Anna Reibenspiess mit Spitzenzeiten

Stark mo­ti­viert und in bes­ter Form ma­ßen die Schwim­mer des SSKC Po­s­ei­don Aschaf­fen­burg bei den baye­ri­schen Kurz­bahn­meis­ter­schaf­ten in Bay­reuth ih­re Kräf­te mit der Eli­te des Frei­staa­tes. Er­neut fie­len Kreis- und Clu­b­re­kor­de.

Vor allem die jungen Damen qualifizierten sich häufig für die Finalläufe, und Anna Reibenspiess krönte das gute Abschneiden mit zwei Vizemeisterschaften und einem Bronzerang.

Im ersten der insgesamt vier Abschnitte galt es, in den Vorläufen mit starken Leistungen zu überzeugen und damit das Selbstvertrauen zu stärken. Dies gelang Tom Ehrhardts Athleten ausgezeichnet, denn der Poseidon-Coach konnte neben neuen Hausmarken das Erreichen von sechs Finalteilnahmen verzeichnen. Nika Steigerwald (Jg. 2006) steigerte ihre Bestmarke über 50B auf 34,68 Sekunden, löschte damit einen weiteren Clubrekord Ina Kwiezinskis (35,37 – 2006) und erreichte als 14. der offenen Wertung das B-Finale. Gegen Ende des Abschnitts bestritt sie erneut als jüngste Teilnehmerin auch die 200m-Distanz in ihrer Spezialschwimmart. Mit nahezu perfekter Renneinteilung verbesserte sie ihre Hausmarke um fünf (!) Sekunden auf hervorragende 2:44,56 Minuten. Damit näherte sich die junge Haibacherin bis auf zwei Sekunden dem bayerischen Altersklassenrekord, den die Münchnerin Alexandra Wenk, Olympia-Teilnehmerin 2012 und 16, seit 2007 mit 2:42,18 Minuten hält. Als Neunte verpasste sie um einen Rang das A-Finale, machte aber Hoffnung auf ein gutes Abschneiden im B-Endlauf.

Neuer Kreisrekord

Den Einzug ins A-Finale schafften an diesem Vormittag Cäcilia Bausback und Anna Reibenspiess. Die Delphinspezialistin aus Strietwald schwamm mit 2:28,48 Minuten nahe an ihre persönliche Bestleistung heran und wurde damit ebenso Fünfte der Vorläufe wie Anna Reibenspiess (Jg. 2002), die im 100m-Lagenschwimmen den von Alina Hennl gehaltenen Kreisrekord (1:06,69 Min. – 2012) mit prächtigen 1:05,91 Minuten unterbot. Wenig später trat die 16-Jährige zur Entscheidung über 400 m Freistil an, wo sie erneut ihre tolle Form unter Beweis stellte. Die von ihr selbst gehaltene Kreisbestzeit drückte sie um fünf Sekunden auf 4:24,03 Minuten (700 Punkte!) und holte sich hinter dem Würzburger Neuzugang Lea Boy (früher Swim Team Elmshorn – 4:17,25) und Annalena Wagner (SG Mittelfranken – 4:22,09) die Bronzemedaille. Gleich zwei Poseidonmädels schafften über 50S das B-Finale. Cäcilia Bausback blieb mit 29,91 Sekunden erstmals unter der 30-er Marke, »Biene« Krüger stand mit einer Steigerung auf 30,25 Sekunden kaum nach.
In den abendlichen Finalläufen musste Nika Steigerwald gleich dreimal ran. Über 50B verbesserte sie ihre Topleistung vom Vormittag um vier Hundertstel auf 34,64 Sekunden und wurde Zweite des B-Finales. Durch die Abmeldung einer Münchner Konkurrentin rutschte sie über 200B ins A-Finale. Auf der ungünstigen Außenbahn schwimmend absolvierte sie gegen Bayerns Elite ein tolles Rennen und bestätigte mit 2:44,57 Minuten ihre Glanzzeit vom Vormittag fast auf den Punkt genau. Schließlich brauchte man die Spezialistin auch in der Staffel über 4 x 50 m Lagen, wo sie zusammen mit Jule Weindel (Rücken), Anna Reibenspiess (Schmetterling) und Anika Heinz (Kraul) mit 2:05,06 Minuten einen neuen Kreisrekord aufstellte und hinter den großen Spitzenclubs Rang sieben belegte.

Dazwischen setzte auch Anna Reibenspiess über 1500F ihre Rekordjagd erfolgreich fort. Mit 17:41,13 (bisher 17:47,00 – 2016) wurde sie Sechste. Knapp am Podestplatz scheiterte Cäcilia Bausback als Vierte über 200S in 2:28,66 Minuten, während »Biene« Krüger als Nachrückerin über 100L diese Chance nutzte und in feinen 1:09,35 Minuten das B-Finale für sich entschied. Liam Tanner (Jg. 2001), nach beträchtlichem Aderlass der Poseidonen im Männerbereich immer stärker in den Vordergrund schwimmend, erreichte nach sehr ordentlichen Leistungen in den Vorläufen (200F: 2:03,16 und 200R: 2:20,65) im B-Finale über 200R in 2:20,47 Minuten Rang sechs. In der gleichen Disziplin empfahl sich auch der ein Jahr jüngere Jannik Pothorn mit einer Steigerung auf 2:22,07 Minuten.

Auch am zweiten Tag stimmte die Moral im Ehrhardt-Team, obwohl in der Vorbereitungsphase keine zweitägigen Veranstaltungen bestritten wurden. Für die Glanzlichter sorgte Anna Reibenspiess, die sich in überzeugender Manier zwei Vizemeisterschaften erkämpfte und dabei zwei weitere Kreisrekorde aufstellte. Als Dritte der Vorläufe über 200F drückte sie die Marke auf 2:05,15 Minuten, die sie bei ihrem Silberrang im Finale (2:05,21) noch einmal bestätigte. Der Titel ging an Leonie Antonia Beck (1:59,52!), die mehrfache Deutsche Meisterin aus Würzburg. Nach über 3500 Wettkampfmetern lieferte Anna ihr Meisterstück im abschließenden Finale über 200 m Lagen, für das sie sich als Siebte (2:22,88) der dichten Spitzengruppe qualifiziert hatte. Couragiert suchte sie vom Start weg ihre Chance und lieferte den beiden für den SV 05 Würzburg startenden Lea Boy und Alina Hennl ein tolles Rennen, das erst auf der Kraulstrecke entschieden wurde. Da konnte sich die Elmshornerin (2:20,00) absetzen, während Anna Reibenspiess (2:21,61) das Duell mit der Kleinostheimerin (2:21,76) denkbar knapp für sich entschied.

Drei neue Staffelrekorde

Die gute Stimmung im Team schlug sich auch in den Staffelwettbewerben nieder. Über 4 x 50 m Lagen verbesserten Jule Weindel, Nika Steigerwald, Anna Reibenspiess und Anika Heinz den Kreisrekord aus dem Jahr 2016 um über zwei Sekunden auf nunmehr 2:05,06 Minuten. In der Besetzung Anika Heinz, Anna Reibenspiess, Jule Weindel und Fabienne Krüger erreichte das Kraulquartett eine Endzeit von 1:52,06 Minuten (Schnitt: 28,015 Sekunden!).
Kreisrekord Nummer drei schaffte das Mixed-Quartett Jannik Pothorn, Nika Steigerwald, Nils Haack und Fabienne Krüger über 4 x 50 m Lagen (2:01,51).

Bayerische Titelkämpfe auf der Kurzbahn

Die Kurz­bahn-Meis­ter­schaf­ten am Wo­che­n­en­de in Bay­reuth sind der ers­te Sai­son­höh­e­punkt der baye­ri­schen Schwim­mer und her­vor­ra­gend be­setzt.

Für das um­fang­rei­che Pro­gramm mit al­len Ein­zel­dis­zi­p­li­nen (je 18 für Frau­en und Män­ner!) und den Sprint­staf­feln im Frei­s­til- und La­gen­schwim­men wur­den 345 Teil­neh­mer aus ins­ge­s­amt 57 Ve­r­ei­nen ge­mel­det. Mit 1531 Einzel- und 70 Staffelmeldungen wird erneut ein sehr ordentliches Meldeergebnis erreicht, und ein Blick in die Meldeliste lässt eine gesteigerte Qualität der Rennen erkennen.

Als einziger Untermain-Verein geht heuer der SSKC Poseidon Aschaffenburg (zehn Teilnehmer, 54 Einzelstarts und sechs Staffeln) mit seinen Spitzenkräften in die Rennen. Diese sind: Anika Heinz, Anna Reibenspiess, Cäcilia Bausback, Fabienne Krüger, Jule Weindel, Nika Steigerwald, Jannik Pothorn, Liam Tanner, Nils Haack und Philipp Walter.

Coach Tom Ehrhardt geht es in Bayreuth vor allem darum, dass sich seine junge Truppe im Vergleich mit Bayerns Besten weiter steigert, vor allem auch im Hinblick auf die Anfang des kommenden Jahres stattfindenden Mannschaftsmeisterschaften. Besonders im Blickpunkt stehen darüber hinaus Anna Reibenspiess und die zwölfjährige Nika Steigerwald, zumal nach ihren in den letzten Wochen erzielten Rekorden.