Athleten aus Südbayern dominieren

Gastgeber SSKC Poseidon bei den „Bayerischen“ mit 62 Podestplätzen bester nordbayerischer Verein

Aschaffenburg war die weite Anreise wert, das war der Tenor der zahlreichen Teilnehmer aus Südbayern an den Bayerischen Meisterschaften im Schwimmen der Masters, die auf der 50m-Bahn des Stadtbades ausgetragen wurden. Das Lob betraf einmal die tolle Organisation rund um das Becken, für das die Schwimmabteilung des SSKC Poseidon mit ihrem professionell arbeitenden Förderverein verantwortlich war, zum anderen das erfolgreiche Abschneiden ihrer Akteure, was ein Blick in den Medaillenspiegel beweist: Dieser wird nicht unerwartet angeführt vom amtierenden Deutschen Mannschaftsmeister, der SG Stadtwerke München.

Das Team aus der Landeshauptstadt mischte in fast allen Altersklassen mit und brachte es am Ende auf 46 Gold-, 29 Silber- und 19 Bronzemedaillen. Mit einigem Abstand folgten SSG Neptun Germering (35/11/17), TSV Lindau (25/18/9) und SV Dachau (22/10/9). Als bester nordbayerischer Vertreter erreichten die Gastgeber (20/23/19) Rang fünf und dies, obwohl die Poseidonen längst nicht in allen Altersklassen vertreten waren. Ähnlich die Voraussetzungen beim zweiten Vertreter vom Untermain, der TSG Kleinostheim, der mit je viermal Gold, Silber und Bronze ebenfalls hervorragend abschnitt.

Vier Titel für die Gastgeber in den ersten vier Entscheidungen – einen besseren Auftakt konnten sich die Poseidonen nicht wünschen. Ina Kwiezinski profitierte von ihrer Vielseitigkeit und holte sich über 200 m Lagen in sehr guten 2:49,38 Minuten den angepeilten Sieg in der AK 35. Überraschend dagegen in der gleichen Disziplin der Titel für Lukas Kaiser (AK 20). Der Mittel- und Langstreckenspezialist profitierte von seinen enormen Fortschritten im Brustschwimmen. Mit 2:31,03 Minuten blieb er um über fünf Sekunden unter seiner auf der Kurzbahn aufgestellten Hausmarke (2:36,26 Minuten) und ließ damit dem favorisierten Johannes Heinz (SG Frankenhöhe – 2:33,24 Min.) keine Chance.

Lena Schwarz vor Katja Otto
Einem Paukenschlag gleich kam anschließend der Sieg von Lena Schwarz im Delfinsprint über 50 Meter. Die 31-Jährige schwamm ein tolles Rennen und setzte sich in 31,55 Sekunden gegen Katja Otto (SG Stadtwerke München – 31,94 Sek.) durch, die Mitte Juni in Hannover zu den erfolgreichsten Starterinnen bei der DM zählte und in der AK 30 fünf Titel errang, darunter auch den über 50 m Schmetterling. Äußerst knapp die Entscheidung in der AK 40, wo sich Ulla Petzolt hinter Sandra Albrecht (TSV Lindau – 35,56 Sek.) in 35,82 Sekunden Silber erkämpfte, hauchdünn vor Oksana Quindt (TSV Stein – 35,87 Sek.). Mehr als ihm lieb war, musste Poseidon-Coach Tom Ehrhardt (AK 35) um den Titel kämpfen. Dank seiner starken Unterwasserphase besiegte er jedoch den aus Ungarn zur SG Fürth gekommenen Gabor Boros (27,68 Sek.) in 27,30 Sekunden.

Spannende Staffeln
Hart umkämpft und Höhepunkte der beiden Tage waren die Entscheidungen in den „Flitzerstaffeln“ über 4×50 Meter. Neben den Gastgebern, die sich in diesen Mannschaftswettbewerben siebenmal Gold sichern konnten, jubelten auch die Masters der TSG Kleinostheim, die zwei Staffelsiege davon trugen. Im spannendsten Rennen sicherte sich das Quartett Arnd Schäffer, Thomas Jung, Jens Kretzschmar und Stefan Jung in 1:55,11 Minuten den Titel über 4×50 m Freistil in der AK 160+ vor den zum Schluss stark aufkommenden Poseidonen (1:55,34 Min.) in der Besetzung Ingo Adamzik, Ingo Zahn, Markus Buckow und Stefan Grasmann. Für die Tagesbestzeit sorgten anschließend die „Jungsenioren“ der Gastgeber in der Besetzung Erik und Lukas Kaiser, Igor Misovic und Tom Ehrhardt mit 1:47,30 Minuten bei ihrem Sieg in der AK 100+. Die gleichen Teams wiederholten diese Erfolge auch in den Lagenstaffeln und standen am Ende auch bei der vom Schirmherrn der Veranstaltung, dem Bayerischen Justizminister Winfried Bausback, vorgenommenen Siegerehrung auf dem Podest.

Wetterfeste Senioren
Erstaunlich, wie wetterfest sich die Teilnehmer am Sonntagmorgen erwiesen, als es durchgängig regnete. In den zu Beginn anstehenden Staffeln über 4×50 m Schmetterling sorgten erneut die Gastgeber mit den Tagesbestzeiten für die Glanzlichter. Lena Schwarz, Ina Kwiezinski, Ulla Petzolt und Helena Kösterke feierten in ausgezeichneten 2:12,19 Minuten ebenso einen Start-Ziel-Sieg wie anschließend das Männerquartett Igor Misovic, Stefan Grasmann, Lukas Kaiser und Tom Ehrhardt, das mit 1:58,27 Minuten einen neuen Kreisrekord aufstellte. Kaum einigermaßen trocken standen für die Mehrfachstarter Einzelentscheidungen auf dem Programm. Sarah Kohschmieder und Arnd Schäffer (beide TSG Kleinostheim) feierten überraschende Siege im Freistilsprint über 50 Meter, während Ina Kwiezinski ihrem Sieg im Lagenschwimmen noch einen Doppelerfolg im Brustschwimmen folgen ließ. Dass die Siegesserie der Gastgeber nicht abriss, dafür sorgten weiter Stefan Grasmann (je 100 m Freistil und Rücken), Thomas Ehrhardt (100 m Schmetterling und 200 m Freistil) und Lukas Kaiser (100 m Rücken).
Besondere Beachtung fand der Vergleich in der 8×50 m Lagenstaffel mixed, zu dem die Bezirke mit ihren Auswahlmannschaften antraten. Auch hier hatte das Team Oberbayern in 4:12,87 Minuten die Nase vorn. Den dritten Rang erkämpften die Auswahl Unterfrankens (4:20,04 Min.) in der Besetzung Igor Misovic, Stefan Grasmann, Lena Schwarz, Ulla Petzolt, Petra Nickel (SV 05 Würzburg), Ina Kwiezinski, Tom Ehrhardt und Ingo Adamzik (alle SSKC Poseidon).

Bayerns Beste im Aschaffenburger Stadtbad

Auf dem Programm stehen die kurzen Strecken der Alterklasse 20 bis zur AK 90 – Asse von einst wollen es wissen

Nach 21 Jahren richtet die Schwimmabteilung des SSKC Poseidon Aschaffenburg heuer zum zweiten Mal die Bayerischen Meisterschaften der „Masters“  auf den kurzen Strecken aus. Dazu erwarten die Gastgeber 256 Teilnehmer der Jahrgänge 1994 und älter aus insgesamt 47 Vereinen, die Meldungen abgaben für 935 Einzel- und 56 Staffelstarts.  Das größte Aufgebot schickt der amtierende Deutsche Mannschaftsmeister der Masterklasse, die SG Stadtwerke München, in die 31 auf dem Programm stehenden Entscheidungen. Mit neun Damen und 17 Herren werden sie 102 Einzel- und  25 Staffelstarts bestreiten. Stark vertreten aber auch SC Regensburg (89/16) und SSG Neptun Germering (72/27), die beide im Meldeaufkommen noch vor dem Team der Gastgeber (67/19), dem SV Dachau (60/14) und dem TSV Lindau (57/14) rangieren.
Mit der Installation einer Zeitmessanlage während der Titelkämpfe sollte es bei den in Sprintrennen obligatorisch knappen Entscheidungen keine Probleme geben. Im neuen mit Edelstahl ausgekleideten 50-Meter-Becken  sind schnelle Zeiten garantiert.

Die gastgebenden Poseidonen, die mit ihren Assen älterer Schwimmergenerationen seit Jahren auf Landesebene eine sehr gute Rolle spielen, gehören auch an diesem Wochenende in vielen Wettbewerben zum engsten Favoritenkreis, vor allem auch in den Staffeln, die teilweise auch als Mixed ausgetragen werden. Gute Chancen rechnen sich auch die Akteure der TSG Kleinostheim aus, die auf die Stärken von Simone Krenz, Sarah Kohlschmieder, Arnd Schäffer, Jens Kretzschmar sowie der Brüder Stefan und Thomas Jung vertrauen.

Das Aufgebot des SSKC Poseidon – Damen: Leonie Bratge, Jana Gareis, Steffi Konrad, Ina Kwiezinski, Ulla Petzolt, Lisa Schirado, Alexandra Scholz und Lena Schwarz; Herren: Markus Buckow, Thomas Ehrhardt, Ingo Gleich, Stefan Grasmann, Erik und Lukas Kaiser, Igor Misovic, Uwe von der Tann sowie Herbert und Reinhard Nürnberger.
Die Wettkampfabschnitte beginnen am Samstag um 9.30 und 13.15 Uhr, am Sonntag um 9.30 und 12.30 Uhr.