ihr zwei Jahre älterer Vereinskamerad, hat im Brustschwimmen durchaus Chancen auf einen kompletten Medaillensatz.

Für Ruwen Straub (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt), der bei den »Deutschen« mit einer überragenden Leistung als Dritter über 800 m Freistil (8:30,06 Minuten!) ebenfalls bereits die Saison beendete, wird sein Trainingsgefährte Tim Bräutigam die Farben der SG vertreten. Als 19-Jähriger darf er letztmals in der Juniorenklasse starten und wird seiner beträchtlichen Medaillensammlung auf BSV-Ebene weitere hinzufügen. Über 200 m Schmetterling sollte er sich den Titel nicht entgehen lassen.
Die Hoffnungen der Aschaffenburger Akteure vom SSKC Poseidon ruhen in erster Linie auf dem dreifachen Bezirksmeister Christoph Kustra (Jg. 1995), dessen größte Chancen, in die Medaillenränge vorzustoßen, ebenfalls in den Delfinkonkurrenzen bestehen. Der gleichaltrige Eugen Hoffmann konnte sich in den letzten Monaten enorm steigern. Er könnte im Rückensprint über 50 Meter für eine Überraschung sorgen. Die Teilnehmer der Untermain-Vereine:

SSKC Poseidon Aschaffenburg: Hanna Seubert, Samira Englert, Enna Corak, Lisa Diener, Tamina Englert, Katharina Biel, Leonie Bratge; Justin Arapaj, Marcel Hochstein, Niklas Reibenspiess, Julian Richter, Eugen Hoffmann, Christoph Kustra, Leon Sperber und Pascal Mangold.
SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt: Eileen Popp, Alina Batzilla und Tim Bräutigam.
TSG Kleinostheim: Alena, Alisa und Alina Hennl, und Moritz-Pascal Weis.