Bayernliga ist eine Nummer zu groß

Poseidon Aschaffenburg war in Erlangen chancenlos / Witzel und Grasmann stark

Erhobenen Hauptes verließen die Schwimmerinnen und Schwimmer des SSKC Poseidon Aschaffenburg das Frankenbad in Erlangen, wo sie als Aufsteiger in die Bayernliga den Vorkampf des Deutschen Mannschaftswettbewerbs (DMS) bestritten hatten. Ohne Chance auf ein den Klassenerhalt sicherndes Gesamtergebnis stellten sich die Dudziak-Schützlinge der übermächtigen Konkurrenz, agierten dabei ohne Druck und sorgten für eine Reihe beachtlicher Leistungen. Das Männerteam, das gegenüber dem Vorjahr sechs bewährte Krä-fte ersetzen musste, kam auf 17855 Punkte und landete hinter TSV Obergünzburg (20907 Punkte), Delphin Herzogenaurach (20186 Punkte) TV Kaufbeuren-Neugablonz (20128 Punkte) und SV 05 Würzburg (19747 Punkte) auf Rang fünf. 17200 Zähler schafften die Poseidon-Frauen, die damit am Ende den vierten Platz einnahmen. Sieger der »Nordgruppe« wurde hier das überragende Gastgeber-Team SSG Erlangen (21998 Punkte) vor Regensburger Turnerschaft (18839 Punkte) und TSV Obergünzburg (18251 Punkte). Die Frauen des SV 05 Würzburg traten nach dem ersten von insgesamt drei Abschnitten nicht mehr zum Wettkampf an.

Bei maximal fünf möglichen Einsätzen erreichte Stefan Grasmann mit 3193 Punkten das Top-Resultat der Aschaffenburger. In seiner Spezialdisziplin, dem 100-m-Brustschwimmen, ließ er die Konkurrenz förmlich stehen. Mit glänzenden 1:07,23 Minuten (732 Punkte) blieb er in Erlangen als einziger Brustschwimmer unter der 1:10-Minuten-Marke. Igor Misovic (3090 Punkte) punktete ebenfalls erfolgreich im Brustschwimmen, bewies aber erneut auch seine Vielseitigkeit, die ihn auch über 100 m Lagen zu beachtlichen 2:16,99 Minuten befähigte. Gewohnt zuverlässig absolvierte Paul Konrad (2601 Punkte) und Frank Metzner (2243 Punkte) ihre Kraul- und Rückenstrecken. Matthias Grünewald, der vor einigen Jahren über die 1500 m Freistil den Sprung in die erste Poseidon-Mannschaft geschafft hatte, bestritt am Wochenende alle vier Kraulstrecken und gefiel außer dem über 400 m Lagen (5:29,06 Minuten). Bei einem erfolgreichen Debüt in der ersten Mannschaft bestritt der 15-jährige Hendrik Roth ebenfalls fünf Disziplinen (2197 Punkte). Er verbesserte seine persönlichen Bestmarken im Brustschwimmen, gefiel als »Delphin« und übernahm Verantwortung auf der schwierigen 400-m-Lagen-Distanz, die er in guten 5:39,40 Minuten zurücklegte. Viermal an den Start ging der ins Team zurückgekehrte Wladimir Jakob (1675 Punkte), der seine aufsteigende Form ebenso bewies wie Neuling Stefan Modert (200 m Schmetterling) und Youngster Erik Memmel (1500 Freistil).

Mit ihrer derzeit besten Besetzung traten die Poseidon-Frauen an, die durch den Rückzug des 1. FC Nürnberg nachträglich in die Bayernliga aufgestiegen waren. Ein weiterer Schritt nach vorn gelang in Erlangen Katharina Weller. Die Freistil-Spezialistin beendete alle vier Kraulstrecken in persönlichen Bestzeiten und beeindruckte vor allem auf der 200-m-Distanz (2:232,34 Minuten). Fünf Schwimmerinnen kamen je fünfmal zum Einsatz. Theresia Witzel schaffte mit 2760 Zahlen das Top-Resultat. Auf beiden Bruststrecken schwamm sie nahe an die Kreisrekorde heran, erstaunlicher jedoch ist ihre neue persönliche Bestmarke über 400 m Lagen (5:42,00 Minuten). Ihre Zwillingsschwester Franziska bestritt das gleiche Programm und punktete ähnlich stark (2651 Punkte). Auf 2517 Zähler brachte es Mannschaftskapitän Steffi Heim, die ihr bestes Ergebnis über 100 m Freistil vorweisen konnte (1:03,49 Minuten). Elisa Tropf übernahm nach großem Trainingsrückstand die »Kurzstrecken« und punktete mit 2300 Zählern. Dorothea Memmel (2278 Punkte) erinnerte über 800 m Freistil (10:52,70 Minuten) an alte Form. Über 200 m Rücken schwamm sie mit 2:48,53 Minuten persönliche Bestzeit und war auch hier die Schnellste im Team. Ebenfalls gute Noten verdienten sich Claudia Zang und Jutta Wilke, die erstmals im Schmetterlingschwimmen eingesetzt wurden.