Mit einem Aufgebot von insgesamt 161 Schwimmern war der bayerische Untermain am vergangenen Wochenende bei den Unterfränkischen Meisterschaften im Schwimmen in Würzburg zahlreich vertreten. Damit kam knapp die Hälfte aller Teilnehmer aus dem Kreis Aschaffenburg, wobei der SSKC Poseidon mit 56 Damen und 52 Herren das größten Team am Start hatte und sogar die Gastgeber vom SV Würzburg 05 in den Schatten stellte.
Aber auch die Mannschaften der TSG Kleinostheim (27 Schwimmer), der SG Elsenfeld-Kleinwallstadt (20) und vom TV Großostheim (6) konnten sich durchaus sehen lassen. Beim Saison-Highlight vieler Schwimmer gab es neben einiger herausragender Bestzeiten auch eine Vielzahl an Medaillen, die von den Schwimmern aus dem Becken gefischt und mit an den Bayerischen Untermain gebracht wurden.
Für einen großen Kracher sorgte im Wolfgang-Adami-Bad die Herrenstaffel des SSKC Poseidon über 4x50m Lagen. In der Besetzung Leon Finnegan (Jahrgang 2008), Mika Heller (2010), Maxim Sarkany (2007) und Linus Dietrich (2010) verbesserten sie den alten Kreisrekord aus dem Jahr 2022 um zwei Sekunden auf schnelle 1:58,39. In einem spannenden Rennen verwies man hier das Team des SV Würzburg 05 auf Rang zwei.
Aber auch in der 4x50m Freistil-Staffel zeigte das Poseidon-Quartett um Dominik Schulze (2007), Linus Dietrich, Leon Finnegan und Bastian Hock (2009) eine gute Leistung. Sie setzten sich nicht nur gegen die Gastgeber durch, sondern näherten sich auch der Kreisrekordmarke aus dem Jahr 2000 (!) um weniger als eine Sekunde an. Diese Bestmarke wird somit weiterhin von Ex-Coach Tom Ehrhardt sowie Igor Misovic, Stefan Grasmann und Paul Konrad gehalten.
Eine Goldmedaille in den Staffelrennen gab es auch für die Poseidon-Damen. Über 4x50m Lagen fehlten Lana Fecher (2008), Vanessa Vavricka (2011), Lissy Konrad (2009) und Emma Kessler (2009) in 2:11,59 ebenfalls nur weniger Zehntelsekunden für einen neuen Kreisrekord. Platz drei, hinter dem SV Würzburg 05, belegte hier das Team der TSG Kleinostheim mit Leni Khin (2008), Evi Löffler (2010), Leonie Thomae (2005) und Rike Khin (2012). Sie konnten sich in einem spannenden Rennen knapp gegen die zweite Mannschaft des SSKC Poseidon durchsetzen.
Neben ihrer Leistungen in der Staffel konnte Lissy Konrad auch mit ihrem Auftreten in den Einzelrennen sehr zufrieden sein. Fast ausnahmslos stellte sie, trotz umfangreichem Wettkampfprogramm mit 10 Starts, neue Bestzeiten auf. Mit ihrer Zeit vom 1:02,22 über 100m Freistil sicherte sie sich den Titel in der offenen Klasse. Einen ähnlich starken Wettkampf lieferte auch das Trio Mika Heller, Bastian Hock und David Gening (2010) ab, die sich, trotz einiger Starts auf ungewohnten Nebenstrecken, deutlich steigern konnten.
In den Einzelrennen überzeugte darüber hinaus insbesondere der Nachwuchs. Mia Brand (2015) von der TSG Kleinostheim holt sich zwei Goldmedaillen mit starken Steigerungen über die Rückenstrecken: In 0:43,26 über 50m und 1:36,69 über 100m ließ sie der unterfränkischen Konkurrenz keine Chance. Eine Goldmedaille im Rückenschwimmen gab es auch für Brands Teamkollegin Helen Fries (2014). Sie siegte über die 100m-Distanz in 1:34,16.
Ein Mammut-Programm mit acht Einzel- und zwei Staffelstarts zu absolvieren hatte Poseidon-Schwimmer Vincent Becker (2014), der diese Herausforderung jedoch eindrucksvoll lösen konnte. Mit viermal Gold und viermal Silber gehörte er zu den erfolgreichsten Schwimmern, wobei seine Siegerzeiten von 1:17,52 über 100m Freistil und 0:44,99 über 50m Brust besonders hoch zu bewerten sind. Beckers gleichaltriger Teamkollege Felix Kessler präsentierte sich ebenfalls sehr gut und schwamm neue Bestzeiten über die Rückenstrecken: 0:41,09 (50m), 1:31,81 (100m) und 3:16,24 (200m).
Im kleinen Team des TV Großostheim konnten in Würzburg mit Lou Hartmann (2015) und Philip Sommer (2016) zwei sehr junge Nachwuchsschwimmer ihr Talent unter Beweis stellen. Hartmann sicherte sich mehrere Medaillen und krönte ihren Auftritt mit Gold über 50m Schmetterling (0:48,53). Sommer stand ebenfalls mehrfach auf dem Treppchen und war über 50m Brust mit einer Zeit von 0:53,21 besonders schnell unterwegs.
Sein Können in der Freistil-Lage unter Beweis stellen konnte der Poseidone Tim Riedel (2013). Über 100m (1:15,78) und 200m (2:47,10) verbesserte er nicht nur seine alten Hausmarken deutlich, sondern sicherte sich auch jeweils die Goldmedaille in seiner Jahrgangswertung. Erstmals auf der langen 50m-Bahn am Start war er außerdem über die 400m Freistil, wo er in 6:08,46 der Konkurrenz ebenfalls keine Chance ließ und zum dritten Mal ganz oben auf dem Podest landete.
Ihre Vielseitigkeit unterstreichen konnte Marleen Wolf (2014) von der SG Elsenfeld-Kleinwallstadt mit drei Medaillen in drei verschiedene Schwimmarten (Schmetterling, Rücken und Freistil). Besonders hervorzuheben ist ihre neue Bestzeiten über 200m Rücken, die nun bei 3:23,54 liegt. Die gleichaltrige Lena Kaiser (2014) vom SSKC Poseidon zeigte sich wiederum stark im Brustschwimmen und sicherte sich zwei Goldmedaillen über 50m (0:45,83) und 100m (1:42,09).
Julian Schulze (2011) vom SSKC Poseidon ließ bei den Titelkämpfen mit zwei neuen Bestzeiten über 100m Brust (1:34,75) und 100m Freistil (1:14,86) aufhorchen – zur Belohnung durfte er sich über zwei Silbermedaillen freuen. Gleich viermal Zweite wurde Teamkollegin Lilli Dietrich (2010), besonders gut ihre Zeit von 2:56,61 über 200m Lagen.
Sehr zufrieden zurück nach Kleinostheim gereist sind außerdem die Brüder Adam (2012) und Adil En-Nahil (2010). In all ihren Rennen konnten sie eine neue Bestzeit aufstellen und die alten Hausmarken teils deutlich unterbieten. Für Adam gab es zudem noch eine Silber- und eine Bronzemedaille über 200m Freistil und 200m Lagen zu bejubeln.