Julian Richter schmettert zum Landestitel

13 Podestplätze bei den BJM in Erlangen/Youngster Alexander Hebeler mit enormer Steigerung zweimal auf dem Bronzerang

Éine imponierende Leistungsschau boten die jugendlichen Sportler bei den Bayerischen Jahrgangs- (Jg. 1995-2002) und Juniorenmeisterschaften (Jg. 1993/94) im Schwimmen auf der 50m-Bahn des Hanna-Stockbauer-Bades in Erlangen. Kurz vor den Sommerferien präsentierten sich vor allem die Teilnehmer der jüngeren Jahrgänge in Topform, sorgten für enorme Steigerungsraten und mischten damit die Bestenlisten gehörig auf. In der Gesamtwertung, abzulesen am Medaillenspiegel, nehmen fränkische Vereine die Spitzenpositionen ein. Angeführt wird diese Tabelle von den Vereinen SSG 81 Erlangen (39/25/33), SSV Nürnberg (30/14/13) und SV 05 Würzburg (26/15/11), ehe auf Rang vier mit der SG Stadtwerke München (24/29/19) der erste südbayerische Vertreter erscheint.
 

Alina Hennl muss passen

Unter den 93 vertretenen Vereinen spielten die Vereine vom Untermain nur eine Nebenrolle, zumal mit Alina Hennl (TSG Kleinostheim) und Eileen Popp (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) zwei Top-Schwimmerinnen wegen gesundheitlicher Probleme nur bedingt einsatzfähig waren.

Die Kleinostheimerin startete im ersten Abschnitt als Titelverteidigerin über 400 m Freistil einen Versuch, wurde in 4:48,86 Minuten Fünfte und trat danach zu ihren weiteren Rennen nicht mehr an. Eileen Popp beschränkte ihr Programm auf die Kurzdistanzen. Über 50 m Brust musste sie mit 35,10 Sekunden ganz nahe an ihre Bestmarke heranschwimmen, um sich vor der Bayreutherin Kim Lauterbach  (35,16 Sekunden) Silber zu holen. Mit drei Podestplätzen bewegte sich ihre Trainingsgefährtin Alina Batzilla (Jg. 1995) auf der Erfolgsspur. Als Delfinspezialistin wurde sie Vizemeisterin über 200 m Schmetterling (2:38,79 Min.) und sicherte sich jeweils Bronze über die 50- (0:31,78 Min.) und 100m-Distanz 1:09,58 Minuten !). Ruwen Straub (Jg. 1993) ergänzte seine Medaillensammlung ebenfalls mit Bronze nach einem dritten Rang über 400 m Freistil (4:16,22 Min.) bei den Junioren.

Aus dem 23-köpfigen Großaufgebot der Poseidonen gelang vier Schwimmern der Sprung aufs Stockerl. Für die größte Überraschung sorgte dabei ausgerechnet der Jüngste im Team. Brustspezialist Alexander Hebeler (Jg. 2002) hatte sich bereits frühzeitig für die Titelkämpfe qualifiziert und sah seine Chance eher auf der 100m-Strecke. Zunächst standen jedoch die 200 m auf dem Programm, wo er, als Zwölfter der Rangliste im schwächeren Lauf eingeteilt, dort als Erster anschlug und seine bisherige Bestzeit von 3:42,38 Minuten auf prächtige 3:23,74 Minuten verbesserte. Nur zwei Jahrgangskollegen konnten im Folgelauf diese Zeit unterbieten, so dass „Alex“ völlig unerwartet auf den Bronzeplatz sprang. Die 100 Meter absolvierte er im direkten Vergleich mit den Besten seines Jahrgangs und schaffte auch hier in einem packenden Rennen  wieder den dritten Rang, wobei er seine bisherige Bestmarke von 1:39,54 Minuten auf 1:33,48 Minuten verbesserte. Mit dieser Zeit kletterte er in der DSV-Bestenliste von Rang 19 auf den fünften Platz.

Aufregung im Poseidonlager

Der einzige Titel der Untermainschwimmer geht auf das Konto des trainingsfleißigen Julian Richter (Jg. 1996 – SSKC Poseidon), dessen Leistungskurve in den letzten zwölf Monaten stetig nach oben ging. Den Meistertitel holte er sich auf der schwierigen, von vielen Schwimmern gemiedenen 200m-Schmetterlingstrecke nach einem bis zum Schluss packenden Duell mit dem Regensburger Florian Bauer (2:20,30 Minuten) in neuer persönlicher Bestzeit von 2:20,02 Minuten. Aufregung herrschte im Lager der Poseidonen, als Niklas Reibenspiess über 200 m Brust mit neuer Bestmarke als Dritter  seines Jahrgangs mit der Begründung disqualifiziert wurde, auf der gesamten Strecke einen Wechselbeinschlag ausgeführt zu haben. Einen Tag später ging er als Titelverteidiger über 100 m Brust an den Start. Diese Mal gab es keine Beanstandung durch das Kampfgericht, mit 1:16,40 Minuten eine gültige Bestmarke und mit Bronze den erhofften Medaillenrang. Diese Platzierung konnte er mit Silber über 200 m Lagen (2:31,79 Min.) noch toppen. Ebenfalls  mit Silber und Bronze krönte Eugen Hoffmann (Jg. 1995) seine erfolgreiche Saison. Im Sprint über 50 m Rücken wurde er dank eines perfekten Anschlages Zweiter in 30,20 Sekunden, über 200 m Rücken in 2:27,29 Minuten Dritter. Sein gleichaltriger Vereinskamerad Leon Sperber spielte sein Sprintstärke über 50 m Schmetterling aus und sicherte sich in persönlicher Bestzeit (27,63 Sekunden!)  ebenfalls Bronze.

Außer den Medaillengewinnern konnten nur wenige der Untermainschwimmer mit Steigerungen zum Saisonhöhepunkt aufwarten. Platzierungen im vorderen Drittel blieben deshalb eher die Ausnahme. Mit neuen persönlichen Rekorden platzierten sich unter die „Top-Ten“:

SSKC Poseidon: Justin Arapaj (Jg. 1999) – 9. über 100 m Rücken in 1 :16,19 ; Katharina Biel (Jg. 1996) – 100S: 9. in 1:13,88; 200S: 5. in 2:50,18; Hannah Braun (Jg. 1999) – 200B: 7. in 3:03,97; 200L: 9. in 2:41,73; Enna Corak (Jg. 1998) – 50F: 10. in 0:29,63; Eugen Hoffmann (Jg. 1995) – 400F: 6. in 4:36,69; Lukas Kaiser (Jg. 1993 – Junioren) – 400F: 8. in 4:28,35; 200F: 9. in 2:05,57; Niklas Reibenspiess (Jg. 1998) – 50B: 6. in 0:36,51; 400F: 6. in 4:40,85; Julian Richter (Jg. 1996) – 400F: 5. in 4:41,71; 100S: 6. in 1:02,19; 50S: 9. in 0:28,56; Leon Sperber (Jg. 1995) – 100S – 9. in 1:05,86; Philipp Walter (Jg. 2000) – 200R: 9. in 2:55,73.
SG Elsenfeld/Kleinwallstadt: Samuel Herrmann (Jg. 1997) – 50R: 6. in 0:32,21.
TV Großostheim: Johannes Höfling (Jg. 1997) – 50R: 9. in 0:32,81;
TSG Kleinostheim: Alisa Hennl (Jg. 1998) – 50S: 9. in 0:31,81.

Großaufgebot vom Untermain

Bayerische Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften mit 757 Teilnehmern an der Kapazitätsgrenze

Ein stattliches Aufgebot vom Untermain hat sich trotz strenger Pflichtzeiten für die bayerischen Jahrgangs- und Juniorenmeisterschaften im Schwimmen qualifiziert, die zum Abschluss der Sommersaison von Freitag bis Sonntag auf der 50m-Bahn der Hannah-Stockbauer-Halle in Erlangen ausgetragen werden. Leistungsmäßig und mit 757 Teilnehmern aus 93 Vereinen, 3004 Einzel- und 6 Staffelmeldungen sind die Titelkämpfe auch zahlenmäßig  bestens besetzt.

17 Medaillen fischten die Akteure vom Untermain im letzten Jahr in Regensburg aus dem Wasser, darunter achtmal Gold. Eine ähnliche Ausbeute soll es auch heuer geben. Die Hauptlast wird dabei erneut auf Alina Hennl (TSG Kleinostheim) liegen, die sechs Titel zu verteidigen hat und insgesamt acht Rennen bestreitet. Christoph Kustra (SSKC Poseidon Aschaffenburg), 2011 im Jahrgang 1995 Titelträger über 200 m Schmetterling, hat inzwischen seine Badehose an den berühmten Nagel gehängt, so dass Niklas Reibenspiess (Jg. 1998) als einziger Poseidone die Möglichkeit zur Titelverteidigung hat, wenn er über 100 m Brust an den Start geht. Wie Alina Hennl so bestreitet auch er insgesamt acht Rennen durchaus mit Chancen, in die Medaillenränge zu schwimmen.

Dazu in der Lage sind mit Ruwen Straub, Alina Batzilla und Eileen Popp auch Starter der SG Elsenfeld/Kleinwallstadt. Junior Straub gehört seit Jahren zu den besten bayerischen Schwimmern über 400 m Freistil, während die beiden jungen Damen zuletzt bei den Bezirksmeisterschaften überzeugten und zu Titelehren in der offenen Klasse kamen. Aus Sicht der Untermainabteilung mehr als erfreulich ist die Tatsache, dass mit Johannes Höfling (Jg. 1994) erstmals wieder ein Jugendlicher des TV Großostheim, dem Talentschuppen der 1960-er Jahre, die Qualifikation auf Landesebene schaffte. Er startet über 50 m Brust.

Die Teilnehmer der Untermainvereine:

SG Elsenfeld/Kleinwallstadt: Alina Batzilla, Eileen Popp, Samuel Herrmann und Ruwen Straub.
SSKC Poseidon Aschaffenburg: Justin Arapaj, Paula Aulbach, Fabian Bauer, Katharina Biel, Hannah Braun, Jonas Braun, Enna Corak, Lisa Diener, Tamina Englert, Sebastian Feser, Alexander Hebeler, Steven Herrschaft, Eugen Hoffmann, Lukas Kaiser, Lia Klausner, Sebastian Lange, Katharina und Niklas Reibenspiess, Sebastian Reinhard, Julian Richter, Leon Sperber, Philipp Walter und Lara Zinngraf.
TSG Kleinostheim: Alina und Alisa Hennl.
TV Großostheim: Johannes Höfling