Untermaintrümpfe stachen: 26 Medaillen in Würzburg

Bayerntitel für Niklas Reibenspiess (3), Nika Steigerwald (2) und Alena Hennl – Starke Leistungen zum Ende der Saison

Für ein überaus erfolgreiches Wochenende sorgte das große, 25-köpfige Aufgebot vom Untermain bei den Bayerischen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften im Würzburger Wolfgang-Adami-Bad. Unter den 641 Teilnehmern aus 81 Vereinen und Startgemeinschaften (2757 Meldungen!) bewiesen sie nach einer langen Saison enormen Siegeswillen und übertrafen mit dem Erreichen von 26 Podestplätzen – sechs ersten, zwölf zweiten und acht dritten Rängen – das stolze Ergebnis des letzten Jahres (17 Medaillen) ganz erheblich.

Für einen gelungenen Auftakt der Schwimmer vom Untermain trugen ganz erheblich die Starter im Wettkampf über 400 m Freistil bei, der einzigen Entscheidung am Freitagabend; denn alle sieben Akteure schwammen sich unter die Top 10! Anna Reibenspiess (SSKC Poseidon – Jg. 2002) eröffnete den Medaillenreigen mit dem Silberrang in 4:43,28 Minuten und musste sich dabei nur Annalena Wagner (SSV Forchheim – 4:33,83 Min.) beugen, die mit acht Meisterschaften erfolgreichste Teilnehmerin der Titelkämpfe wurde.
Mit neuen persönlichen Bestleistungen platzierten sich Cäcilia Bausback, Fabienne Krüger (beide SSKC Poseidon) und Alena Hennl (TSG Kleinostheim) jeweils auf Rang fünf, Nika Steigerwald debütierte als Achte und Philipp Walter (beide SSKC Poseidon) landete auf Rang zehn. Alles zusammen ein gutes Zeichen für die beiden nächsten Wettkampftage, zumal sich Niklas Reibenspiess im letzten Lauf des Abends in persönlicher Bestzeit (4:17,34 Minuten) auch noch den Bronzeplatz in der Juniorenklasse erkämpfte.
Cäcilia Bausback mit Biss
Die Bestätigung folgte am Vormittag des zweiten Tages: Alena Hennl und Niklas Reibenspiess sicherten sich im Sprint über 50m Brust in knappen Entscheidungen jeweils Bronze, ehe Cäcilia Bausback über 200 m Schmetterling über sich hinauswuchs und Silber erkämpfte. Kurz nach ihrem 13. Geburtstag blieb die Gymnasiastin aus dem Strietwald mit sehr guten 2:38,21 Minuten erstmals und deutlich unter 2:40-Minuten und beeindruckte damit nicht nur die groß gewachsene Konkurrenz ihres Jahrgangs. Einige Läufe später erneut auch Jubel bei der TSG Kleinostheim: Alena Hennl sicherte sich ebenfalls über 200 m Schmetterling das gleiche Edelmetall und damit ihre zweite von insgesamt fünf Medaillen. Dann war Anna Reibenspiess an der Reihe. Kurz hintereinander wurde sie Dritte über 100 m Rücken und Zweite über 200m Lagen (2:31,60 Min.), wo sie selbst der überragenden Annalena Wagner (2:30,31 Minuten) ein bis zum Schluss packendes Duell lieferte. Das erste Gold für die Untermainvereine schaffte schließlich Niklas Reibenspiess. Der 18-jährige Poseidone nutzte seine Vielseitigkeit und holte sich den Titel über 200 m Lagen in 2:12,85 Minuten, womit er nur knapp über seinem vor kurzem aufgestellten Kreisrekord blieb.
Alexander Gening sensationell
Auch im dritten Abschnitt riss der Erfolgsfaden nicht ab. Erneut holte sich Alena Hennl Silber, dieses Mal über 50 m Schmetterling, bevor zwei zehnjährige Kids des SSKC Poseidon Aschaffenburg mit Glanzleistungen im 200m-Brustschwimmen auf sich aufmerksam machten. Nika Steigerwald, durch die etwas niedrigen Wassertemperaturen in ihren Trainingsbecken im Rückstand, fand in Würzburg hervorragende Verhältnisse für sich vor und holte sich ihren ersten Landestitel. Gleichzeitig stellte sie ihre persönliche Bestmarke auf ausgezeichnete 3:13,78 Minuten, womit sie den Spitzenplatz in der DSV-Bestenliste zurück eroberte. Für eine faustdicke Überraschung sorgte danach Alexander Gening. Angereist mit einer Bestmarke von 3:48,46 Minuten (19. Platz in Bayern) schwamm er ein sensationelles Rennen. In seinem Zeitlauf setzte er sich vom Start weg vom Feld ab, blieb bei 100 Meter neun Sekunden unter seiner Bestzeit auf dieser Distanz und beendete das Rennen mit großem Vorsprung in nicht zu erwartenden 3:19,57 Minuten, fast 30 Sekunden (!) unter seiner bisherigen Hausmarke. Außer dem Münchner Nate Holmes, der sich in 3:16,52 Minuten den Titel holte, kam nicht einer der Teilnehmer des schnellsten Laufes annähernd an Genings Zeit heran, der damit sensationell den Silberplatz erreichte. Fast schon selbstverständlich wurde einen Tag später sein erneuter zweiter Platz auf der halben Distanz registriert, wo er seine Bestmarke um elf Sekunden auf 1:34,19 Minuten steigerte. In beiden Disziplinen nimmt er nun im DSV Rang sechs ein.
Mit weiteren Topleistungen warteten Anna und Niklas Reibenspiess über 100 m Freistil auf: die 14-Jährige steigerte sich erneut als Zweite auf prächtige 1:01,88 Minuten, während ihr Bruder in 54,27 Sekunden einen neuen Kreisrekord aufstellte und der Konkurrenz aus dem Juniorenbereich keine Chance ließ. Seinen dritten Titel sicherte sich der 18-Jährige etwas unerwartet über 100 m Schmetterling, wo er mit 59,80 Sekunden erstmals die Minutengrenze unterbot. Ebenfalls Meisterin über 100 m Schmetterling wurde Alena Hennl, die sich auf 1:05,46 Minuten steigerte und damit die Konkurrenz um zwei Körperlängen distanzierte.
Zweiter Titel für Nika
Langen Atem bewiesen die Schwimmer vom Untermain auch im letzten Abschnitt. Noelle Ronalter (Jg. 2003) erwies sich nach vier Top 10 Plätzen als sprintstarke Rückenschwimmerin und holte mit ihrem dritten Platz die einzige Medaille für die SG Elsenfeld/Kleinwallstadt. Ihrer Trainingsgefährtin Stefanie Göller (50F – 29,12 Sekunden) und Junior Josua Herrmann (50S – 27,48 Sek.) blieben trotz Steigerung nur „undankbare vierte Plätze“. Erneut war es dann Nika Steigerwald, die über 100m Brust die Goldmission der Westunterfranken beendete.
In hervorragenden 1:29,22 Minuten blieb sie erstmals unter 1:30-Minuten und schließt damit die Sommersaison auf Rang eins im DSV ab. Zweimal gab es danach noch Silber für Anna und Niklas Reibenspiess jeweils in neuen persönlichen Bestzeiten über 200 m Freistil Anna verbesserte sich auf feine 2:12,25 Minuten, Niklas blieb mit 1:58,73 Minuten erstmals unter zwei Minuten.
Einen Achtungserfolg errang das Team des SSKC Poseidon Aschaffenburg mit Rang sieben in der abschließenden Staffel über 8 x 50m Lagen in 4:09,45 Minuten. In der Staffel, die als Mixed durchzuführen war, schwammen Philipp Walter, Niklas Reibenspiess, Sophia Diener, Hanna Seubert, Anna Reibenspiess, Dovlat Mirzoev, Cäcilia Bausback und Justin Arapaj.

Schwimmen in Zahlen:
Bayerische Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften in Würzburg

SG TV Elsenfeld/Kleinwallstadt: Stefanie Göller (Jg.2000) – 50F: 0:29,12 (4.) 100F: 1:03,55 (6.); 50R: 0:34,42 ( 8.); 100R: 1:15,27 (9.) 50S: 0:31,90; Noelle Ronalter (Jg. 2003) – 50F: 0:29,91 (6.); 100F: 1:05,03 (7.); 50R: 0:34,51 (3.); 100R: 1:16,84; 50S: 0:33,19 (10.) 100S: 1:12,88 (6.); 200S: 2:51,74 (7.); Florian Eich (Jg. 2006) – 100B: 1:38,19 (7.); 200B: 3:25,37 (5.); Josua Herrmann (Jg. 1997/Junior) – 50F: 0:25,60 (7.); 100F: 0:57,38; 50S: 0:27,48 (4.).
SSKC Poseidon Aschaffenburg: Cäcilia Bausback (Jg. 2003) – 50F: 0:30,65; 100F: 1:05,76; 200F: 2.21,40 (8.); 400F: 4:55,89 (5.); 50S: 0:32,42 (7.); 100S: 1:10,38 (3.); 200S: 2:38,21 (2.); 200L: 2:40,05 (7.); Lisa Diener (Jg. 1997/Juniorin) – 50F: 0:29,27 (5.); 100F: 1:02,58 (6.); 200F: 2:19,84 (6.); 50S: 0:30,77 (6.); Sophia Diener (Jg. 2000) – 50F: 0:30,68; 50S: 0:31,62; Anika Heinz (Jg. 2003) – 50F: 0:30,10 (10.); 100F: 1:05,23; 200F: 2:27,09; 50B: 0:38,58; Fabienne Krüger (Jg. 2002) – 50F: 0:30,34; 100F: 1:04,40; 200F: 2:20,58 (7.); 400F: 4:54,83 (5.); 200R: 2:43,95 (10.); 200L: 2:41,44; Anna Reibenspiess (Jg. 2002) – 50F: 0:29,31 (10.); 100F: 1:01,88 (2.); 200F: 2:12,25 (2.); 400F: 4:43,28 (2.); 100R: 1:11,70 (3.); 50S: 0:31,97 (7.); 100S: 1:09,30 (2.); 200L: 2:31,60 (2.); Hanna Seubert (Jg. 2000) – 50F: 0:29,70; 100F: 1:04,54; 50B: 0:37,37; 100B: 1:24,27 (5.); 50R: 0:34,86 (10.); 200R: 2:46,18 (9.); 200L: 2:41,54; Nika Steigerwald (Jg. 2006) – 100F: 1:15,13 (5.); 200F: 2:51,51 (10.); 400F: 5:53,27 (8.); 100B: 1:29,22 (1.); 200B: 3: 13,78 (1.); 100R: 1:28,19 (7.); 200L: 3:03,98 (5.); Justin Arapaj (Jg. 1999) – 50F: 0:26,77 (10.); 100F: 0:57,52 (5.); 200F: 2:07,60 (7.); 100R: 1:05,83 (6.); 50S: 0:28,67 (10.); Sebastian Feser (Jg. 1997/Junior) – 50F: 0:26,44; 100F: 0:56,86 (10.); 200F: 2:04,95 (5.); 50S: 0:28,40 (10.); 100S: 1:03,25 (7.); Alexander Gening (Jg. 2006) – 100B: 1:34,19 (2.); 200B: 3:19,57 (2.); Dovlat Mirzoev (Jg. 2001) – 50F: 0:27,44; 100F: 1:01,09; 50B: 0:34,97; 100B: 1:17,88; 200B: 2:49,23 (9.); Ilyas Mirzoev (Jg. 2000) – 50F: 0:27,39; 100F: 0:59,32; 200F: 2:14,93; 50S: 0:30,11; Leonhard Plönissem (Jg. 2005) – 100F: 1:11,83; 200F: 2:39,48; Jannik Pothorn (Jg. 2002) – 50F: 0:28,82; 100F: 1:02,20; 200F: 2:17,93; Niklas Reibenspiess (Jg. 1998/Junior) – 50F: 0:25,22 (4.); 100F: 0:54,27 (1.); 200F: 1:58,73 (2.); 400F: 4:17,34 (3.); 50B: 0:31,29 (3.); 100B: 1:09,13 (3.); 200B: 2:27,93 (2.); 100S: 0:59,70 (1.); 200L: 2:12,85 (1.); Philipp Walter (Jg. 2000) – 100F: 0:58,03 (10.); 200F: 2:08,60 (10.); 400F: 4:31,31 (10.); 200R: 2:23,23 (4.); 200L: 2:25,19 (9.).
TSG Kleinostheim: Alena Hennl (Jg. 2000) – 400F: 4:46,19 (5.); 50B: 0:34,97 (3.); 100B: 1:17,43 (3.); 50S: 0:30,02 (2.); 100S: 1:05,46 (1.); 200S: 2:28,40 (2.) 200L: 2:30,12 (4.); Jana Jankowski (Jg. 2001) – 50F: 0:30,10; 50B: 0:36,84 (9.); 100B: 1:22,82 (9.); 50S: 0:31,28 (10.); Joshua Jankowski (Jg. 2003) – 50B: 0:37,27 (7.) 100B: 1:20,91 (4.); Tim Krenz (Jg. 2002) – 50B: 0:36,25; 100B: 1:20,52.

Rekordbeteiligung vom Untermain

25 Athleten schafften Normen für die Bayerische in Würzburg

Mit einem großen Aufgebot beteiligen sich die Schwimmer vom Untermain an den Bayerischen Junioren- und Jahrgangsmeisterschaften von Freitag bis Sonntag in Würzburg. Für die Titelkämpfe, die traditionell am letzten Wochenende vor Beginn der Sommerferien in Bayern ausgetragen werden, qualifizierten sich heuer trotz strenger Pflichtzeiten 25 Akteure. Dies bedeutet eine Steigerung um 47 Prozent gegenüber dem Vorjahr und beweist einmal mehr die gute Nachwuchsarbeit in den Vereinen.
Maßgeblichen Anteil am Rekordergebnis hat die Schwimmabteilung des SSKC Poseidon Aschaffenburg. Die Poseidonen sind mit 17 Teilnehmern sowohl mit Debütanten aus dem Nachwuchsbereich als auch in der Juniorenklasse vertreten, die insgesamt 86 Rennen bestreiten. Damit zählen sie zu den Top 10 der 81 beteiligten Vereinen und Startgemeinschaften. SG TV Elsenfeld/TV Kleinwallstadt (17 Starts) und TSG Kleinostheim (15) kämpfen mit je vier Athleten um Medaillen und gute Platzierungen.
Angesichts der starken Konkurrenz aus den Großstädten, wo die Vereine durch Fusionen ihre Kräfte bündelten, wird es immer schwieriger in die Medaillenränge vorzustoßen. Chancen auf einen „Stockerlplatz“ haben wohl in erster Linie Alena Hennl (TSG Kleinostheim), Noelle Ronalter (SG Elsenfeld/Kleinwallstadt) sowie die Geschwister Anna und Niklas Reibenspiess (SSKC Poseidon). Überraschungen wie im vergangenen Jahr möglich?