Junge Kräfte empfehlen sich beim Härtetest

Internationale Konkurrenz bei der »Atus Graz Trophy« enorm stark – Aschaffenburger Poseidonen mit zwei neuen Kreisrekorden

Zum Ab­schluss ih­res zwei­wöchi­gen Trai­nings­la­gers star­te­te die ers­te Wett­kampf­mann­schaft des SSKC Po­s­ei­don Aschaf­fen­burg an ei­nem gro­ßen in­ter­na­tio­na­len Wett­be­werb in Graz.

An der dreitägigen Großveranstaltung testeten Auswahlmannschaften aus Tschechien, Slowenien, Schweden und der Slowakei sowie Vereinsteams aus Deutschland (12), Schweden, Italien, Ungarn und Panama zusammen mit der kompletten österreichischen Nachwuchselite ihre Athleten.
Die Schützlinge von Trainer Tom Ehrhardt sahen sich einer übermächtigen Konkurrenz gegenüber, nahmen diese Herausforderung jedoch an und traten um einige Erfahrungen reicher die Heimreise an.

Der erste Wettkampftag, der bereits um 8.30 Uhr mit den Vorläufen begann und um 20.30 Uhr mit der Entscheidung der Freistilstaffeln über 4×100 m endete, wurde für alle Beteiligten zu einem Härtetest. Diesen bestanden die Akteure des SSKC Poseidon mit Bravour, allen voran die acht Staffelteilnehmer.

Neue Staffel-Bestleistung

Anna Reibenspiess, Lisa Diener, Anika Heinz und Fabienne Krüger verpassten zwar knapp ihren vor kurzem erst aufgestellten Kreisrekord von 4:09,56 Minuten, lieferten sich jedoch hinter dem siegreichen Team aus Spandau (3:54,37 Min.) dem Quartett des Gastgebers Atus Graz (4:11,96 Min.) einen tollen Kampf um Platz zwei und sicherten sich in feinen 4:12,95 Minuten Bronze. Die Männer schwammen die 4x100F in der Besetzung Nils Haack, Justin Arpaj, Philipp Walter und Niklas Reibenspiess, erreichten Rang acht und verbesserten den Kreisrekord um 1,47 Sekunden auf beachtliche 3:45,52 Minuten.

Top-Ten-Plätze in den Einzelrennen hatten zuvor mehrere Athleten des Aschaffenburger Teams geschafft, diese jedoch lediglich in ihren jeweiligen Altersgruppen. In der Wertung Jg. 2002/2003 gelang dies über 100 m Schmetterling Anna Reibenspiess (3. in 1:09,15 Min.) und Cäcilia Bausback (5. in 1:10,21 Min.) sowie über 200 m Rücken Fabienne Krüger (5. in 2:39,84 Min.). Neunte Plätze (2004/2005) erreichten mit teils beträchtlich gesteigerten Hausmarken Jule Weindel (Jg. 2004) über je 200 m Freistil (2:25,17 Min.) und Rücken (2:44,38 Min.) und die gleichaltrige Carlotta Fröhlich (400L – 6:38.18 Min.); Youngster Leonard Plönissen (Jg. 2005) überraschte bei seinem Einstand im Team mit 1:33,71 Minuten über 100 m Brust (5. Platz) und wurde Siebter über 200 m Rücken in 3:10, 85 Minuten.

Respekt zollte das Team ihrem Mannschaftskapitän Niklas Reibenspiess: Nach den Vorläufen über 100 m Brust, 200 m Freistil und 400 m Lagen am Vormittag bestritt der 18-Jährige am Nachmittag das B-Finale über 200 m Freistil (2:02,46 Min. – Vorlauf 1:59,89) und seinen Zeitlauf über 1500 m Freistil (17:21,07 Min. – 4. in der Juniorenwertung), ehe er nach kurzer Pause seinen Staffelkameraden zum oben erwähnten neuen Kreisrekord verhalf.

Acht Bestzeiten von Plönissen

An den beiden folgenden Tagen machten sich die Anstrengungen des Trainingslagers und des langen Vortages bemerkbar, die von den jüngeren Poseidonen jedoch erstaunlich gut weggesteckt wurden. So ließ Leonard Plönissen bei seiner Jagd auf neue Hausmarken sechs weitere folgen und brachte es damit auf insgesamt acht – macht 100 Prozent!

Diesen Wert, verbunden mit enormen Steigerungsraten, schaffte auch der zwei Jahre ältere Hajo Krauss bei sechs Einsätzen. Sein punktbestes Ergebnis, 346 Zähler, erreichte der vielseitige Nachwuchsmann über 400 m Freistil (5:13,38 Min.). Simon Bosch, ebenfalls Jahrgang 2003, absolvierte seine sieben Rennen ähnlich erfolgreich und brachte es auch auf sechs neue Hausmarken.

Bestnoten verdiente sich in Graz die 13-jährige Jule Weindel. Die Gymnasiastin startete mit sechs neuen persönlichen Rekorden erfolgreich im Kraul- und Rückenschwimmen und bewies ihre Vielseitigkeit im 200m-Lagenschwimmen. Diese Disziplin legte sie in 2:47,38 Minuten zurück, womit sie ihre bisherige Bestzeit um 16 Sekunden unterbot. Eine vergleichbare Weiterentwicklung verzeichneten Liam Tanner (Jg. 2001 – sechs persönliche Bestmarken) und Jannik Pothorn (Jg. 2002 – fünf p. B.), denen fraglos die Zukunft gehört.

Von den »Etablierten« machte einmal mehr Cäcilia Bausback auf sich aufmerksam. Über 200 m Schmetterling holte sie sich in 2:31,61 Minuten überlegen den Sieg in der Jugendwertung und qualifizierte sich für das B-Finale der offenen Klasse. Dort steigerte sie sich auf 2:30,27 Minuten und belegte damit den n beachtlichen vierten Platz.

Anna Reibenspiess mit Rekord

In den Lagenstaffeln, die am Abend des zweiten Tages entschieden wurden, schwammen die Poseidonmänner (4:19,48 Min.) auf Platz sieben, die Frauen verpassten als Vierte in 4:50,88 Minuten das Podest. Der Startschwimmerin Anna Reibenspiess gelang dabei über 100 m Rücken mit 1:10,48 Minuten die Verbesserung ihres vor kurzem erst aufgestellten Kreisrekords von 1:10,77 Minuten.

Heinz Grasmann

Hintergrund: Persönliche Bestzeiten der SSKC-Schwimmer

Lisa Diener (Jg. 1997) – 100F: 1:02,27; 200F: 2:18,53; 400F: 5:02,28; Carlotta Fröhlich (Jg. 2004) – 100F: 1:17,34; 200F: 2:40,63; 200B: 3:28,19; Anika Heinz (Jg. 2003) 200F: 2:23,48; 400F: 5:01,09; 100B: 1:26,14 (!); Jule Weindel (Jg. 2004) – 50F: 0:30,64; 100F: 1:06,62; 200F: 2:25,17 (!); 400F: 5:08,50; 100R: 1:16,93; 200R: 2:44,38; Justin Arapaj (Jg. 1999) – 400F: 4:37,45; Simon Bosch (Jg. 2003) – 50F: 0:31,73; 200F: 2:30,64; 400F: 5:22,57; 100R: 1:20,02; 200R: 2:52,07; 200L: 3:04,90; Nils Haack (Jg. 1995) – 400F: 4:34,57; 50R: 0:32,88; 400L: 5:10,83; Alexander Hebeler (Jg. 2002) – 200F: 2:21,01; 200B: 2:56,34 (!); 200R: 2:45,48 (!); Hajo Kraus (Jg. 2003) – 100F: 1:05,65; 200F: 2:28,56; 400F: 5:13,38; 200B: 3:06,90; 200R: 2:45,12 (!); 200L: 2:46,94; Dovlat Mirzoev (Jg. 2001) – 100F: 1:00,60; 200F: 2:17,93; 400F: 4:51,06; 200B: 2:46,09 (!); Ilyas Mirzoev (Jg. 2000) – 400F: 4:43,39; 100B: 1:17,25; 200B: 2:48,59; Leonard Plönissen (Jg. 2005) – 50F: 0:31,56; 100F: 1:08,07 (!); 400F: 5:28,65; 50B: 0:42,98; 200B: 3:24,64; 200R: 3:10,85; 200L: 3:06,02; Jannik Pothorn (Jg. 2002) – 100F: 1:00,96; 200F: 2:15,20 (!); 400F: 4:55,01; 200R: 2:31,28; 200L: 2:35,40; Liam Tanner (Jg. 2001) – 100F: 1:02,63; 200F: 2:15,99; 400F: 4:48,38 (!); 50B: 0:38,76; 200B: 3:03,92; 200R: 2:33,62; 200L: 2:38,77; Philipp Walter (Jg. 2000) – 100F: 0:57,58; 400F: 4:29,98; 200R: 2:21,90 (!). (Heinz Grasmann)