SV Würzburg Herr in eigener Halle

Bronze bei den »Bayerischen« für die beiden Alinas – 6200 Wettkampfmeter Alina Batzillas Tagespensum

Alle sechs Titel – das war wohl das erklärte Ziel des Würzburger Cheftrainers Stefan Lurz – bei den bayerischen Meisterschaften im Schwimmen über die langen Strecken, die im heimischen Wolfgang-Adami-Bad ausgetragen wurden. Um ein Haar hätte es gepasst.

Im spannendsten Rennen aber, der Entscheidung über 400 m Lagen der Frauen, bezwang Tina Rüger (SSV Nürnberg) die lange führende Titelverteidigerin Lena Kalla (SV 05 Würzburg) mit einem Kraftakt auf der abschließenden Kraulstrecke und drehte damit im Vergleich zum Vorjahr den Spieß um. Rüger siegte in 4:55,77 Minuten vor Kalla (4:56,93 Minuten) und der Erlangenerin Nina Laemmle (4:57,59 Minuten).

Alina Hennl (TSG Kleinostheim) kam mit 5:10,01 Minuten nicht ganz an ihren im Sommer aufgestellten Kreisrekord (5:02,15 Minuten) heran und wurde wie im Vorjahr Dritte beim Jahrgang 1996. Mit einer enormen Steigerungsrate schaffte auch Alina Batzilla (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt) im Jahrgang 1995 als Drittplatzierte den Sprung aufs Podest. Sie steigerte ihre Bestmarke um 13 Sekunden und verbesserte den SG-Rekord auf 5:27,66 Minuten. Die bisherige Rekordhalterin Eileen Popp belegte in 5:31,56 Minuten Rang acht im sehr starken Jahrgang 1998.

Die beiden Titel im Freistilschwimmen der Frauen gingen klar an die Gastgeber. Über 800 m verteidigte Swann Oberson ihren Titel erfolgreich. Die Schweizerin in Diensten des SV 05 Würzburg blieb mit 8:57,43 Minuten als einzige Schwimmerin unter neun Minuten. Souverän auch die Vorstellung des talentierten Würzburger Eigengewächses Leonie-Antonia Beck (Jahrgang 1997) über 5000 m, die mit 57:44,02 Minuten eine echte Glanzzeit ablieferte. Alina Batzilla wurde Vierte im zahlenmäßig allerdings schwach besetzten Wettbewerb. Mit 68:03,32 Minuten erreichte sie in ihrem dritten Tagesrennen pro 100 Meter einen »Schnitt« von 1:21,6 Minuten und ist erste Kreisrekordhalterin in dieser recht neuen Disziplin.

Meißner zweifacher Sieger
 Die Entscheidungen der Männer standen in der offenen Wertung ganz im Zeichen der beiden Neuen im Würzburger Team. Zweifacher Sieger wurde der aus Neukölln an den Main gewechselte Sören Meißner, der über 1500 m Freistil (15:43,57 Minuten) und 400 m Lagen (4:33,38) vor seinen Trainingskollegen, dem aus Israel gekommenen Michael Dmitriev (15:47,03) und Armin Greß (4:39,29) anschlug.

Den Titel über 5000 m sicherte sich Dmitriev in 53:50,86 Minuten vor Jan Wolfgarten (SV Würzburg – 53:58,28). Ruwen Straub (SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt) blieb als Vierter mit 61:22,14 Minuten über eine Minute hinter seiner Rekordmarke zurück und kam über 1500 m Freistil (17:16,88 Minuten) in der Juniorenwertung auf Rang sechs.
 Mit erstaunlichen Steigerungsraten warteten erwartungsgemäß die Teilnehmer aus den jüngeren Jahrgängen auf; neu dagegen die große Leistungsdichte. Diese Erfahrung machten auch Alena Hennl (TSG Kleinostheim) und Samira Englert (SSKC Poseidon Aschaffenburg – beide Jahrgang 2000), die trotz neuer persönlicher Bestmarken nur im hinteren Drittel landeten.
 Alena schwamm die 400 m Lagen in 6:12,29 Minuten (14. Platz), Samira benötigte für 800 m Freistil 11:09,60 Minuten und wurde damit Elfte.