Hälfte der Titel für den Untermain

Alina Hennl und Kraulstaffel der Poseidonfrauen schwimmen Kreisrekorde / Alibek Käsler überragender Akteur

Die weite Anreise nach Ebern zu den Unterfränkischen Meisterschaften hat sich für die Schwimmerinnen und Schwimmer vom Untermain eindeutig gelohnt.15 Einzel- und drei Staffeltitel sowie mehrere Doppel- und Dreifachsiege  allesamt in der offenen Klasse beweisen, dass im Westen des Bezirks hervorragende Arbeit geleistet wird. Überragender Akteur des Wochenendes war allerdings Alibek Käsler (DJK Würzburg). Vor zwei Jahren vom SVW 05 zum Lokalrivalen gewechselt und im Mai 2012 in bayerischer Rekordzeit deutscher Vizemeister über 50 m Rücken geworden, holte sich der 24-jährige Spitzenschwimmer überlegen neun Titel und bewies dabei seine große Klasse vor allem im technischen Bereich.
 

Noch bevor die Schwimmer zum Start gerufen wurden, gedachten Aktive und Funktionäre in einer Schweigeminute ihres Schwimmkameraden Alexander Weimer. Der 36-Jährige war Leiter der Schwimmabteilung im TV Wörth, DSV-Kampfrichter und Kampfrichterobmann im Gedenkminute für Alexander Weimer Kreis Unterfranken-West und letzte Woche seinem Krebsleiden erlegen.

Gleich ein Dreifacherfolg

Nach diesem Akt des Gedenkens standen die Entscheidungen über 200 m Schmetterling an. Bei den Frauen sorgten Alina Hennl (TSG Kleinostheim), Alina Batzilla (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) und Alisa Hennl für den ersten Dreifacherfolg der Schwimmerinnen vom Untermain. Bärenstark anschließend auch Julian Richter (SSKC Poseidon), der sich in neuer persönlicher Bestzeit von 2:24,86 Minuten die Meisterschaft der Männer sicherte. Sein Vereinskamerad Steven Herrschaft wurde für seine enorme Leistungssteigerung auf 2:34,84 Minuten mit Bronze belohnt.

Das Duell über 50 m Brust zwischen Alina Hennl (Jg. 1996) und Eileen Popp (Jg. 1998 – SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) wurde erneut erst im Zielanschlag entschieden und endete wieder mit einem hauchdünnen Sieg der Kleinostheimerin in 35,51 Sekunden (Popp: 35,54 Sekunden). Ungefährdet war die 16-jährige Topschwimmerin bei ihren weiteren fünf Einzelsiegen, überragt von ihrer Leistung über die 100m-Freistil-Strecke, die sie in neuer Kreisrekordzeit von 1:00,80 Minuten zurücklegte. Da sie auf den längeren Bruststrecken nicht gemeldet war, wurde hier Eileen Popp ihrer Favoritenrolle gerecht. Ohne an ihre Leistungsgrenzen gehen zu müssen, holte sie sich die beiden Titel über 100 (1:18,32 Min.) und 200 Meter (3:00,07 Min.). Für eine faustdicke Überraschung sorgte ihre Trainingsgefährtin Alina Batzilla, die über 200 m Freistil (2:18,68 Min.)mit einem unwiderstehlichen Endspurt der favorisierten Saskia Roth (SV 05 Würzburg – 2:18,80 Min.) das Nachsehen gab. Keine Chance hatte sie dagegen über 200 m Rücken gegen Enna Corak (SSKC Poseidon), die sich für ihre knappe Niederlage bei den Kurzbahnmeisterschaften erfolgreich revanchieren konnte und mit 2:39,95 Minuten auf der Langbahn erstmals unter 2:40-Minuten blieb.

Gewohnt zuverlässig absolvierte Eugen Hoffmann (Jg. 1995 – SSKC Poseidon) sein Programm Über 100 m Rücken (1:06,59 Minuten) hatte er gegen den überragenden Käsler (0:57,26 Min.!) zwar nicht den Hauch einer Chance, lag als Zweiter jedoch mit fünf Sekunden Vorsprung mehr als deutlich vor dem Drittplatzierten. Die Entscheidung im Rückensprint über 50 m nahm zwar einen ähnlichen Verlauf. Durch die Disqualifikation des Würzburgers, der beim Start regelwidrig mit den Füßen die Überlaufrinne genutzt hatte, ging der Titel jedoch an den Poseidonen, der mit 29,63 Sekunden erstmals die 30-Sekunden-Marke knackte. Als neuer unterfränkischer Meister über 200 m Brust (2:48,26 Minuten) bewies er einmal mehr seine Vielseitigkeit und vertrat seinen wegen einer Verletzung fehlenden Vereinskameraden Moritz-Pascal Weis bestens. Mit dem 14-jährigen Niklas Reibenspiess, der sich auf feine 2:54,80 Minuten verbesserte, blieb ein zweiter Poseidone vor dem auf Rang drei platzierten Kurzbahnmeister Felix Alban (TV Gerolzhofen – 2:56,03 Min.). Für den vierten Einzeltitel der SSKC-Männer sorgte Kreismeister Lukas Kaiser, der sich in 4:34,81 Minuten klar vor Moritz Winterroth (SVW 05 – 4:41,98 Min.), Niklas Reibenspiess (SSKC Poseidon – 4:42,58 Min.) und Fabian Anderlohr (TSV Lohr – 4:43,26 Min.) nun auch auf Bezirksebene durchsetzte. Für die punktbeste Leistung im Poseidon-Team sorgte mit 569 Zählern Delfin Leon Sperber, der  über 50 m Schmetterling seine Marke auf 27,70 Sekunden schraubte und hinter Käsler Vizemeister wurde.
 

Krönender Abschluss

In den Staffeln der Aktiven liefen die Rennen auf Zweikämpfe zwischen dem SSKC Poseidon und dem SV 05 Würzburg hinaus. In der Lagenstaffel brachte Eugen Hoffmann den SSKC auf der Rückenstrecke deutlich an die Spitze, die Sebastian Lange (Brust), Julian Richter (Schmetterling) und Lukas Kaiser (Kraul) mit einer Endzeit von 4:35,23 Minuten gegen das Quartett aus Würzburg (4:37,90 Min.) erfolgreich verteidigten. Bei den Frauen ging diese Disziplin in 4:57,61 Minuten an den SV 05 Würzburg vor dem SSKC Poseidon (5:03,92 Min.), TSG Kleinostheim (5:04,51 Min.) und SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt (5:12,60 Min.). Für den krönenden Abschluss sorgten die Poseidonen mit Siegen in den Freistilstaffeln. Enna Corak, Lisa Diener, Leonie Bratge und Anne Lenz schwammen in 4:22,86 Minuten einen neuen Kreisrekord und unterboten damit die alte Marke aus dem Jahr 1992 gleich um sechs Sekunden. Auf Rang zwei kam die TSG Kleinostheim in 4:38,14 Minuten vor dem mit einem Nachwuchsquartett angetretenen SV 05 Würzburg (4:54,70 Min.). Knapper fiel dagegen die Entscheidung bei den Männern aus, wo die Taktik der Nullfünfer mit dem stärksten Schwimmer auf der Startposition  (Maximilian Beck – 56,60 Sekunden!) gegen Lukas Kaiser (1:00,13 Min.) nicht aufging. Eugen Hoffmann nämlich konterte mit 57,82 Sekunden auf Position zwei und übernahm die Führung, die Sebastian Lange und Julian Richter bis ins Ziel nicht mehr abgaben. Sieger: SSKC in 4:01,02 Minuten, Silber vor SVW 05 in 4:03,57 Minuten. Die beiden Jugendstaffeln, ausgeschrieben für die Jahrgänge 2000-2002, holte sich der zur bayerischen Spitze zählende Nachwuchs des SV 05 Würzburg vor dem SSKC Poseidon Aschaffenburg und dem zweiten Team aus Würzburg.
Ein Blick auf den Medaillenspiegel macht das hervorragende Abschneiden der Untermainvereine deutlich. Die Spitzenposition nimmt der SSKC Poseidon mit 90-mal Gold, 81-mal Silber und 69-mal Bronze ein, gefolgt von SV Würzburg 05 (68/54/20), SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt (25/21/13) und TSG Kleinostheim (20/9/9).

Folgende Akteure der Untermainvereine schafften es aufs Siegerpodest:
SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt: Alina Batzilla (Gold 7/ Silber 3/Bronze 1), Tessa Bethke (-/2/-), Joleen Börner (1/1/-), Jannika Brand (-/2/-), Stefanie Göller (-/1/1), Klara Marie Golombek (2/2/2), Eileen Popp (8/2/2), Josua Herrmann (1/2/2), Samuel Herrmann (5/2/2), Lucas Höfel (1/2/-).
SSKC Poseidon Aschaffenburg: Svenja Berger (-/2/2), Katharina Biel (-/5/2), Leonie Bratge (3/-/-), Hannah Braun (6/1/2), Magdalena Braun (-/3/2), Enna Corak (4/4/2), Lisa Diener (4/3/1), Sophia Diener (4/1/1), Lea Dimo (2/-/-), Samira Englert (3/3/1), Tamina Englert (-/1/1), Lena Kiesewetter (-/-/1), Lia Klausner (3/1/3), Fabienne Krüger (-/-/4), Anika Kutschera (-/-/2); Anne Lenz (1/1/-), Paula Neumann-Perez (-/-/1), Anna Reibenspiess /4/3/-), Katharian Reibenspiess (5/3/-), Pauline Rulf (-/-/2), Lisa Schirado (4/1/1), Vanessa Seitz (-/-/2), Lina Seubert (-/2/-), Lara Zinngraf (1/2/-), Anis Alem (2/-/-), Justin Arapaj (8/-/-), Sercan Bal (-/-/1), Jonas Braun (-/1/2), Moritz Brehm (1/-/-), Dominik Eisert (-/-/1), Sebastian Feser (-/-/1), Alexander Hebeler (4/2/-), Steven Herrschaft (3/1/3), Eugen Hoffmann (7/3/2), Patrick Horst (3/1/1), Lukas Kaiser (5/1/1), Alexis Kloke (-/1/4),  Sebastian Lange (-/2/2), Stanislav Meisner (-/1/2), Moritz Merten (-/-/1), Luis Neumann-Perez (1/3/-), Niklas Reibenspiess (3/4/3), Sandro Reisacher (-/-/3), Julian Richter (9/1/-), Philipp Schüßler (-/4/3), Janik Schwarzkopf (-/3/-), Julian Schwarzkopf (-/-/1), Leon Sperber (1/4/-), Philipp Walter (-/8/-), Lukas- André Weis (-/1/4).
TSG Kleinostheim: Alina Hennl (15/1/-), Alisa Hennl (3/2/2), Jana Jankowski (-/-/1), Daniel Fleckenstein (1/-/-), Philipp Kersten (-/-/3), Tim Krenz (2/3/1), David Schwarz (-/2/2).
TV Großostheim: Elena Hock (-/2/1), Johannes Höfling (-/2/4), Paul Kunisch (-/-/2), Justus Schott (-/1/-), Lukas Vinzl (-/1/1).