Mit dem Glück der Tüchtigen aus der Warteschleife

Gute Kunde für die Schwimmer des SSKC Poseidon Aschaffenburg: Beide Teams des Clubs starten auch im nächsten Jahr in der Bayernliga. Dies ist nach der 1. Bundesliga, bestehend aus je 12 Vereinen für Frauen und Männer, und den drei zweiten Bundesligen (Süd, West und Nord mit ebenfalls 12 Vereinen), die dritthöchste Klasse im DSV und besteht in Bayern aus je zehn Vereinen, von denen in der Regel jeweils die beiden punktschwächsten Teams in die Landesliga (zwanzig Vereine) absteigen. Mit den Plätzen sieben (Frauen) und acht (Männer) wären die Poseidonen damit am rettenden Ufer. Eine weitere Regelung aber besagt: „Steigen bayerische Vertreter aus der zweiten Bundesliga ab, dann erhöht sich die Zahl der Absteiger entsprechend.“ Und dies war leider heuer der Fall: Bei den Frauen traf es mit der SG Bamberg und der SSG 81 Erlangen gleich zwei Teams aus Bayern, bei den Männern musste Delphin Ingolstadt in den sauren Apfel beißen.
Glück für die tüchtigen Poseidonen brachte Regel drei, nach der sich die erhöhte Zahl der Absteiger entsprechend reduziert, wenn bayerische Teams in die zweite Bundesliga Süd aufsteigen. Und das traf glücklicherweise zu: Bei den Männern war es nur eine Frage der Zeit, wann nach dem Zusammenschluss mehrerer Vereine aus dem Großraum Nürnberg/Erlangen die SG Mittelfranken diese Ziel erreichen würde, bei den Frauen konnte sich der SV 05 Würzburg mit seiner zweiten Mannschaft durchsetzen. Somit verbleiben Tom Ehrhardts Schützlinge weiterhin im bayerischen Oberhaus; und das ohne spektakuläre Zugänge von außerhalb, wie das in den Großvereinen und vielen Startgemeinschaften gang und gäbe ist.

Junge Poseidonteams in der Warteschleife

Sorgen mäßige Leistungen bayerischer Bundesligisten für einen Dominoeffekt?

Nach einem fulminanten Start und ständigen Positionswechseln im weiteren Verlauf belegten die Bayernligateams des SSKC Poseidon Aschaffenburg beim DMS in Bayreuth die Plätze sieben (Frauen) und acht (Männer). Ob diese Platzierungen für den Klassenerhalt reichen, ist mehr als fraglich. Da bayerische Vereine in der ersten und zweiten Bundesliga auf Abstiegsplätzen landeten, wird sich wohl die Zahl der Absteiger aus der Bayernliga erhöhen. Leidtragende wären dann die Ehrhardt-Schützlinge, die in Bayreuth eine hervorragende Mannschaftsleistung boten.
Für einen Auftakt nach Maß sorgte Anna Reibenspiess (Jg. 2002). Als eine der Jüngsten im Zehnerfeld belegte sie über 200 m Freistil Rang zwei und verbesserte mit 2:10,48 Minuten nicht nur den Vereinsrekord, den seit 2004 Helena Kösterke mit 2:10,90 Minuten hielt, sondern auch Alina Hennls Kreisrekord von 2:10,50 Minuten aus dem Jahr 2011. Gelungen auch der Start in der Männerkonkurrenz, für den Niklas Reibenspiess Verantwortung übernahm. Ebenfalls über 200 m Freistil kam er mit 1:57,65 Minuten bis auf eine halbe Sekunde an seine persönliche Bestmarke heran. Damit erzielte er 602 Punkte, das beste Einzelergebnis im Männerteam.
Trotz guter Leistungen zeichnete sich nach einigen Wettkämpfen ab, dass beide Teams in den Abstiegsstrudel geraten könnten. Bei Halbzeit lagen die Frauen schließlich auf Rang neun, die Männer auf Platz sieben, beide Teams mit engem Kontakt zur Konkurrenz. Nun waren es die jungen Schwimmerinnen im Aschaffenburger Team, die auf die Tube drückten und mit neuen persönlichen Bestmarken aufwarteten. Fabienne Krüger (Jg. 2002) glänzte mit 2:15,75 Minuten über 200 m Freistil, Katharina Reibenspiess (Jg. 2000) steigerte sich über 100 m Brust auf 1:18,06 Minuten und Hanna Seubert (Jg. 2000) über 200 m Rücken auf feine 2:32,47 Minuten. Dann war die Reihe wieder an Anna Reibenspiess, die über 200 m Lagen für ihre tolle Zeit von 2:27,31 Minuten 566 Zähler einfuhr und das Team auf Platz sieben hievte. Die gleichen Kräfte und zusätzlich Cäcilia Bausback (Jg. 2003) mit prächtigen 5:41,62 Minuten über 400 m Lagen sowie erneut Anna Reibenspiess, die mit 1:00,09 Minuten für einen glanzvollen Abschluss sorgte, verteidigten diesen Rang erfolgreich.
Auch im Männerteam wurden Kräfte freigesetzt. Sebastian Feser näherte sich mit 1:00,09 Minuten über 100 m Schmetterling hautnah der Minutengrenze, Justin Arapaj überzeugte auf den kurzen Freistilstrecken, während Niklas Reibenspiess über die lange 1500m-Freistildistanz mit 17:00,50 Minuten einen neuen Vereinsrekord aufstellte. Der Youngster im Team, Dovlat Mirzoev (Jg. 2001), überraschte mit feinen 2:46,08 Minuten über 200 m Brust, und Senior Igor Misovic (Jg. 1975) zeigte über 100 m Rücken (1:05,90 Min.), dass er als in München praktizierender Zahnarzt auch nach wie vor sein schwimmerisches Handwerk versteht. Je vier Einsätze hatten die Bayernliga-Debütanten Iljas Mirzoev und Philipp Walter zu bewältigen. Mirzoev setzte vier neue Hausmarken und erreichte 1542 Punkte, sein Teamgefährte schwamm ebenfalls jeweils im Zeitbereich seiner Bestmarken und kam auf 1863 Zähler.

Schwimmen in Zahlen:
Einzelergebnisse des SSKC Poseidon Aschaffenburg (Frauen – Männer)

50F – Hanna Seubert 0:28,10; Enna Corak 0:29,97; Justin Arapaj 0:25,02; Igor Misovic 0:26,10; 100F – Anna Reibenspiess 1:00,92; Enna Corak 1:06,10; Justin Arapaj 0:55,73;
Igor Misovic 0:58,70; 200F – Anna Reibenspiess 2:10,48; Fabienne Krüger 2:15,75; Niklas Reibenspiess 1:57,65; Iljas Mirzoev 2:12,90; 400F – Anna Reibenspiess 4:39,82; Fabienne Krüger 4:48,63; Sebastian Feser 4:28,98; Iljas Mirzoev 4:47,54; 800F – Fabienne Krüger 10:18,14; Cäcilia Bausback 10:20,92; 1500F: Niklas Reibenspiess 17:00,50; Philipp Walter 18:00,19; 100B – Katharina Reibenspiess 1:18,06; Hanna Seubert 1:19,83; Igor Misovic 1:12,62; Dovlat Mirzoev 1:13,56; 200B – Katharina Reibenspiess 2:48,42; Hanna Seubert 2:53,78; Niklas Reibenspiess 2:25,64; Dovlat Mirzoev 2:46,08; 100R – Enna Corak 1:12,44; Sophia Diener 1:16,73; Sebastian Feser 1:03,88; Igor Misovic 1:05,90; 200R – Hanna Seubert 2:32,47; Enna Corak 2:39,67; Philipp Walter 2:18,98; Justin Arapaj 2:21,24; 100S – Katharina Reibenspiess 1:09,97; Sophia Diener 1:11,41; Sebastian Feser 1:00,09; Iljas Mirzoev 1:06,57; 200S – Cäcilia Bausback 2:48,67; Sophia Diener 2:49,03; Justin Arapaj 2:30,95; Iljas Mirzoev 2:35,98; 200L –Anna Reibenspiess 2:27,31; Katharina Reibenspiess 2:34,62Sebastian Feser 2:16,85; Philipp Walter 2:23,22; 400L – Fabienne Krüger 5:41,10; Cäcilia Bausback 5:41,63; Niklas Reibenspiess 4:54,30; Philipp Walter 5:00,09.

Gesamtwertung:
Endstand – weiblich

1. SV Würzburg 05 II 14553; 2. SG Stadtwerke München II 14530; 3. SG Mittelfranken II 14149; 4. SV Augsburg 13834; 5. SV Bayreuth 13221; 6. SC Regensburg 12880; 7. SSKC Poseidon Aschaffenburg 12510; 8. SC 53 Landshut 12461; 9. SC Delphin Ingolstadt 12345; 10. TV Kempten 10195.

Endstand – männlich

1. SG Mittelfranken 16155; 2. SG Stadtwerke München II. 14612; 3. SCW München 13802;
4. Team Buron Kaufbeuren 13583; 5. SV Wacker Burghausen 13314; 6. SC Regensburg 13176;7. SG Stadtwerke München III 12397; 8. SSKC Poseidon Aschaffenburg 12075; 9. SV Ottobrunn 10276; 10. SSG 81 Erlangen 9762.

DMS bei Poseidon hoch im Kurs

Frauen und Männer starten beim Mannschaftswettbewerb der Bayernliga in Bayreuth

Einen hohen Stellenwert besitzt beim SSKC Poseidon Aschaffenburg der Deutsche Mannschaftswettbewerb im Schwimmen (DMS). Beide Teams des Clubs, Frauen und Männer, starteten im vergangenen Jahr gemeinsam sehr erfolgreich in der Bayerischen Oberliga und sind am Sonntag in Bayreuth bei der Entscheidung 2016 erneut gefordert. Und das mit stark veränderten Aufgeboten. Besonders bemerkbar macht sich der Aderlass der Poseidonen bei den Männern. Gut ein Dutzend aktiver Schwimmer im besten Leistungsalter stehen meist aus Berufs- und Studiengründen nicht mehr zur Verfügung, darunter mit Julian Richter, Lukas Kaiser, Moritz-Pascal Weis, Jonas Braun und Steven Herrschaft auch fünf der acht im letzten Jahr eingesetzten Athleten. Übrig blieben Sebastian Feser, Niklas Reibenspiess und Justin Arapaj. Neu ins Team schwammen sich durch enorme Steigerungsraten in den letzten Monaten die Jugendlichen Philipp Walter, Iljas Mirzoew (beide Jg. 2000) und dessen jüngerer Bruder Dovlat (Jg. 2001). Schließlich vertraut Coach Ehrhardt auf seinen alten Weggefährten Igor Misovic. Der inzwischen 40-Jährige gehörte zuletzt vor zwei Jahren noch zum Team und wird als nach wie vor hervorragender Sprinter auf den kurzen Strecken zum Einsatz kommen.
Mit einem Durchschnittsalter von unter 16 Jahren ist die Damenmannschaft recht jung. Zwar fehlen heuer mit Helena Kösterke, Lisa Diener und Hannah Braun drei Topscorer des letzten Jahres, doch stehen mit Sophia Diener, Fabienne Krüger und Youngster Cäcilia Bausback (Jg. 2003) drei vielseitige Kräfte zur Ablösung bereit, um Enna Corak, Hanna Seubert, Katharina und Anna Reibenspiess beim Punktesammeln zu unterstützen.

In der Bayernliga starten (in Klammern die Punktzahlen 2015):
Frauen: SV Augsburg (14 642), SV 05 Würzburg II (14 520), SG Mittelfranken II (14 410), SG Stadtwerke München II (13 585), SSKC Poseidon Aschaffenburg (13 275), SC Regensburg (13 077), SV Bayreuth (12 674), SC 53 Landshut (12 550), TV Kempten (12 267) und SC Delphin Ingolstadt (12 084).
Männer: SG Mittelfranken (14 834), SG Stadtwerke München II (14 002), SV Wacker Burghausen (13 914), Team Buron Kaufbeuren (13 421), SSKC Poseidon Aschaffenburg (13 132), SC Wasserfreunde München (12 945), SG Stadtwerke München III (11 967), SV Ottobrunn (11 832), SC Regensburg (11 689) und SSG 81 Erlangen (10 114).